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Rockoholic

Rockoholic

Titel: Rockoholic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Skuse
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so, tut mir leid, hab ich ganz vergessen«, sage ich, lasse die Arme sinken und strecke stattdessen meine Hand vor. Er hält mir seine Hand hin und ich lasse die Kompresse fallen, um sie zu ergreifen. Sein Händedruck ist schlaff, wie ein toter Tintenfisch. Aber es ist seine Hand. Jacksons Hand! Ich lächele, er nicht. Er sieht mich noch nicht mal an.
    Ich habe keine Ahnung, was ich sagen soll, also sage ich das Erstbeste, was mir einfällt.
    Â»Du siehst müde aus.« Und das tut er wirklich.
    Er lacht und sieht verlegen drein. Er fängt an, den Anhänger an seinem Hals zu befingern. »Ja. Das bin ich auch.« Er lacht wieder und reibt sich die Augen.
    Sein Stimmungsring leuchtet knallblau, so wie seine Augen. Seine Pupillen sind klein wie Stecknadelköpfe und lassen die blaue Iris noch größer aussehen. Meine dichterische Ader reicht nicht dafür aus, dass mir irgendeine hinreißend malerische Beschreibung von Jacksons Augen einfallen würde. Alles, was mir dazu in den Kopf kommt, sind so beknackte Sachen wie dieses zerstoßene blaue Eis, das man durch einen Strohhalm nuckelt. Aber genauso blau sind sie. So blau wie dieses Eis. Chemisch blau. Er zieht wieder den Blister aus seiner Hosentasche und schmeißt sich noch zwei Pillen ein. »Aspirin. Kopfweh«, erklärt er.
    Ich lache, ich weiß nicht warum. Ich kann nicht aufhören seine Augen anzustarren. Ich muss etwas über seine Augen sagen. »Deine Augen sehen aus wie ein Slush-Drink.«
    Â»Wie?«
    Â»Oh, äh, nichts. Ich … äh, eBay. Ich trage das eBay-T-Shirt. Dein Wohltätigkeitsshirt.«
    Â»Oh. Ja. Ich, äh, hoffe jedenfalls, dir geht’s bald wieder besser«, sagt er, was wie eine Verabschiedung klingt, aber er sieht mich dabei nicht an. Er blickt zu Boden, leicht schwankend, so als würde er jeden Moment umfallen. Dann holt er eine Schachtel Zigaretten aus seiner Jackentasche. Er dreht sich weg, steht am Fuß meines Betts und legt die Hand mit dem Stimmungsring schützend um die Zigarette, als er sie anzündet. Fetti-Kontrolletti kommt angewalzt.
    Â»Entschuldigung, aber in diesem Land ist das Rauchen in geschlossenen Räumen verboten«, sagt sie mit höhlenartig geweiteten Nasenlöchern. Er zieht sich die Kippe aus dem Mund und schaut einfach nur auf sie hinunter. Er kratzt sich mit einem Finger am Kopf und lacht.
    Und in dem Moment ist es, als würde die ganze Szenerie um uns herum verblassen, während Jackson und ich daraus hervortreten. Alles spielt sich auf der anderen Seite des Raums ab. In der Ecke, wo Müsli-Mädchen liegt, rutscht Pash aus, vermutlich auf einem der vielen am Boden verschütteten Eiswürfel, und knallt mit dem Kopf gegen einen Plastikstuhl. Alle Umstehenden sind sofort in heller Aufregung und scharen sich um ihn. Sicherheitsmänner sind mit ihren Funkgeräten zugange. Schwarze Uniformen schwirren umher. Fetti-Kontrolletti kommandiert sie herum, als wäre sie die Bienenkönigin. Alle sind beschäftigt. Alle sorgen sich um Pash. Alle außer Jackson. Er bleibt da, wo er ist, am Ende meines Betts. Es scheint ihn nicht wirklich zu kümmern. Er steckt seine Hände in die Taschen. Er torkelt leicht, zieht sie wieder heraus und findet Halt am Bett.
    Und das ist der Moment, in dem meine Vernunft mit dem Nachtzug in die Ferne davonrattert. Ich muss mit ihm reden, ich muss ihn noch mal berühren, um dieses Kribbeln zu spüren, als er mir die Hand geschüttelt hat. Ich muss ihm von Opa und dem Mondstück erzählen und davon, wie viel er mir bedeutet. Don’t dream it, be it. Er muss einfach wissen, wie viel er mir bedeutet.
    Be it!
    Er dreht sich von mir weg und ich reagiere instinktiv.
    Â»Jackson?«, sage ich.
    Â»Hm?« Er dreht sich quälend langsam zu mir um.
    Â»Magst du meinen Curly Wurly haben?«, platze ich heraus, werfe mich ans Fußende des Bettes und halte ihm das Teil direkt unter die Nase.
    Ach du Scheiße.
    Er sieht es mit großen Augen an, als wäre es verseucht. Er hält mich für einen Wal. Für so eine armselige Loserin, die sicherheitshalber immer und überall Schokolade dabeihaben muss. Für so einen beschränkten Fettklops.
    Â»Okay«, sagt er. Er schwankt noch immer leicht hin und her. »Ruhig Blut.«
    Er ist noch immer da, der Curly Wurly direkt unter seiner Nase. Ich kann meinen Arm nicht runternehmen. Es ist, als ob er versteinert wäre.
    Â»Ist

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