Rockchild - Sex, Blut, Dämonen (Torgänger) (German Edition)
gemütlich im Sessel. In der Hand hielt sie eine Tasse mit heißem, duftenden Tee.
Kurz und knapp stellte Corwin sie vor. ‚Baronin, Kayleigh.‘
Die Baronin warf ihr einen Blick zu, den sie nicht deuten konnte. Eine Mischung aus Interesse und Einschätzung. Vielleicht als wollte sie mit ihrem Blick Kayleigh durchdringen um alles herauszufinden, das sie vor ihr verbergen mochte. Schließlich nickte sie Corwin zu.
‚Danke, bis später.‘
Er verschwand und die Baronin begrüßte sie.
‚Schön dass es Dir wieder gut geht, gestern Nacht warst Du ziemlich mitgenommen. Setz Dich doch.‘
Sie wies auf den Sessel zu ihrer Rechten. Kayleigh trat nervös näher und sah, dass in einem Sessel, der mit dem Rücken zu ihr stand, noch jemand saß. Durch die breiten Lehnen war sein Gesicht zunächst verborgen. Als sie sich in den ihr zugewiesenen Sessel setzte, konnte sie den Besucher ganz erkennen. Es war der schönste Mann, den sie je im Leben gesehen hatte.
Seine Schönheit verschlug ihr wortwörtlich den Atem. Schlank und groß, gekleidet in einen auszuschließendem Anzug, der seine grazile Figur betonte. Hellblondes Haar wie Weißgold. Geschnitten wie aus einem fernöstlichen Manga, lang, wild, seidig fallend aber doch ungebändigt. Sein Gesicht war perfekt, fast weiblich schön, mit sinnlichen Lippen und hohen Wangenknochen. Seine Augen blitzten bernsteinfarben mit goldenen Sprenkeln darin. Es schien fast, als ginge ein Strahlen von ihm aus. Kayleigh konnte den Blick nicht von ihm losreißen.
‚ Kayleigh, das ist Zad, ein guter Freund von mir. Zad, das ist Kayleigh Stevens.‘
Der wahrgewordene Traum lächelte sie an und ihr wurden die Knie weich.
‚Freut mich, Dich kennenzulernen Kayleigh, setze Dich ruhig.’
Seine Stimme war wie sein Aussehen: perfekt. Sanft, melodiös und stark. Fast hatte sie den Eindruck er würde singen. Ein Operntenor mu sste sich so anhören. Sie bemerkte, dass sie wie erstarrt stehen geblieben war und setzte sich schnell.
‚Willst Du einen Tee?’
Die Baronin lächelte amüsiert, offensichtlich war sie die Wirkung ihres Besuchers auf Frauen gewohnt.
‚Gerne, vielen Dank.’
Kayleigh stotterte fast.
Die Baronin stand auf und schenkte ihr Tee aus einer Kanne ein, die auf einem kleinen, mit Messing, vielleicht war es auch Gold, beschlagenen Teewagen stand.
‚Zucker?’
‚Nein, danke sehr’.
Die Baronin trug ein schlichtes schwarzes Kleid, das lässig geschnitten war aber dabei die, wie Kayleigh neidlos feststellte, tolle Figur der Baronin betonte. Langes, schwarzes Haar fiel in einer sanften Welle bis über die Schulterblätter. Graue, große Augen und ein edel geschnittenes Gesicht machten sie zu einer sehr attraktiven Frau. Ihre Haut war makellos und Kayleigh stellte mit Erstaunen fest, dass sie beim besten Willen nicht sagen konnte, wie alt die Baronin sein mochte. Es hätte irgendwo zwischen zwanzig und vierzig sein können. Ausser einer dünnen Kette mit einem dunklen Stein um den Hals trug sie keinerlei Schmuck. Wieder lächelte die Hausherrin als sie ihr den Tee reichte.
‚Wie fühlst Du Dich?’
Kayleigh überlegte kurz. Die Frage war nicht einfach nur Konversation. Die Baronin wollte wirklich wissen, wie es ihr ging.
Schließlich antwortete sie: ‚Verglichen mit gestern besser. Ich habe sehr gut gefrühstückt und….’ Plötzlich fiel ihr die morgendliche Szene wieder ein und sie kam etwas ins Stocken ‚und, und Corwin ist sehr nett.’
Nach einem prüfenden Blick meinte die Hausherrin: ‚Schön, das ist gut. Du sollst Dich hier wohl fühlen. Wann immer Du etwas brauchst, melde Dich. Aber zunächst möchte ich mich vorstellen, wie unhöflich, das ganz vergessen zu haben. Verzeih mir. Ich bin Baronin Zarah von Wildenstein, nenne mich bitte Zarah. Diese Burg, ein abgeschiedener und sicherer Ort, gehört mir und ich bewohne sie, wenn ich mal Ruhe vom wilden Großstadtleben haben möchte.’
‚Aber’, Kayleigh zögerte, ‚ich kann Sie doch nicht Zarah nennen, ich meine, Corwin….’
Die andere unterbrach sie.
‚Corwin arbeitet für mich, Du bist mein Gast, also: Zarah. Einverstanden?‘
Kayleigh nickte.
‚Einverstanden.’
‚Sehr gut. Vielleicht möchtest du wissen, wie Du hier gelandet bist?’
Vor allem will ich wissen, wie ich hier wieder wegkomme, dachte sie sich. Andererseits hätte es auch schlimmer kommen könnten . An sich hätte sie tot sein müssen. Zerrissen von Monstren aus einem üblen Alptraum. Die Erinnerung an den Schrecken
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