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Robolution

Robolution

Titel: Robolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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spät. Der riesige Schemen des Saurierbetas erschien in der Tür. Die bernsteinfarbenen Augen in seinem kantigen Schädel schimmerten vor Wut. In seiner Hand lag der wuchtige Bolzenschussapparat des Buildatrons. Und Claw zögerte nicht. Er zog den Abzug, den Mono zuvor noch versehentlich betätigt hatte, voll durch und leerte die komplette Kartusche in die Richtung, aus der die Schüsse gekommen waren.
    Krachend schlugen die Bolzen mit brachialer Wucht ein. Die ersten drei rissen den Bot, hinter dem van Ghor Deckung gesucht hatte, von seinen mechanischen Füßen. Sein Empatron hatte nicht einmal die Zeit, überhaupt von Grün auf Orange zu schalten. Die nächsten drei Bolzen ließen die silberne Oberfläche des Monolithen im Rücken des Söldner splittern. Einer sauste dicht an ihm vorbei, und die nächsten trafen. Fünf massive Stahlbolzen hintereinander. Der erste zerschmetterte seine Schulter, sodass van Ghor die Waffe fallen ließ. Die nächsten bildeten eine gerade Linie quer über seinen gesamten Oberkörper. Zwei traten aus seinem Rücken wieder aus und hinterließen eine schmierige rote Spur auf der silbernen Fassade, bevor der Söldner schließlich Blut spuckend über dem Roboter zusammensackte und reglos liegen blieb.
    Claw hockte noch einen kurzen Moment dort und beobachtete seinen Gegner. Die Füllstandsanzeige des Bolzenschussgeräts blinkte rot und gab ein leises Alarmsignal von sich. Der Beta glaubte, bei van Ghor noch ein schwaches Atmen wahrnehmen zu können, stellte zugleich jedoch fest, dass er keine Bedrohung mehr darstellte.
    Als Claw wenig später die MicroFang aufsammelte und sich zurück zum Rest des Teams begab, bemerkte er nicht die Kameradrohne, die in einiger Entfernung schwebte.
    ZEIT: 12:55 AM
    ORT: Coppola Control
    Seit er den GGB auf Automatik gestellt und sich wieder von McCraes Team abgewandt hatte, konzentrierte sich Capek inzwischen ganz auf die Entwicklung des Perpetuumphänomens.
    Er wollte der Order der PCU gerecht werden, damit nichts seine glorreiche Zukunft gefährdete. Aber tatsächlich gab es nichts, das sich dem Perpetuum entgegengestellt hätte. Roboter wurden assimiliert, Monolithen umgangen, und noch immer hielt das Phänomen unbeirrbar auf das Zentrum der Stadt zu.
    Erschrocken fuhr der Supervisor zusammen, als inmitten des schematisierten Stadtplans eine weitere DTM von Kempts aufleuchtete.
    »Capek, schicken Sie sofort einen MNT -Rückholer zum Endlager No.IV. Es handelt sich um einen Notfall!«
    Umgehend textete er zurück.
    »Ersatzteile welcher Modelle sollen genau bereitgestellt werden, Sir?«
    Von Kempts Antwort ließ nicht lange auf sich warten. »Keine. Es geht nicht um Roboter. Wir haben einen Humanschaden.«
    »Soll ich stattdessen die Krankenstation vorbereiten lassen?«
    »Die Überlebenschancen des Subjekts liegen bei drei Prozent. Ich möchte nicht, dass wir mit Mister van Ghor einen unserer Männer verlieren. Vor allem nicht diesen. Auch wenn seine Rolle als Maulwurf nunmehr vorüber ist. Aber ich habe noch Verwendung für ihn. Vergessen Sie die Krankenstation, Capek. Aktivieren Sie stattdessen den iTrans, und leiten Sie den Rückholer direkt dorthin um.«
    Der Supervisor tat eilig wie geheißen. Hastig deaktivierte er alle Kameras, die einen Teil der Aktion hätten erfassen können, und programmierte die Rückholung Leonidas van Ghors. Als sich die Rückholkabine auf den Weg gemacht hatte, meldete Capek Vollzug.
    Er blickte zum mattschwarzen Körper der PCU hinüber, die reglos in ihrem Gewirr aus Kabeln und Leitungen hing und die Geschicke der Stadt aus dem Inneren des halbrunden Kontrollpults lenkte. Die CTR s um das Pult herum arbeiteten konzentriert an ihren virtuellen Tastaturen. Niemand in Coppola Control ahnte zum gegenwärtigen Zeitpunkt, was dort unten vor sich ging …
    Von Kempt sendete dem Supervisor eine weitere Nachricht. »Blockieren Sie den Funk, Capek. Officer McCrae dürfte nun ahnen, dass es Kräfte gibt, die ihrem Einsatz aktiv entgegenstehen. Ich fürchte, ihr Team wird diesen Mond nicht lebend verlassen …«
    »Aber was ist mit Rosso, Sir?«
    Die Antwort von Kempts erschien beinahe im gleichen Moment, da Capek die Frage abgeschickt hatte.
    »Kollateralschaden …«
    Für einen kurzen Moment überkam den Supervisor die Ahnung eines Zweifels. Er fragte sich, wozu von Kempt noch bereit war, um das Vorrücken des Perpetuums und seine Fusion mit dem Host zu gewährleisten. Die Antwort aber war klar. Die PCU hatte ihm

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