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Rockoholic

Rockoholic

Titel: Rockoholic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Skuse
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in die Arme nimmt. Dann löst er sich von ihr und will sich eine Zigarette anstecken, aber Fetti-Kontrolletti macht ihm einen Strich durch die Rechnung, gerade als er die Flamme entzündet.
    Â»Ã„hm, hier drinnen bitte nicht. Es verstößt gegen die Gesetze dieses Landes, falls Sie das nicht wissen sollten. Und dieser Junge da hatte gerade einen Asthma-Anfall«, sagt sie. Pash mustert sie kurz, dann klemmt er sich die Zigarette hinters Ohr.
    Und in dem Moment taucht ein zweiter Fleck in der Tür auf. Ein weißer Fleck. Jael, wahrscheinlich Jael. Himmel, ist das echt Jael? Ich kann’s nicht genau erkennen. Ich blinzele. Nein … das ist nicht Jackson. Das kann nicht Jackson sein. Jackson trifft niemals backstage irgendwelche Fans.
    Aber es ist Jackson.
    O Fuuuuuuuuuuuuuuuuuuuck!
    O Gott o Gott o Gott o Gott o Gott o Gott! Bitte nicht! O nein. O nein. Darauf bin ich nicht vorbereitet. Oh, ich sehe voll daneben aus. Rieche ich noch immer nach Kotze? Das ist zu viel für mich. Ich werde gleich ohnmächtig. Was mache ich jetzt, was soll ich bloß tun? Dieser Kerl ist der vollkommenste Mann auf Erden und ich seh total kacke aus! Mein Kopf ist leer. Ich sollte kreischen. Ich sollte einen Bungee-Jump von Wolke sieben machen, aber mir ist schlecht. Ich möchte ihn treffen, ihn fragen, ob es ein Traum war, dass er mir das Mondstück zurückgegeben hat, möchte ihm sagen, wie viel er mir bedeutet, dass ich eine Außenseiterin bin, genau wie er, dass meine Eltern auch geschieden sind, ich will ihm von den Stephen-King-Büchern erzählen und dass ich 37-mal die Regulators-DVD angeguckt habe und er 26 Tage vor mir Geburtstag hat. Ich will ihm sagen, dass ich sein allergrößter Fan bin.
    Â»Hey, wie geht’s dir?«, höre ich ihn Müsli-Mädchen fragen. Er sieht hammermäßig aus. Er trägt noch immer die Zwangsjacke, diesmal aber gucken seine Hände aus den Ärmeln heraus und vorne ist sie offen. Ich kann seine Hände sehen. Die drei Silberringe an seiner rechten Hand. Ich kann seinen Stimmungsring sehen, verdammt noch mal, diesen Ring, den er immer trägt. O Mannomann. Er hat ein schwarzes Lederband um den Hals mit einem Anhänger in Form eines Schlüssels. Ich kann seine Brust sehen. Sie ist verschwitzt. Er hat Brusthaar!
    Pash kommt zu mir herüber. »Hey, wie geht’s dir?«, fragt er. Ich sehe an ihm vorbei zu Jackson.
    Â»Okay, danke, Pash.«
    Â»Was ist passiert? Bist du umgekippt, oder was?«
    Â»Ja, das wird schon wieder.« Wo ist Jackson, wo ist Jackson, wo ist Jackson …
    Â»Danke fürs Kommen, toll, euch alle hier zu sehen, hey, toller Abend.«
    Er hebt eine Hand, um mir die Ghettofaust zu geben, aber dann sieht er, dass ich mir die Kompresse an den Kopf drücke. Ich will Pash meinen Curly Wurly anbieten, habe aber vergessen, wie das Teil heißt. Alles, was ich denken kann, ist: Wow, er schielt ja wirklich. Das sieht man auf den Postern aber nicht. Er stinkt auch – richtig krass nach Zigaretten. Ist zwar noch besser als der Gestank im Fankessel, aber trotzdem total ranzig.
    Ich überlege gerade einen Krampfanfall hinzulegen, um Jacksons Aufmerksamkeit zu erregen, als Pash weitergeht und Jackson sich von Müsli-Mädchen abwendet und auf mich zusteuert.
    Aber Müsli-Mädchen fällt über ihn her und versucht ihn zu umarmen (Jackson verteilt keine Umarmungen, ich weiß das) und erzählt ihm von dieser Fanfiction, die sie auf ihrem Blog schreibt, aber er ist nicht interessiert. Strähnen seiner schweißnassen Haare kriechen über sein Gesicht und er sieht aus, als müsste er sich jeden Moment übergeben.
    Â»Ich heiße Claire, mit L, und ich bin auf Facebook«, schnattert Müsli-Mädchen weiter, aber er hört gar nicht mehr zu. Ich kann nicht aufhören ihn anzustarren. Er lächelt, aber er sieht total müde aus. Unter seinen Augen liegen feuchte schwarze Schatten, da, wo sein Make-up verschmiert ist. Er sieht eigentlich richtig krank aus.
    Noch ein Fleck kommt herein, ein Typ in grauem Anzug, sein stachlig blondes Haar bretthart von Haarspray. Er hat eine richtig fiese Visage, mit stechend grünen Augen, und seine Haut glänzt wie Plastik. Er ist in Begleitung von zwei bulligen Sicherheitstypen in Anzügen, mit Ohrknöpfen, von denen Spiralkabel abgehen.
    Er kommt zu Jackson rüber. Er ist sauer auf ihn, aber er ist in einer Lautstärke

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