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Robolution

Robolution

Titel: Robolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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Erz noch eins, das hier nennt ihr Boxen?«
    Van Ghor, der vor einigen Jahren auf Pygmalion mal einen kompletten Kampf gesehen hatte, kratzte sich am Kopf und versuchte, Mono zu erklären, worum es bei diesem Sport ging: »Roboterboxen hat viel mit Berechnung zu tun. Die Gegner warten vor allem. Bis zu dem Moment, wo es ihnen gelingt, die winzige Ahnung einer Schwachstelle in der Deckung ihres Gegners zu errechnen.«
    Der Heavy schaute ihn verständnislos an.
    »Na ja, das Ganze hat am Ende mehr von Schach als von Boxen. Diese Kämpfe dauern mitunter tatsächlich mehrere Tage. Und neunzig Prozent enden schließlich sogar unentschieden.«
    Mono deutete entrüstet auf das Publikum. »Na wundervoll. Und dazu wetten diese Blechschädel nicht einmal.«
    »Genau genommen scheint es mir eher, als ob auch die hier beten«, murmelte Claw leise.
    Doch Rosso widersprach. »Glauben Sie mir, im Rahmen ihrer Möglichkeiten empfinden diese Bots ein Höchstmaß an Ekstase.«
    Mit diesen Worten bewegte er sich von der Gruppe fort und verschwand einen Moment darauf zwischen den Robotern, um sich innerhalb des Publikums auf die Suche nach den letzten MT6 zu machen, die ihm noch zu überprüfen blieben.
    Mono schüttelte energisch den Kopf. »So ein Schwachsinn. Das ist doch kein Boxen. Das ist, als ob sich zwei Greise einander gegenübersetzen und warten, bis einer stirbt. Bei so etwas würde mir Wetten auch keinen Spaß machen.«
    Aus irgendeinem der hinteren Ringe hörten sie ein weiteren Schlag. Der Heavy pfiff durch die Zähne und spielte Begeisterung. »Fantastisch. Sie legen einen Zahn zu. Jetzt geht es richtig ab.«
    »Wenn Sie mich fragen, Ma’am, ist die Leidenschaft dieser Bots, wie Mr. Rosso es bezeichnete, noch nicht ganz ausgereift«, raunte der Raptorbeta seiner Vorgesetzten zu.
    »Wenn ich ihn recht verstanden habe, dann empfinden sie Freude. Aber eben auf robotische Weise«, entgegnete sie.
    Der Heavy aber, der so auch etwas wie robotische Freude für 2OT- Schei ß e hielt, rotzte ein weiteres Mal auf den Boden und ergötzte sich an den Säuberungsdrohnen, die sich mühsam ihren Weg durch die umstehenden Bots suchen mussten.
    Zwanzig Meter entfernt checkte Rosso die verbliebenen MT6-Modelle, die scheinbar teilnahmslos den Kampf zweier riesiger Schwerlastbots verfolgten, die sich offensichtlich nur schwer zum Zuschlagen durchringen konnten.
    Ein lautes Krachen im Rücken des Teams kündete zumindest davon, dass hinter ihnen zumindest irgendein Roboter irgendeinen anderen schlug.
    Mono hätte diesem Eimerpack verdammt gern einmal gezeigt, was Boxen eigentlich bedeutete. Mit Vergnügen hätte er die Ärmel hochgekrempelt und einem von ihnen nachhaltig die blecherne Visage verbeult. Oder auch zweien. Er hätte es drauf ankommen lassen. Vielleicht wären es auch drei oder vier geworden. Er war jedenfalls ernsthaft in der Stimmung, es zu versuchen. Wenn nur dieses vermaledeite Empatron nicht gewesen wäre. Und natürlich seine Vorgesetzte. Allein ihretwegen schien es ihm klüger, sich zurückzuhalten. Auch wenn das nicht gerade seine Stärke war. Denn egal, wie diese Mission ausging, seine Akte hatte ausreichend negative Einträge, um bezüglich weiterer Aufträge nicht unbedingt eine Empfehlung zu sein. Wenn er sein Geld weiterhin auf legale Weise verdienen wollte, durfte er sich nichts mehr zuschulden kommen lassen. Auch wenn diese Dreckseimer noch so schlecht boxten.
    Rosso kam wieder zu ihnen zurück, den Blick ungläubig auf den Screen seiner Multibox gerichtet. Er wirkte alles andere als zufrieden. Kopfschüttelnd schaute er auf das Display und dann McCrae direkt ins Gesicht.
    »Er war schon wieder nicht dabei. Was, wie ich anmerken darf, vollkommen unmöglich ist. Genau wie die Tatsache, dass auch die Maße dieses Gebäudes nicht mit den Grundrissen übereinstimmen.«
    Er tippte kurz mit dem Finger gegen seine Multibox. Beinahe, als ob er hoffte, dass sich die angezeigten Werte dadurch noch einmal änderten. Doch das taten sie nicht.
    »Wissen Sie, Ma’am, manchmal frage ich mich ernsthaft, wer diese Stadt überhaupt gebaut hat. An die Pläne hat er sich dabei jedenfalls nicht gehalten.«
    McCrae war jedoch nicht nach Small Talk zumute. Zumal es ihr herzlich egal war, wer dieses Stadt erbaut hatte und wie exakt ihre Grundrisse mit den tatsächlichen Maßen übereinstimmten.
    »Und was bedeutet es für uns, dass Ihr Bot nicht dabei war?« , fragte sie forsch.
    »Ich habe Ihnen versprochen, dass wir uns nun Ihrem

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