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Robolution

Robolution

Titel: Robolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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persönlichen amourösen Interessen empfindlich einschränkte.
    Dennoch veränderten Rossos Ausführungen die Einstellung des gesamten Teams. Sie befanden sich also an einem Ort, dessen künstliche Bewohner, wie es schien, nicht nur Vorlieben für Freizeitaktivitäten wie etwa Religion oder Kampfsport, sondern sogar füreinander entwickeln konnten. Auch wenn die daraus resultierenden Konsequenzen für einen Au ß enstehenden kaum vorstellbar waren, bedeutete es doch, dass McCrae und ihr Team in dieser Stadt vermutlich noch einiges erleben würden …
    ZEIT: 12:15 AM
    ORT: Coppola Control
    SPV Capek hatte sich endgültig entschieden. Er wollte definitiv kein Teil der Vergangenheit sein. Darum hatte er sich einige Kameras auf sein HUD geholt und verfolgte neben seiner Arbeit den Weg McCraes und ihres Teams.
    Seit sie mit seiner Hilfe und der des GGB auf Nobot getroffen waren, hatten sie bereits einiges über Coppola City und seine Bewohner lernen müssen. Aus der Ferne betrachtet war es amüsant, ihre Gesichter zu sehen, während sie begriffen, wie sehr sich die Gesetze des robotischen Lebens auf diesem Planeten von dem anderer unterschieden. Capek genoss es zuzusehen, wie das Halbwissen der Humanoiden an den künstlichen Fließkristallwänden Coppola Citys zerschellte.
    Er würde ihnen weiter über die Schulter schauen. Allein schon, um kontrollieren zu können, was Nobot ihnen über die Stadt verriet. Denn Jack Rosso war eine unbekannte Größe. Er war nicht kalkulierbar und sein Programm im übertragenen Sinne fehlerhaft. Obwohl er als Vermittler zwischen Control und Bewohnern unersetzlich war, machten seine flexiblen Prioritätsparameter es mitunter doch anstrengend, mit ihm zusammenzuarbeiten. Womöglich hatte von Kempt recht. Vielleicht war auch Rosso ebenso wenig ein Teil der Zukunft wie McCrae und ihre Leute. Wenn es jedenfalls so weit war, würde er, Capek, bereit sein, den Knopf zu drücken. Er würde lernen, keinen unnötigen Respekt für kohlenstoffbasiertes Leben zu empfinden, sodass die Prior Command Unit stolz auf ihn sein konnte und er sich des iTrans würdig erwies.
    Mit einem verächtlichen Schnauben wischte er die Kamerabilder der Justifiers beiseite und suchte stattdessen nach den blockierten Kamerastreams, auf denen er die Entwicklung und das Voranschreiten des Perpetuums verfolgen konnte.
    ZEIT: 12:15 AM
    ORT: Coppola City
    Der Roboterprofiler hatte das Team abschließend in die nächste TransBot-Kabine Richtung Endlager No. IV verfrachtet und au ß erdem eingedenk des Empatronvorfalls dafür gesorgt, dass sie dort unter sich waren.
    Schweigend saßen McCrae und ihre Leute in den unbequemen Wandhalterungen und blickten durch die Sichtluken hinaus. Rosso stand mitten in der Kabine, neben sich den automatisierten GuideBot, vor sich eine VirtWall, die Projektion einer virtuellen Pinnwand, auf der er blitzschnell verschiedene Fotos und Notizen verschob, die er miteinander verknüpfte, wieder trennte und nebenbei analysierte. Auf den Bildern war immer wieder ein MT6 zu sehen. Dann wieder erkannte McCrae verschiedene deaktivierte und beschädigte Bots. Rossos Blicke und Bewegungen wirkten in diesem Moment allein schon ihrer Geschwindigkeit wegen tatsächlich eher wie die eines Roboters als die eines Menschen.
    Mit den Ergebnissen seiner Sortierung schien Rosso jedoch nicht zufrieden. Neben seiner VirtWall war eine senkrechte zwanzigstellige Zahlenreihe projiziert, in der die Ergebnisse seiner Analysen in Binärcode übersetzt wurden, den er beiläufig im Auge behielt. Rosso war so vertieft in seine Tätigkeit, dass er die Anwesenheit des Teams völlig verdrängt zu haben schien.
    Dann bemerkte Mono ein weiteres Mal Rossos Blick auf dem flirrenden Binärcode. »Verdammt noch eins, wie zum Erz kann ein Mensch diesen Zahlenschei ß verstehen? Das ist doch nicht normal!«, schimpfte er vernehmlich.
    McCrae lächelte. »Ich fürchte, in seinem Fall schon, Mr. Mimkin. Und meinen Informationen zufolge ist er vermutlich der Einzige in dieser Stadt, der sowohl Binär als auch Terra Standard beherrscht. Und das macht ihn für uns so wertvoll.«
    »Dann ist dieser Typ also tatsächlich ein Roboterversteher?«, fragte der Heavy entgeistert und begriff ganz allmählich, dass er und van Ghor neben dem Lurch und der Frau jetzt anscheinend noch einen Freak an der Backe hatten. »Scheißfreak …«, murmelte er und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Rosso wandte sich ihm zu, und im gleichen Moment verloschen der

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