Rockchild - Sex, Blut, Dämonen (Torgänger) (German Edition)
zusammen mit dem Wagen darum kümmern. Dass er auch sein Handy zurücklassen musste, war nicht Standard. Frost wurde abgetastet und musste alles was einer Waffe oder einem Kommunikationsmittel ähnlich war zurücklassen. Nur seinen Nintendo Handheld durfte er behalten, nachdem er den Anführer augenzwinkernd darauf hingewiesen hatte, dass er ihn benötigte, um sein tägliches Gehirntraining durchzuführen.
Frost war sich nicht sicher, ob ihn die Männer um ihn herum beruhigten oder beunruhigten. Sie führten ihn tiefer in den Komplex und weitere Stockwerke hinab. Dort war nicht das Büro des Abtes, ganz sicher nicht. Schnell ging Frost seine Optionen durch. Unbewaffnet, umgeben von einem Haufen Bewaffneter… Bevor er mit seinen Überlegungen zu einem hilfreichen Schluss gekommen war, erreichten sie nach dem Weg durch einen kargen Gang aus Beton einen Raum, der von kaltem Neonlicht ausgeleuchtet wurde. Er maß circa sechzig Quadratmeter und hatte keine Möblierung außer einem Blechtisch, einem Sessel dahinter sowie einem Stuhl davor. Die Männer befahlen ihm zu warten. Nicht Standard.
Hmm, ich bin beunruhigt, stellte Frost fest und grinste. Okay, Junge, das ist dezent untertrieben. Du steckst mal wieder in der Scheiße. Er rechnete sich die Chancen aus, sich mitsamt dem Stuhl nach hinten zu werfen, sich abzurollen und dabei zwei Mann umzuwerfen, sich die Waffe des einen zu greifen und gleichzeitig mit einem Beinfeger zwei weitere zu Fall zu bringen. Dann brauchte er nur noch zwei Mann mit gezielten Schüssen auszuschalten und die übrigen beiden mit einem lauten Buh! In die Flucht zu schlagen. Das war ja fast schon zu einfach, nicht sein Stil.
Frost entschloss sich, erst einmal ruhig sitzen zu bleiben und der Dinge zu harren, die da kommen mochten.
‚Wann wird der Abt hier sein?‘ fragte er in die Ru nde.
Der Anführer des Trupps, zögerte kurz. Dann antwortete er: ‚Er sollte in dreißig Minuten hier sein.’
Frost betrachtete das als seine Gnadenfrist. Er legte die Füße auf den Tisch vor sich, holte seinen mobile Spielkonsole heraus. In aller Ruhe begann er sich darin zu vertiefen. Seine Bewacher standen still. Frost lächelte vor sich hin und drehte die Spielmusik lauter. Schon nach kurzer Zeit zeigte das Wirkung. Einer seiner Bewacher forderte ihn auf die nervige Musik wieder auszumachen.
Lässig antwortete er ‚Hey, ohne macht es aber nur halb so viel Spaß. Wenn ich hier schon sinnlos warten muss nachdem ich tagelang im Einsatz war, darf ich mich ja wohl beschäftigen wie ich es will.‘
Es entspann sich eine gereizte Diskussion über die Qualität der Musik so da ss die Männer völlig überrascht wurden, als die Tür des Raumes sich unvermittelt öffnete.
Im Rahmen stand ein großer dunkelhäutiger Mann von der Statur eines Disco- Rausschmeißers und mit einem Gesichtsausdruck, der genauso wenig Gnade zeigte. Wie beiläufig trug er eine kurze aber schwere Maschinenpistole in der Hand, ganz zufällig auf die Männer im Raum gerichtet. Hinter ihm eine Gruppe von leger gekleideten Rittern, jeder bewaffnet. Der große Mann grinste und schob dabei eine halb fertig gerauchte Zigarre von einem Mundwinkel in den anderen.
‚Frost, Du hier? Was für ein Zufall! Du musst unbedingt mit uns einen Trinken kommen.’
Er zwinkerte den völlig überrumpelten Wachen zu.
‚Messwein, natürlich.’
Frost packte seine Spielekonsole und schwang die Beine vom Tisch.
‚Sorry Jungs, aber das ist Ehrensache, ich melde mich später beim Abt.’
Bevor jemand reagierte, war er an der Tür.
‚Big Bert, hier ist Rauchverbot .’
Dann verdrückte er sich schnell, während seine Freunde ihm den Rücken deckten. Dabei schlug er dem griesgrämig drein blickenden Hans Lofstraad freudig auf die Schulter. Der alte Zocker hatte seine Spielekonsole auch immer dabei. Über die drahtlose Netzwerkverbindung hatte er Hans alarmiert. Es lebe die moderne Technik.
Wildenstein
Kayleigh
Die Bibliothek war ein großer gemütlicher Raum mit deckenhohen Bücherregalen, einem offenen Kamin, in dem ein Holzfeuer brannte und einem alten Leuchter als Lichtquelle. In einem Teil stand ein Snooker-Tisch, im anderen, um den Kamin gruppiert, eine Reihe von bequem aussehenden Ledersesseln. Unter anderen Umständen hätte es Kayleigh hier gut gefallen. Corwin hatte sie hergebracht, alleine hätte sie sich in der Burg verlaufen.
Hier ruhte die Frau, die Kayleigh gestern Nacht schon gesehen hatte, mit angezogenen Beinen
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