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Robolution

Robolution

Titel: Robolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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unmissverständlich klargemacht, worum es ging, und dass er für dieses Ziel gegebenenfalls alles opfern würde, was ihm zur Verfügung stand.
    Schaudernd legte Capek mit einigen wenigen Eingaben das gesamte Funknetz der Stadt lahm. Er hoffte nur, dass nicht auch er irgendwann geopfert werden musste.
    ZEIT: 01:00 PM
    ORT: Coppola Control
    Als McCraes Team mit Rosso und dem GGB das Endlager verließ, war der Körper des Söldners verschwunden. Einzig die Blutspuren an der Wand und am Boden ließen erahnen, dass der Beta ihn tatsächlich getötet hatte. Inzwischen hatte auch der Tech-Söldner sich der Gruppe angeschlossen, nachdem Rosso ihn notdürftig untersucht hatte. Trent war allerdings weitgehend unversehrt und wies lediglich Beschädigungen an seiner Prothese auf, die so sehr auf dem neuesten Stand der Technik war, dass sie den Roboterprofiler regelrecht begeisterte. Überhaupt merkte Rosso schon nach den ersten wenigen Worten, die er mit Trent wechselte, dass er jemanden gefunden hatte, mit dem er sich über die wirklich wichtigen Dinge unterhalten konnte. Einen Mann, der, auch wenn er kein Binär beherrschen mochte, doch zumindest die zentralen Bestandteile eines Neutronenkonverters hätte benennen können.
    Und während Jack Rosso gerade im Inneren des Wartungstunnels einen neuen Freund gefunden hatte, hatte ein anderes Teammitglied hier draußen vor dem Endlager einen verloren.
    Grübelnd betrachtete Mono die Einschusslöcher der Bolzen und die Blutflecken an der Wand. Er wollte es nicht wahrhaben, dass van Ghor ein doppeltes Spiel gespielt haben sollte. Für ihn hatte es viel einleuchtender geklungen, dass McCrae das Problem gewesen war. Und die hätte er gegebenenfalls sogar selbst erschossen. Genau wie die Echse. Aber dass ausgerechnet der Einzige, dem er vertraut hatte, ein Verräter gewesen sein sollte, steigerte seine Laune nicht gerade. Von einem Moment auf den anderen war sein Team auf Leute zusammengeschrumpft, mit denen er sich unter normalen Umständen niemals abgegeben hätte. Am meisten wurmte ihn dabei allerdings, dass van Ghor ihn nicht einfach eingeweiht hatte.
    Rosso deutete nach oben. Sie alle folgten mit den Blicken seinem Fingerzeig und konnten oberhalb der Straße in einiger Entfernung einen kleiner werdenden Rückholer erkennen.
    Claw, der die Schulterwunde seiner Vorgesetzten notdürftig versorgt hatte und sie nun stütze, schaute der Kabine nachdenklich hinterher, wobei ihn das eigentümliche Gefühl beschlich, dass sie van Ghor nicht zum letzten Mal gesehen hatten.

7
    REBOOT
    ZEIT: 01:05 PM
    ORT: Coppola City / TransBot
    Rosso hatte das Team zusammen mit Trent und dem GGB in die nächste freie Kabine verfrachtet. Obwohl keiner von ihnen wusste, was genau gegenwärtig in Coppola City vor sich ging, fühlten sie sich hier unten eingedenk des abgeschlachteten Wartungsteams alles andere als sicher.
    Und jetzt jagten sie alle im TransBot hoch über den Straßen und den Robotern zwischen den silbernen Monolithen dahin. In der Ferne hatte Rosso Rauchschwaden ausgemacht und versuchte nun, etwas über ihren Ursprung herauszufinden.
    Misstrauisch musterte Mono unterdessen die beiden Roboter, die mit ihnen in der Kabine saßen. Der Heavy spürte McCraes Blick und wusste, dass es besser war, sich dieses Mal zurückzuhalten. Dabei hätte er – allein um zu verarbeiten, dass sein einziger Vertrauter sich gerade als Verräter entpuppt hatte – verdammt gern auf irgendetwas eingeschlagen. Stattdessen biss er sich auf die Unterlippe und saß friedlich zwischen seiner Vorgesetzten und der Echse. Er hätte sich gern eine weitere Ruli-Zigarette angesteckt. Aber auch das hatte Officer McCrae ihm ja vermiest. Da saß sie neben ihm, hielt sich die verletzte Schulter und gab sich besorgt. Als scherte sie sich auch nur ein bisschen um ihr Team.
    Van Ghor mochte ein Verräter gewesen sein, aber das bedeutete schließlich nicht, dass McCrae kein karrieregeiles Miststück war …
    Übellaunig beäugte Mono zuletzt den ihm gegenübersitzenden Roboterversteher, der bereits seit geraumer Zeit vergebens versuchte, über Funk Kontakt zum Kontrollzentrum der Stadt herzustellen. Rosso nahm die Hand von seiner Multibrille, schaute zu Officer McCrae hinüber und schüttelte den Kopf.
    »Es hat keinen Zweck, Ma’am. Ich kann Coppola Control nicht erreichen. Womöglich liegt es an den gegenwärtigen Störungen, vielleicht auch an irgendetwas anderem. Ich komme jedenfalls nicht bis oben durch.« Er zögerte kurz, als er

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