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Robolution

Robolution

Titel: Robolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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den Ausdruck auf ihrem Gesicht bemerkte. Die Vorstellung, mit einem verstörten Tech-S öldner und dem Rest ihres Teams auf sich allein gestellt zu sein, während irgendjemand oder irgendetwas hier unten Menschen und Roboter auseinandernahm, behagte ihr augenscheinlich nicht.
    Rosso versuchte, McCrae zu beruhigen. »Ma’am, auch ohne Coppola Control werde ich Ihnen wie geplant zur Seite stehen, alle etwaige Fragen zur Stadt beantworten und Ihnen beim Erreichen ihre Missionsziels nach Kräften behilflich sein.« Seine Stimme hatte beinahe etwas Weiches. Rosso mochte McCrae, was allerdings auch der Tatsache geschuldet sein konnte, dass er in seinem Leben bisher nur wenige Frauen getroffen hatte.
    Schwach lächelnd blickte die Einsatzleiterin zu dem GuideBot am anderen Ende der Transportkabine hinüber. Sie hätte sich gewünscht, dass sich der Monitor entfaltete und das Gesicht Supervisor Capeks darauf erschien. Der GGB aber lief noch immer im Automatikmodus. Und nichts deutete darauf hin, dass sich das in nächster Zukunft ändern würde.
    Sie seufzte und blickte Rosso an, der den Blick die ganze Zeit über nicht von ihr abwandte.
    »Gut. Und wie gehen wir jetzt weiter vor?«
    Als er antwortete, spürte er auch die neugierigen Blicke der anderen auf sich. »Ich denke, als Erstes sollten wir uns in meine Werkstatt begeben. Zum einen ist es, solange wir Control nicht erreichen, der einzige Ort in Coppola City, wo wir ihre Wunde vernünftig versorgen können. Zum anderen ist es, wenn tatsächlich aggressive Bots in der Stadt unterwegs sind, besser, wenn wir uns vorbereiten. Zwei Laserpistolen und ein Bolzenschussgerät werden wahrscheinlich nicht ausreichen, zumal wir auch Rüstungen brauchen werden.«
    »Und Sie haben alles, was wir dafür brauchen?«, fragte Trent neugierig und beugte sich zu Rosso vor.
    »O ja, davon k önnen Sie ausgehen. Ich bin so etwas wie der städtische Hausmeister. Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen fast alles an die Rüstung schrauben, was Sie sich vorstellen können …«
    Trent grinste von einem Ohr zum anderen. »Hölle, das erinnert mich an A-Team 2041 , die Helden meiner Jugend! Wenn ihr mich fragt, eine der besten Serien, die Everywhere Broadcasting je produziert hat.«
    Claw wandte sich ab, und Mono verdrehte die Augen. Trent aber fuhr unbeirrt fort. »Was ist denn los, Jungs? Habt ihr nichts übrig für Nostalgie, oder was?«
    In diesem Fall hatten sie es jedenfalls nicht. Zumindest Mono nicht. Denn w ährend Claw in seinem Natus-Tank von der Serie verschont geblieben war, hatte der Heavy Gelegenheit gehabt, sich im Zuge zahlreicher Wiederholungen von ihrer zweifelhaften Qualität zu überzeugen. Zumindest nachdem er und sein Bruder mit vierzehn oder so begriffen hatten, dass in den Folgen immer das Gleiche passierte. Auf irgendeinem Planeten bastelte sich das Team um den pfiffigen Söldner John ›Custer‹ Doe grundsätzlich aus altem Schrott ein Raumschiff zusammen, mit dem es dann alles Nichtmenschliche in die Luft jagte, das sich ihm in den Weg stellte.
    Wenn man im Nachhinein bedachte, dass dabei niemals eine humanoide Lebensform auch nur von einem Querschläger getroffen wurde, war das Ganze schon ein wenig unglaubwürdig gewesen. Und das hatte irgendwann sogar Mono begriffen.
    Trent aber hatte vielleicht einfach mit zwölf Jahren aufgehört, A-Team 2041 zu sehen. Was Objektivität anging, wirkte Sentimentalität ähnlich wie halluzinogene Drogen. Zumindest war der Tech-Söldner schon aufgrund dieser Assoziation begeistert von dem Gedanken, in Rossos Werkstatt irgendetwas zusammenzubasteln, womit sie sich jenen Robotern entgegenstellen konnten, die ihm das wohl traumatischste Erlebnis seiner Laufbahn beschert hatten.
    Während sich McCrae noch immer die schmerzende Schulter hielt und alle möglichen Erinnerungen an die Serie verdrängt zu haben schien, nahm Claw ihre Wunde noch einmal näher in Augenschein. Es war ein glatter Durchschuss. Hätte es den Beta erwischt, wäre er inzwischen vermutlich schon wieder verheilt. Officer McCrae aber war bedauerlicherweise nicht mit derart gutem Heilfleisch gesegnet. Während der Beta besorgt dabei zusah, wie sich der Stoff ihrer Multifunktionsweste langsam mit Blut vollsog, hoffte er, dass sich in Rossos Werkstatt mehr als nur der kleine Erste-Hilfe-Kasten befand. So oder so würde es das Beste sein, die Wunde so schnell wie möglich irgendwo ordentlich zu versorgen. Der Raptorbeta zog ein ChemSkin-Patch aus einer Tasche seiner eigenen

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