Rockchild - Sex, Blut, Dämonen (Torgänger) (German Edition)
Informationen. Bis er zum Kommunikationszentrum kam.
Frost
Frost versuchte gerade in Gedanken die Dinge zu ordnen als Big Bert das Zimmer betrat. Seine Miene verhieß nichts Gutes. Die anderen bemerkten sofort seinen ernsten Gesichtsausdruck und schauten ihn alarmiert an.
Der große Ritter kam mit grimmiger Stimme sofort zur Sache. ‚Es hat Ben erwischt. Irgendwo zwischen Bielefeld und hier, in einem kleinen Hotel. Es gibt wenig Informationen. Er hat wohl noch die Selbstzerstörung seines Wagens aktiviert. Viel war nicht mehr zu identifizieren. Es gab noch mehr Tote. Vierzehn Gäste und Angestellte des Hotels. Zerfetzt wie von einem Raubtier-Angriff. Das waren Torgänger.’
Tief betroffen nahmen die Männer die Nachricht auf. Sie waren Verlustmeldungen gewohnt, das war Teil ihres jahrelangen Kampfes gegen die Torgänger und anderes Übel auf dieser Welt. Dennoch war die Nachricht vom Tod eines Mitbruders immer wieder ein Schlag. Bei Ben war es noch schlimmer. Mit allen der Anwesenden hatte er sich gut verstanden. Er war das perfekte Beispiel für einen friedlichen und netten Menschen gewesen. In seinem ganzen Leben hatte er sicherlich noch nie ein böses Wort gesprochen oder gar jemanden etwas zu leide getan.
In Gedanken ging Frost ihren Abschied durch, war da irgendetwas gewesen, was ihm hätte auffallen müssen ? Ein Hinweis auf einen Verfolger, jemanden oder etwas, das sie beobachtet hatte? Wie einen Film in Zeitlupe ließ er alles noch einmal vor seinem inneren Auge ablaufen. Nichts Auffälliges war da gewesen.
Mit versteinertem Gesichtsausdruck stand er auf . ‚Ich muss jetzt den Abt erreichen.’ Er verließ den Raum und ging in seine eigene Zelle. Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, nahm er sein Handy und rief die rechte Hand des Abts an, von Tannenberg. Die beiden mochten sich nicht. Zu unterschiedlich waren ihre Charaktere und ihre Einstellungen. Aber das musste jetzt zurückstehen.
‚Frost hier. Ich brauche unbedingt eine Verbindung zu Abt Nikolaus. Es ist dringend.’
‚Sehr erstaunlich, der tolle Ritter Frost kann mal etwas nicht im Alleingang regeln.’
Eine blöde Bemerkung konnte sich der Wachhund des Abtes natürlich nicht verkneifen. Dennoch diskutierte er nicht lange herum sondern stellte tatsächlich eine direkte Verbindung her.
Die Stimme des Abtes klang aus Frosts Kommunikator. ‚Frost, ich habe schon auf Dich gewartet.’
‚Hochwürden, die Unterwanderung des Ordens scheint weiter fortgeschritten zu sein, als wir befürchtet haben. Ich habe den Verdacht, dass der Verräter Bruder Bernhard töten ließ und….’
Der Abt unterbrach ihn. ‚Nicht über diese Leitung. Die ist nicht sicher. Sprich mit niemandem und komme morgen vor der Messe zu mir. Ich benötige Deinen persönlichen Bericht. Wir dürfen kein Risiko eingehen.’
Das war es schon. Abt Nikolaus trennte die Verbindung ohne weitere Worte. Morgen also.
Frost lehnte sich zurück und schloss kurz die Augen. Na gut, sie hatten heute Nacht sowieso noch etwas zu tun. Das Ritual für einen gefallenen Freund war klar. Sie würden sich gemeinsam voll laufen lassen um den Toten zu ehren - und den Gedanken an ihre eigene Sterblichkeit zu verdrängen.
Nikolaus
Abt Nikolaus hielt das Telefon noch in der Hand. Frosts Anruf war nicht unerwartet gewesen. Für einige Minuten ging er alles noch einmal in Gedanken durch. Dann rief er seinen engsten Vertrauten Ritter Christoph von Tannenberg an und ließ sich genau berichten. Zufrieden nickte er.
‚Alles läuft nach Plan. Wir haben das Mädchen . Bis auf Frost sind alle die von ihr wissen könnten tot. Der wiederum wird keinem etwas erzählen und morgen direkt in meine Arme spazieren. Schwester Angelina ist ausgeschaltet und morgen werden ihr die anderen dieser kleinen Quertreiber-Truppe folgen. Genauso wie der Rest dieses Ordens. Wir werden jeden vernichten, der nicht auf unserer Seite steht. Dann gibt es niemanden mehr, der die Invasion aufhält. Und ich werde Herrscher dieser Welt!’
Triumph schwang in der Stimme des Abtes. Der kleine Rückschlag in Bielefeld war schon vergessen. Er selbst hatte sowieso immer darauf bestanden, den Orden auszulöschen, bevor die Invasion begann.
Von Tannenberg hatte noch einen Einwand.
‚Diese Frau vo n der GSG-9. Frost war letzte Nacht bei ihr. Vielleicht hat er ihr etwas verraten?’
Nikolaus dachte kurz nach. ‚Das glaube ich nicht, aber wir sollten kein Risiko eingehen. Schicke ihren Vorgesetzten folgende
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