Rockchild - Sex, Blut, Dämonen (Torgänger) (German Edition)
Kette um den Hals trug.
Er erwiderte ihren direkten Blick.
‚Was Du tust, würden andere nicht gerade als Verstecken bezeichnen. Da möchte ich erleben, wenn Du Dich nicht versteckst.’
Todernst widersprach sie.
‚Nein, das möchtest Du nicht.’
Er wandte den Blick ab.
‚Nein, das möchte ich nicht. ‘
Eine k urze Stille entstand, bis er wieder ansetzte.
‚Aber halte das Mädchen da raus. Auch wenn Dich Deine Vergangenheit einholt, es muss nicht jetzt sein. Dieses Kind hat nichts getan als zu sein wer sie ist. Lass sie gehen und sie wird ihr Leben weiterleben können wie bisher.‘
‚Niemand wird sein Leben weiterleben können wie bisher. Bielefeld war nur der Anfang.‘
Sie klang als stellte sie nur eine Tatsache fest.
‚Aber Du trägst jetzt die Verantwortung für sie.‘
Zarahs Blick wurde kühl.
‚Erzähle Du mir nichts von Verantwortung, denn wenn sich jemand seiner Verantwortung entziehst, bist Du das. Ich kann nicht meiner Vergangenheit entfliehen, aber Du kannst auch nicht leugnen wer Du bist. Sich immer nur herauszuhalten ist schlimmer als eine Entscheidung zu treffen, selbst wenn es die falsche ist.’
Zad schaute sie ruhig an.
‚Ich habe eine Bestimmung, und der folge ich.’
Sie konterte kühl.
‚ Geht es um Deine Bestimmung oder ist es nur eine Ausrede, weil Du nicht weißt, wo Du stehst?‘
Er lächelte nur .
‚Ich denke, wo ich stehe, ist ziemlich klar.’
Zarah nickte widerwillig.
‚Ja, aber dennoch solltest Du selbst die Verantwortung für Dein Handeln übernehmen, und nicht auf irgendeine Weisung warten. Ist es nicht das, was von jedem verlangt wird . Sich zu entscheiden, Verantwortung für sich selbst und sein eigenes Tun zu übernehmen? Ausgerechnet Du entziehst Dich dem?’
Zad schwieg kurz . Er antwortete nicht auf ihre Herausforderung.
Stattdessen stellte er ihr eine Gegenfrage.
‚Was ist mit Dir selbst? Du willst Dich verstecken, doch immer wieder kommt die dunkle Jägerin in Dir zum Vorschein. Wie oft bist Du erschöpft zurückgekehrt, blutverschmiert, mit leeren Waffen. Seit einiger Zeit bist Du in ganz anderen Dingen unterwegs und erzählst selbst mir nichts davon, Deinem alten Freund. Weißt Du noch, wo Du stehst?’.
Er hatte einen wunden Punkt getroffen. Doch sie weigerte sich, das zuzugeben und schwieg.
‚Na gut, ich will Dich nicht bedrängen. Ich vertraue darauf, dass Du weißt was Du tust. Deshalb mache ich mir auch keine Sorgen. Oder nur wenige.‘
Vielleicht solltest Du aber, dachte sie für sich, schwieg aber. Er fuhr fort.
‚Aber eines ist mir wichtig: Lass dieses Mädchen in Ruhe, bitte.’
Hätte sie das nur gekonnt. Aber Dinge waren in Bewegung geraten die keiner mehr aufhalten konnte. Sie fühlte es.
Kapitel 5 – Midnight at the Lost and Found
Frankfurt am Main
Frost
Das Trouble-Squad. So wurde der Haufen allgemein genannt, in Erinnerung an diverse Aktionen, die sie zusammen gerissen hatten. Sie saßen in einem abgelegenen Aufenthaltsraum, den sie vor langem zu ihrem persönlichen Treffpunkt umfunktioniert hatten. Big Bert, der kräftige Zigarrenliebhaber, nicht nur schlagkräftig sondern auch der Stratege unter ihnen. Hans Lofstraad, immer deprimiert schauender aber mit trockenem Humor gesegneter Waffenexperte. Joachim Lang, der Poet unter ihnen und natürlich Angelina, die große, mollige, männerfressende Walküre. Von ihr sagte man hinter vorgehaltener Hand, dass sie schon jeden Ritter im Orden in ihrem Bett gehabt hatte außer dem Abt und dem Großmeister, und bei letzterem sei man nicht sicher. Man sagte auch, dass es noch keiner bereut hatte.
Frost war ein Teil dieses Bundes, er, der unangepasste Einzelgänger. Doch mit den drei Männern und der Frau verband ihn eine Seelenverwandtschaft. Der Wille der Sache zu dienen und der Widerwille, sich anderen unterzuordnen. Heute waren sie in bedrückter Stimmung, so ernst war, was er zu berichten hatte. In aller Ausführlichkeit hatte er von seinen Erlebnissen erzählt und nur das Mädchen außen vor gelassen, wie Abt Nikolaus befohlen hatte.
‚Ich weiß nicht, wem man trauen kann und wem nicht’ grübelte er gerade ‚und deshalb muss ich unbedingt zum Abt’
Big Bert runzelte die Stirn ‚ Alle Ritter wurden zusammengerufen. Der große Kampf hat begonnen und es soll eine gemeinsame Messe gehalten werden, um für unser aller Wohl zu beten. Der Abt bereitet schon die große Zeremonie vor. Entweder noch hier oder, was wahrscheinlicher ist schon vor Ort.
Weitere Kostenlose Bücher