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Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt

Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt

Titel: Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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verriet, dass er einen inneren Kampf mit sich ausfocht. Vermutlich malte er sich die verheerenden Resultate der imaginären Bleiladung aus, die seinen Körper durchschlagen konnte. Wayne behielt ihn im Visier und hoffte, dass der Mann unter den gegebenen Umständen zur einzig vernünftigen Schlussfolgerung gelangen würde.
    Der Wächter seufzte und tastete nach einem Schalter an seiner Automatikwaffe.
    Die Sicherheitsverriegelung, erkannte Wayne. Er gestikulierte erneut mit der 45er. »Runter damit.«
    Der Wachmann ließ die Pistole fallen und legte die Hände hinter den Kopf. »Ihr Blagen wisst ja nicht, worauf ihr euch einlasst.« Der Hurensohn. Er hatte zwar seine Waffe geopfert, blieb aber ein selbstgefälliges Arschloch.
    Das Spielchen begann ihn zu ermüden.
    Steve trat ein paar Schritte auf den Mann zu, hob die Walther in die Höhe und knallte ihren Schaft gegen den Hinterkopf des Kerls. Mit einem scharfen Aufschrei ging dieser in die Knie. Seine Hände kamen hinter dem Kopf hervor und er stolperte einen Schritt nach vorne. Steve ließ die Walther erneut auf seinen Kopf heruntersausen. Wayne zuckte zusammen, als sie mit einem harten Schlag auf den Schädel des Mannes donnerte. Dieser sackte mit lautem Grunzen zusammen und fiel dann offenbar bewusstlos auf die Seite.
    Wayne schluckte mit Mühe. Der Kloß in seinem Hals fühlte sich an wie ein Sektkorken, der mit Rasierklingen bestückt war. Ihm war ungeheuer übel. »Verdammt ... Scheiße ... ist er tot? Hast du ihn umgebracht, Mann?«
    Steve kniete sich neben den Wachmann und griff nach einem Paar Handschellen, das in dessen Gürtel steckte. Er schleuderte die Walther zur Seite. Sie schlug auf dem Boden auf und schlitterte mehrere Meter über den Asphalt. Wayne wusste, dass er sie aufheben sollte. Sie gehörte schließlich seinem Vater. Aber er fühlte sich aufgrund der Gewalt, die sich in den letzten Minuten vor seinen Augen abgespielt hatte, wie benebelt.
    Steve riss die Hände des Wachmanns hinter dessen Rücken und sicherte sie mit den Handschellen. »Der Kerl ist nicht tot, Bruder. Mach dir mal nicht ins Hemd. Ich kann sehen, wie er atmet. Wir sollten ihn allerdings am besten töten. Das ist ein verdammter Psycho, wenn du mich fragst. Du hast ja gesehen, wie er Fettwanst erledigt hat.«
    »Ja.«
    Als könnte er das vergessen.
    »Das war eine ziemlich verfickte Scheiße. Ich frag mich, warum er das getan hat.«
    Steve zuckte die Achseln. »Wer zum Teufel weiß das schon. Er ist ein Psycho. Psychos machen nun mal psychotische Scheiße.«
    Wayne nickte. Einer derartigen Logik konnte man sich kaum verschließen.
    Steve schnappte sich die weggeworfene Waffe des Aufsehers. Deshalb hatte er die Walther also entsorgt. Er wollte das Spielzeug gegen das reale Vorbild eintauschen. Steve stopfte sich die Pistole in den Hosenbund und packte die Fußknöchel des Mannes. »Lass es uns schnell erledigen und dann weitermachen.«
    Wayne zögerte. » Was schnell erledigen?«
    »Diese verfickten Typen aus der direkten Sicht schaffen. Hilfst du mir vielleicht mal?«
    »Klar.«
    Sie machten sich an die Arbeit und nach wenigen Minuten hatten sie die Leiche und den bewusstlosen Wachmann in der Pförtnerbaracke verstaut.
    Als sie fertig waren, lehnte sich Wayne keuchend gegen das Büdchen. »So ein Dreck. Für diese Nacht reicht’s mir mit dem Rumschleifen von Körpern aber wirklich.«
    Steve klopfte ihm auf die Schulter. »Ausruhen können wir uns später, Bruder. Los, weiter!«
    Sie kehrten zum Cadillac zurück. Wayne ließ sich hinter das Steuer plumpsen und Steve nahm neben ihm Platz. Er zog die Waffe des Wachmanns aus dem Bund seiner Jeans und entriegelte den Sicherheitsschalter.
    Wayne ließ den Wagen an.
    Steve schaltete instinktiv das Radio an und drehte auf volle Lautstärke. Sympathy for the Devil von den Stones dröhnte aus den High-End-Boxen der Karosse und klang beeindruckend laut und unheilsverkündend.
    Steve warf den Kopf zurück und wieherte vor Lachen.
    Wayne konnte nicht an sich halten und tat es ihm gleich. Es hätte sich verdammt falsch anfühlen müssen, nach dem Gemetzel des Abends zu lachen. Aber das tat es nicht.
    Verdammte Heuchler.
    Steve schrie über die Musik hinweg: »Zeig mal, was er kann!«
    Wayne brachte den Motor des Cadillac auf Touren.
    Dann legte er den Gang ein und knallte das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Der Cadillac schoss wie von einer Rakete abgeschossen los. Die hölzerne Schranke zerbarst in einem Regen aus rot-weißen Splittern,

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