Rockchild - Sex, Blut, Dämonen (Torgänger) (German Edition)
noch wenige Meter bis zum Ausgang. Ein paar Schritte, jeder einzelne schien ihn viel zu viel Zeit zu kosten und er riss die Tür auf. Der Parkplatz lag vor ihm. Links eine Reihe von Gästefahrzeugen, rechts ebenfalls, darunter sein Van.
Wohin? Bens Blick wanderte von links nach rechts. Beim Van mochten ihn schon weitere Angreifer erwarten, andere Fahrzeuge würden ihn kostbare Sekunden kosten, um sie zu knacken. Er entschied sich für seinen eigenen Wagen und wollte losspurten, aber etwas ließ ihn innehalten.
A m Ende des Parkplatzes trat eine dünne, ganz in enges schwarzes Leder gekleidete Gestalt ins schummrige Licht der alten Neonleuchten. Ein schmaler Mann mit einem Schädel wie ein Totenkopf und einem irren Blick grinste ihn hämisch an. Neben ihm kauerte ein riesiges sechsbeiniges Wesen mit geifernden Fängen in einem riesigen Maul und schuppenbewehrter ledriger Haut. Die Gestalt in schnallenbesetztem Leder verbeugte sich leicht und rief Ben einen spöttischen Gruß zu.
‚Guten Abend werter Mönch, ich hoffe wir haben nicht Eure Nachtruhe gestört. Wenn dem so sein sollte, möchte ich mich dafür entschuldigen. Seid versichert, ich werde Euch dafür ewige Ruhe schenken. Natürlich, nachdem wir uns intensiv unterhalten haben. Sehr intensiv.’
Bei seinen letzten Worten sprang eine lange, schmale Klinge aus irgendeiner Vorrichtung seines linken Ärmels und blitzte bösartig. Die Stimme des Mannes hatte den Unterton eines Wahnsinnigen. Ben hatte Angst. Kalte, klamme Angst die seinen Magen krampfen ließ und mit eiserner Faust zusammendrückte. Todesangst.
‚Was willst Du?‘
‚Nur ein paar Informationen über ein kleines Mädchen. Und natürlich deinen Tod.‘
Ben wollte nicht sterben. Nicht hier und jetzt, von einem verrückten Freak zu Tode gefoltert. Die süße Braunhaarige von der Essensausgabe fiel ihm ein. Erst letzte Woche hatten sie ein paar Worte gewechselt und er wollte unbedingt einmal mit ihr ausgehen. Er hatte noch nie eine Freundin gehabt aber mit ihr konnte es bestimmt etwas werden. Irgendeine Verbindung bestand zwischen ihnen.
Seine Eltern hatte er lange nicht mehr besucht, bitte, er wollte sie wiedersehen. Tausend Dinge fielen ihm ein, die er in seinem jungen Leben noch vor hatte. Doch er würde niemals jemanden verraten. Niemals. Was konnte er machen? Irgendetwas musste er tun bevor Panik und Adrenalin ihn lähmten. Hinter sich hörte Ben einen schweren Körper durch die Eingangshalle toben. Da, links, eine Bewegung ein weiteres der klauenbewerten Monster hinter den Autos. Jedes Zögern verringerte seine Chancen. Er zwang seine Starre nieder und rannte los. Keine zwanzig Meter bis zum Van. Die längsten Meter seines Lebens.
Noch zehn Meter, die irre Gestalt hob den rechten Arm, das Wesen neben ihm schien sich zum Sprung zu ducken.
Noch fünf Meter, die Eingangstür des Hotels zersplitterte unter dem Ansturm eines massigen Körpers.
Drei Meter, die Schiebetür des Vans fuhr zischend auf.
Zwei.
Die schwarze Gestalt mit dem grauenhaften Grinsen machte eine kurze Bewegung mit der linken Hand. Die Bestie neben ihr machte einen riesigen Satz auf Ben zu. Mit einem Sprung hechtete er in den Van und die schussfeste Tür schloss sich blitzschnell hinter ihm. Sein Herz raste und er stieß die angehaltene Luft aus. Geschafft. Oh Gott. Gerade noch geschafft. Jetzt weg hier. Tränen der Erleichterung schossen Ben in die Augen.
Da erschütterte ein Schlag das Fahrzeug und eine Pranke mit zentimeterlangen Krallen riss die Seitenwand des Vans auf als sei sie aus Papier. Zwei weitere Hiebe und die Wand war vollkommen zerfetzt. Ben starrte in zwei winzige Augen über einem sich öffnenden Rachen.
Eine eiskalte Ruhe überkam ihn, noch einmal zogen Gesichter von Freunden und Familie vor seinem inneren Auge vorbei und er wusste, es war vorbei. Er würde sie nie wiedersehen. Hätte er es nur vorher gewusst. Wie viel Zeit hatte er verschenkt. Zu spät.
Eine Klaue hieb nach Ben und fuhr tief in das Fleisch seines Oberschenkels, ließ seinen Knochen wie Glas splittern. Vor Schmerz schreiend streckte er sich nach dem Knopf unter dem Tisch mit den Kontrollinstrumenten. Mit Befriedigung spürte er das leichte Klicken des Kontaktes als er ihn mit letzter Anstrengung erreichte.
Groch
Groch der Schatten, oder auch der Häuter wie er gelegentlich genannt wurde, schaute voller Vorfreude zu wie sein Liebling das Opfer packte. Dann sah er nur noch einen gleißenden Feuerball, gefolgt von dem Krachen
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