Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Robotnarkose Newton

Robotnarkose Newton

Titel: Robotnarkose Newton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
ver­füh­ren las­sen, wenn Sie sei­nen Mond­kreu­zer nicht in Ato­me ver­wan­delt hät­ten. Nun ge­währt er Ih­nen nicht ein­mal ein län­ge­res Ge­spräch. Sie ris­kie­ren le­dig­lich Ihr Le­ben. Bei je­dem Funk­spruch wer­den Sie ein­ge­peilt, egal wo Sie sich be­fin­den. Dann kom­men die Ti­ge­rau­gen oder neu­er­dings so­gar be­mann­te Luft­glei­ter. Ha­ben Sie sich mei­ne Brand­wun­den schon an­ge­se­hen?«
    Er streck­te sein ban­da­gier­tes Bein vor, das vom Glut­hauch ei­nes Strahl­schus­ses ge­streift wor­den war.
    Ah­mids Vor­hal­tun­gen ent­spra­chen der Wahr­heit. Es sah hoff­nungs­los für uns aus.
    Wir sa­ßen als ver­lo­re­nes Häuf­lein in­mit­ten des großen Saa­l­es. We­gen der Or­tungs­ge­fahr brann­te nur die Not­be­leuch­tung. Ge­le­gent­lich muß­ten wir die La­der­bän­ke spei­sen. Das be­deu­te­te er­höh­te Ge­fahr, denn ein lau­fen­der Strom­re­ak­tor er­zeug­te Ener­gie­echo.
    Un­se­re Spei­sen und Ge­trän­ke er­wärm­ten wir auf mit­ge­brach­ten Che­mo-Ko­chern, ob­wohl uns die mar­sia­ni­schen An­la­gen zur Ver­fü­gung stan­den.
    Es war ei­ner der trost­lo­ses­ten Ein­sät­ze, die ich je durch­ge­führt hat­te.
    »Et­was ver­ste­he ich nicht«, mel­de­te sich die Psy­cho­lo­gin.
    Sie lehn­te mit dem Rücken an der Wand und schau­te nach­denk­lich zum Pan­zer­schott der Schleu­se hin­über.
    »Was ver­ste­hen Sie nicht, An­ne?«
    Sie stieß sich ab und kam auf mich zu.
    »Mei­ne Wis­sen­schaft wird nicht im­mer und nicht von je­der­mann an­er­kannt, Thor Kon­nat. Was hal­ten Sie da­von?«
    »Sehr viel.«
    »Hm …! Und da wol­len Sie mir er­klä­ren, Sie wüß­ten kei­nen Aus­weg? Mein Herr, Män­ner wie Sie wur­den da­zu ge­bo­ren, um un­se­re Welt zu er­hal­ten oder sie ins Un­glück zu stür­zen.«
    »Aha. Sonst noch et­was?«
    »Ich will Ih­nen et­was sa­gen«, fuhr sie un­be­irrt fort und kam noch nä­her. »Sie wä­ren nie­mals ge­st­ar­tet, wenn Sie nicht ei­ne Idee ge­habt hät­ten. Sie ha­ben und hat­ten einen Plan, al­ler­dings einen Ri­si­ko­plan. Sie ha­ben ihn von Tag zu Tag auf­ge­scho­ben und ver­sucht, auf an­de­re, ein­fa­che­re Lö­sun­gen aus­zu­wei­chen. Es wä­re Ih­nen am liebs­ten ge­we­sen, wenn der so­gh­mo­li­sche Kom­man­dant ent­ge­gen­kom­men­der ge­we­sen wä­re und Sie in sein Schiff ein­ge­la­den hät­te.«
    »Nicht un­be­dingt, Doc«, lä­chel­te ich amü­siert. An­ne war auf dem rich­ti­gen We­ge.
    »Zu­ge­ge­ben. Sie hat­ten viel­leicht an­de­re Vor­stel­lun­gen. Prin­zi­pi­ell dia­gno­s­ti­zie­re ich Sie je­doch rich­tig. Sie woll­ten den Kon­takt. Sie woll­ten Ih­re Mas­ke aus­spie­len und ge­las­sen zu­ge­ben, daß Sie in Wirk­lich­keit ein GWA-Schat­ten im höchs­ten Rang sind. Die un­ver­hoff­te Iden­ti­fi­zie­rung durch NEW­TON scho­ckier­te sie nur ei­ne Se­kun­de lang. Un­mit­tel­bar da­nach be­gan­nen Sie zu re­cher­chie­ren, um das Bes­te aus der neu­en Si­tua­ti­on her­aus­zu­ho­len. Sie er­kann­ten au­gen­blick­lich, wie wert­voll die un­ge­woll­te De­mas­kie­rung sein kann. Die So­gh­mo­ler müs­sen an­neh­men, daß ein GWA-Ge­ne­ral mit Ih­ren Ver­bin­dun­gen und Voll­mach­ten noch ent­schie­den ge­fähr­li­cher ist, wenn er Dr. Nang-Tai nur se­kun­där dar­stellt.«
    »Sie ha­ben recht. Noch et­was, klu­ges Mäd­chen?« An­ne Bur­ner hol­te tief Luft. Als sie wei­ter­sprach, schloß sie über­le­gend die Au­gen.
    »Ja­wohl, das ist die Lö­sung. Jetzt müs­sen Sie zu­schla­gen. Sie ha­ben kei­ne Zeit mehr, denn die So­gh­mo­ler wer­den star­ten. Al­so wer­den Sie jetzt den Weg ge­hen, den Sie bis­her ver­mie­den ha­ben. Er ist ge­fahr­voll.«
    Ich stand auf. An­ne hat­te die letz­ten boh­ren­den Zwei­fel in mir be­sei­tigt.
    Al­li­son glich plötz­lich ei­nem Gum­mi­ball. Sei­nen Fra­gen­schwall wehr­te ich mit ei­ni­gen Hand­be­we­gun­gen ab.
    Nis­hi­mu­ra starr­te mich schwei­gend an. Sein Lä­cheln wirk­te wie ge­fro­ren.
    End­lich gab es Han­ni­bal nach zahl­rei­chen Ver­su­chen auf, mei­nen blo­ckier­ten Be­wußt­seins­in­halt er­grün­den zu wol­len.
    Ich be­gann völ­lig über­gangs­los, oh­ne

Weitere Kostenlose Bücher