Rockchild - Sex, Blut, Dämonen (Torgänger) (German Edition)
durchfuhr sie und ließ sie schaudern. Es musste auch in ihr Gesicht geschrieben zu sein, denn Zad schaute sie mitfühlend an. Fast hatte sie den Eindruck als wäre er gerne aufgestanden um sie in den Arm zu nehmen. Aber ihr reichte schon ein Blick in seine goldenen Augen um den Schrecken verschwinden zu lassen.
Sanft sagte die Baronin als hätte sie ihre Gedanken gelesen:
‚Schon gut, jetzt bist Du in Sicherheit. Du bist Opfer eines fürchterlichen Angriffs geworden, doch Du wurdest gerettet. Gestern habe ich einen Anruf von einem alten Freund erhalten, der mich gefragt hat, ob ich ein Mädchen aufnehmen und ihr Schutz gewähren könnte. Gerne habe ich zugesagt und jetzt bist Du hier. Ich habe einige Informationen über Dich bekommen, aber nicht viele. Deine Wohnung in Bielefeld ist zerstört. Derzeit gibt es noch eine strenge Nachrichtensperre und Du solltest vorerst zu keinem außerhalb dieser Burg über die Geschehnisse sprechen. Dabei wird es nur um ein paar Tage gehen. Bis die Informationssperre aufgehoben ist, und wenn Du willst noch länger, kannst Du hier bleiben. Mein Haus ist Dein Haus und es wird Dir an nichts fehlen. Sei mein Gast, nein meine Mitbewohnerin, solange Du willst.’
Kayleigh lehnte sich in ihrem Ses sel zurück und hob ihre Teetasse zum Mund. Ihre Gedanken rasten. Hatte sie eine Wahl? Wie gefährlich war die Baronin? Was würde passieren, wenn sie darauf bestand hier weg gelassen zu werden. Sie nahm einen Schluck aus ihrem Teebecher um etwas Zeit zu gewinnen. Dennoch entging ihr nicht der Blick, den sich Zarah und Zad zuwarfen. Es fiel ihr nur schwer, diesen zu deuten.
‚Ich möchte nach Berlin. Dort habe ich einen Freund bei dem ich bleiben kann.‘
Ruhig sah ihr die Baronin in die Augen. Ein Blick, der in das Innerste ihrer Seele zu dringen schien und irgendetwas in ihr berührte. Sie wusste nicht, ob sie diese Berührung ablehnte oder wollte.
‚Gut. Ich werde Deine Abreise vorbereiten lassen. Morgen w erden wir Deine Zugkarte buchen und übermorgen wird Dich Horatio zum Bahnhof bringen. Ich denke zwar, hier wärst Du vorerst sicherer, aber wenn Du es so willst. Denke aber daran, dass da draußen eine Welt ist, die in Kürze von dem Überfall auf Bielefeld erfahren wird. Lange kann das nicht geheim gehalten werden, ich schätze maximal noch ein zwei Tage. Dann wird diese Welt nicht mehr sein wie sie war.‘
‚Für mich ist sie das heute schon nicht mehr.‘
Fast trotzig kam diese Antwort aus Kayleighs Mund. Dabei wusste sie, dass sie eigentlich für ihre Rettung dankbar sein musste. Doch sie fühlte den Wahnsinn in sich lauern und dieses Gefühl, als sei da noch jemand der ihr zusah, sie belauschte. Es fiel ihr schwer, diese Dankbarkeit zu empfinden.
Für die Baronin schien jedoch alles zu diesem Thema gesagt zu sein und sie wechselte das Thema. Die drei sprachen darüber, was es alles in der Burg gab und wo Kayleigh Verschiedenes finden konnte. Zur Mittagszeit wurde sie dann von Zarah Essen geschickt. Einerseits war sie froh, dem Gespräch zu entfliehen, andererseits tat es ihr irgendwie weh, diese beiden Menschen zu verlassen. Eine dunkle Seite in ihr hätte die beiden stundenlang anschauen können.
Zarah
‚Also, was meinst Du?’
Er zog die Augenbrauen zusammen. ‚Du weißt, was ich meine, lass sie in Ruhe und schick sie nach Hause.‘
‚Davon spreche ich nicht. Was meinst Du?‘
Zad senkte den Blick und schwieg eine Weile, schließlich, fast widerwillig, antwortete er .
‚Da ist auf jeden Fall etwas an ihr.’
Nun schaute er ihr eindringlich in die Augen.
‚Was immer es ist, ich rate jedem es nicht zu wecken.’
Er stand auf und trat einen Schritt auf sie zu. Groß stand er vor ihr und beugte sich leicht nach vorne. Seine Stimme schien eine Oktave tiefer zu werden.
‚Ich will, dass Du mir genau zuhörst.’
Sie konnte gar nicht anders, sie war von seinem Blick und seiner Stimme gebannt.
‚Niemand, und schon gar nicht Du, sollte wecken, was in diesem Mädchen ruht.’
Zarah war, als liefe jemand über ihr Grab. Trotz des warmen Kaminfeuers schauderte sie.
Fast als wäre ihm sein Auftreten unangenehm, setzte sich Zad zurück in seinen Sessel.
‚Halte Dich da raus, Zarah.’
Sie schaute ihn an .
‚Du weißt, da ss ich das schon lange versuche. Nichts wäre mir lieber. Aber die Vergangenheit holt mich immer wieder ein. Egal wo ich mich verstecke.’
Unwillkürlich griff ihre Hand an den schwarzen Stein, den sie an einer schlichten silbernen
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