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Rockfords tödlicher Bluff

Rockfords tödlicher Bluff

Titel: Rockfords tödlicher Bluff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Jahn
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Tasten herumzuhämmern, wobei er nach dem Zwei-Finger-System arbeitete.
    »Er hat dich wirklich verprügelt, nicht wahr?«
    »Yeah. Komm, Dennis, mach weiter.«
    »An welchem Fall arbeitest du?«
    »Laß das meine Sorge sein«, knurrte Rockford. »Du hast nichts damit zu tun.«
    »Du machst mir Spaß.«
    »Ich arbeite für Larry Kirkoff. Ich soll herausbekommen, wer seine Eltern umgebracht hat. Das sollte dir Spaß machen.«
    »Das tut es auch«, bestätigte Dennis Becker. »Jim, du machst doch Witze. Hast du denn keine Ahnung? Er hat seine eigenen Eltern umgebracht und zwanzig Millionen geerbt.«
    »Das erzählt mir jeder. Dauernd schlägt mich einer zusammen und erzählt mir diese Geschichte.«
    »Wir hätten ihn schon überführt«, sagte Becker. »Wenn zwei Dinge nicht wären. Wir können dieses Jagdgewehr nicht auftreiben, und wir können ihm nicht nachweisen, daß er am Tatort war.«
    »Vielleicht ist er unschuldig?« fragte Rockford schnell.
    »Vielleicht schmeckt Dreck wie Speiseeis. Ist dir an diesen Typen, die dich zusammengeschlagen haben, nichts aufgefallen?«
    »Nein. Der eine, der geredet hat, hatte eine heisere Stimme, als ob er ein paar Schläge zuviel auf die Luftröhre bekommen hätte.«
    »Ex-Boxer?« wollte Becker wissen.
    »Könnte sein.«
    »Okay, Jim«, sagte Becker. »Ich werde das Formular ausfüllen und dem Streifendienst weitergeben, aber versprich dir nicht zuviel davon.«
    »Was soll das heißen?« fragte Rockford wütend. »Jim…«
    »Diese Burschen haben mich entführt und zusammengeschlagen. Ich habe Anzeige erstattet. Und du sagst mir, ich soll mir nicht zuviel davon versprechen? Ich verlasse mich auf dich und diese Truppe weiblicher Pfadfinder.«
    Becker zog eine Grimasse und sah sich mit beträchtlicher Vorsicht im Raum um.
    »Halt den Mund«, knurrte er ruhig. »Ich brauche es dir doch nicht schriftlich zu geben. Für diese Abteilung bist du nicht gerade die Prinzessin Margaret. Wenn du hier hereinschneist und aus dem Mund blutest, steigt die Arbeitsmoral um zehn Punkte. Wenn du nicht ein alter freund von mir wärst, würde ich dieses Ding nicht einmal tippen. Aber wie du schon richtig festgestellt hast, handelt es sich um Entführimg und Körperverletzung. Wer weiß, vielleicht haben wir Glück. Okay?«
    »Hör zu, Dennis«, sagte Rockford mit einem Seufzer, »dieses Lagerhaus, in dem sie mich verprügelt haben. Ich überlege, wem es gehören könnte.«
    »Einen Augenblick…«
    »Du könntest es herausbekommen«, drängte Rockford.
    »Natürlich könnte ich das, aber ich will nicht.«
    »Diese Burschen benahmen sich, als ob sie den Platz kannten. Als ob sie schon vorher einmal dort waren.«
    »Sie sagten, sie hätten nichts mit den Kirkoff-Morden zu tun, stimmt's? Also wen kümmert es, wem das Haus gehört?«
    »Ich glaube ihnen kein Wort«, sagte Rockford hastig. »Ich vermute, ich habe jemandem Angst eingejagt.«
    »Der einzige, dem du Angst einjagst, ist dein Zahnarzt, wenn er dich sieht. Warum gibst du nicht das Geschäft eines Privatdetektivs auf und versuchst es mit transzendentaler Meditation?«
    »Dennis, ruf jemanden in der Halle der Rekorde an. Ich brauche es noch heute abend.«
    »Okay, aber du mußt für dich behalten, woher du die Information hast.« Dennis Becker verzog das Gesicht. »Und wenn du etwas Vernünftiges entdeckst, mußt du es mir sagen, damit ich den Helden spielen kann.«
    »Du bist ein netter Mensch.«
    Rockford stand auf, und sie schüttelten sich die Hand.
    Das Chez Gary war ein eindrucksvolles, wenn auch pseudofranzösisches Lokal, das am Sunset Boulevard nahe der Kreuzung mit dem La Cienaga Boulevard lag. Es war in einem niedrigen, flachen Gebäude untergebracht, in dem sich früher ein kleiner Supermarkt befunden hatte. Seine geschwungene Fassade war mit kleinen Sträuchern dekoriert, die in große Holztöpfe gepflanzt worden waren. Im Inneren mündete eine kleine intime Bar in einen großen Speiseraum, der in kleinere Räume unterteilt worden war. Der Witz dabei war, daß jeder Raum nur einen Tisch enthielt, was den speisenden Gästen Ungestörtheit garantierte - und saftige Rechnungen.
    Rockford ging durch den Speiseraum, bis er Tawnia Baker entdeckte, die genau an einem solchen Tisch saß und mit einem wohlhabend aussehenden Mann von ungefähr fünfundsechzig Jahren Cocktails trank. Rockford sah das Mädchen mit kaum verhülltem Widerwillen an, dann tippte er dem Mann auf die Schulter.
    »Entschuldigen Sie«, sagte er, »ich bin mit dieser

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