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Robolution

Robolution

Titel: Robolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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Abteilung war, dann habe ich für binäre Pornografie wohl auch nichts übrig.«
    Während er diese Worte aussprach, gesellte auch Rosso sich wieder zu ihnen, und mit einem nachdenklichen Blick auf die umstehenden Bots sagte van Ghor schließlich zu seiner Vorgesetzten: »Ganz ehrlich, Ma’am, so wenig, wie der Zwerg diese Bilder versteht, so wenig verstehe ich diese ganze Stadt. Wenn Sie mich fragen, verhalten diese Roboter sich nicht, wie ihresgleichen es tun sollten …«
    Rosso, der ihn genau gehört hatte, ergriff das Wort. »Sie verhalten sich lediglich nicht so wie Roboter, die Sie kennen. Da liegt das Problem. Und das wiederum ist auf einige technische Modifikationen zurückzuführen, die die Liga für Roboterrechte auf diesem Planeten durchgesetzt hat.«
    »Technische Modifikationen?«, fragte Mono, dem die Verzweiflung deutlich ins Gesicht geschrieben stand. Er verstand immer weniger von dem, was hier vorging.
    Auch wenn Rosso es weiter zu erklären versuchte: »Sie räumen den Bots innerhalb ihrer Programmparameter die Option auf Leidenschaft ein. Ich werde Ihnen das Ganze zum gegebenen Zeitpunkt noch nähe r erklären. Aber lassen Sie uns zunächst einmal weitergehen. Wir wollen Ihren Zeitplan doch nicht unnötig strapazieren.«
    Der Roboterprofiler nickte McCrae knapp zu und wandte sich dann zum Gehen.
    »Ihr Bot war wohl auch dieses Mal nicht dabei, was?«, fragte sie etwas schnippisch.
    Rosso aber überhörte auch diese Spitze. »Das ist allerdings kein Nachteil, Ma’am. Es bedeutet lediglich, dass ich nun weiß, wo wir ihn mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit finden werden. Bitte folgen Sie mir einfach …«
    Ohne zu wissen, wohin Rosso sie führte, war McCraes Team ihm abermals gefolgt und hatte schließlich an seiner Seite einen weiteren Monolithen betreten, dessen Äußeres sich kaum von dem jener zahllosen anderen unterschied, aus denen die Mitarbeiter von 2OT Technology diese Stadt hier oben im Geheimen geformt hatte.
    Das Innere dieses Gebäudes aber unterschied sich tatsächlich wieder von den vorangegangenen. Rosso hatte sie weder in eine Kirche noch ein Museum geführt. Der Ort, an dem sie sich jetzt befanden, war vielmehr eine Arena, in deren Innerem unter den gleichen binären Fließschriften wie schon zuvor Roboter zum Zweikampf gegeneinander antraten.
    Dabei bildeten die Zuschauer, die die Kämpfenden umstanden, den Ring. Sie waren eine stählerne Absperrung, unnachgiebig, unbeweglich und undurchdringlich, die jene Kontrahenten umstand, die sich dort inmitten der ihren maßen. Ein knappes Dutzend solcher Bot-Boxringe formten die umstehenden Roboter im Inneren des Monolithen, sodass zehn Kämpfe zugleich stattfinden konnten.
    Als er gehört hatte, was für einen Ort sie hier betraten, war Mono wieder für einen kurzen Moment begeistert gewesen. Für die Ahnung eines Augenblicks blitzten in seinem Gemüt der Geruch von Schweiß, die ausgelassene Stimmung wettsüchtiger Saufbolde und die aufgeplatzten blutigen Lippen muskulöser Kämpfer auf. Es brauchte allerdings wieder nicht lange, bis er begriff, dass zwischen Boxkämpfen und Roboterboxkämpfen in Coppola City ein ähnlicher Unterschied wie zwischen binärer und gewöhnlicher Pornografie bestand.
    Diese Stadt hatte die merkwürdige Eigenschaft, alles, was er sonst schätzte, derart langweilig zu machen, dass er innerhalb kürzester Zeit jedes Interesse daran verlor. Zunächst einmal war da das Publikum: In diesem Monolithen wurde weder gegrölt noch angefeuert. Stattdessen umstanden die Zuschauer das Geschehen ebenso reglos wie andere ihrer Art das trilaterale Axiom, den bipolaren Tetraeder oder ein binäres Gemälde halbnackter Walküren.
    In den Augen des Heavys war das geradezu ein jämmerlicher Anblick. Und dazu kam noch der Kampf selbst. Bevor Mono die Augen verdrehte, überblickte er den Raum gut zwei Minuten. Ganze zwei Minuten, während der inmitten der zehn Ringe gerade mal ein einziger Schlag fiel. Und selbst der wurde weder von Jubel noch Schmerzenslauten begleitet, und schien dementsprechend nicht mehr Bedeutung zu haben als der sprichwörtliche Sack Reis, der irgendwo auf Typhon 9 am Ende der Galaxis umfiel.
    Verzweifelt hob Mono beide Hände und stand für einen kurzen Moment wie ein Märtyrer inmitten seiner Begleiter. »Was soll das hier? Müsst ihr mir dieses Vergnügen auch noch nehmen? Eine ganze Stadt, die sich weigert zu saufen, zu huren und sich anständig zu prügeln. Bin ich tot und in der Hölle? Zum

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