Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Roemisches Roulette

Roemisches Roulette

Titel: Roemisches Roulette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Caldwell
Vom Netzwerk:
Babe.”
    Ich hörte das Geklapper seiner Schlüssel, die er vorne im Flur auf den Tisch legte, und das Geräusch seiner Schritte, als er durch die Diele in die Küche kam.
    “Wie war dein Tag?”, fragte ich. Nick hatte in einem komplizierten Eingriff einen Blutschwamm entfernen müssen, daher war er die gesamte Woche nervös gewesen.
    Er öffnete den Kühlschrank und nahm ein Bier heraus. “Eigentlich ist es ganz gut gelaufen. Es gab ein paar Komplikationen bei der Narkose, weil die Operation länger gedauert hat als geplant. Aber wir hatten alles im Griff.” Er gab mir einen Kuss. “Und bei dir?”
    Ich stöhnte.
    “Ein weiterer schlechter Tag im Feilbieten von Architektursoftware?”
    “Schlecht ist noch geprahlt.”
    “Haben Thompson & Sons eingelenkt?”
    “Nein.”
    “Besteht noch Hoffnung?”
    “Sieht nicht so aus. Und Laurence reibt mir immerfort unter die Nase, was für eine Enttäuschung ich für ihn bin.”
    “So ein Arsch.” Nick schüttelte den Kopf. “Wollen wir uns Sushi bestellen?”
    “Schon geschehen.” Seit unserem Umzug kochten wir nur noch selten. Entweder gingen wir auf Empfänge oder aßen außerhalb mit Ausschussmitgliedern, oder wir ließen uns etwas kommen.
    Ich schmachtete Nicks Bier an. Nach dem heutigen Tag hatte ich Lust auf ein Glas Wein, doch da ich alles daran setzte schwanger zu werden …
    Nick bemerkte meinen Blick. “Soll ich es wegstellen? Ich muss keins trinken, wenn du nicht kannst.”
    “Nein, schon okay.”
    “Irgendetwas Neues von der Baby-Front?” Er stellte sein Bier auf der Arbeitsplatte ab, legte den Arm um mich und streichelte meinen Bauch.
    Ich schüttelte den Kopf. “Wir sollten in Aktien bei den Firmen investieren, die Ovulations- und Schwangerschaftstests herstellen. Ich kaufe die Dinger wie verrückt.” Ich lachte kurz. “Vielleicht bin ich deswegen so erfolglos in meinem Job.”
    “Vielleicht solltest du einfach kündigen.”
    Ich entzog mich seiner Umarmung und sah in mit funkelnden Augen an. “Wie bitte?”
    “Natürlich nur, wenn du es selber willst, aber: Hey! Ich bin jetzt Teilhaber und wir könnten es uns leisten.”
    “Nick, du hast zwar ein tolles Einkommen, aber wir haben uns eben erst eine nagelneue Wohnung gekauft – mit einer nagelneuen Hypothek darauf.”
Und ich musste Kit 38.000 Dollar geben, damit sie unsere Ehe nicht zerstört.
    “Aber wenn wir Kinder haben…”
    Ich küsste ihn auf die Nasenspitze. “Lass mich erst mal schwanger werden. Dann können wir immer noch überlegen, ob ich meinen Job kündige.”
    “Wir sollten es auf der Stelle gleich noch mal versuchen”, raunte Nick mit verführerischer Stimme.
    Ich lächelte. Langsam schmiegte ich mich an ihn und küsste ihn leidenschaftlich auf den Mund. Nicks Handy klingelte.
    Er fischte es aus seiner Hosentasche. “Mist, das ist Bill.” Dr. Bill Adler war der leitende Arzt in Nicks Gemeinschaftspraxis. “Entschuldige, Liebes, aber ich muss drangehen. Und den OP-Bericht muss ich auch noch diktieren. Wollen wir später da weitermachen, wo wir gerade aufhören mussten?”
    Ich grinste. “Unbedingt. Ich sag dir Bescheid, wenn das Sushi da ist.”
    Mit den Lippen formte Nick ein “Dankeschön” und nahm das Gespräch an. Er warf sich die Jacke über den Arm und ging den Flur hinunter zu einem der Gästezimmer, in dem wir sein Büro eingerichtet hatten. Er ging hinein und schloss die Tür hinter sich.
    Ich starrte auf Nicks Bier, das noch immer auf der Arbeitsplatte stand, und stellte es schließlich in den Kühlschrank. Für einen Moment war ich versucht, noch einen Urin-Messstreifen aus der Ovulationstestpackung zu benutzen, doch es wäre eh nur rausgeworfenes Geld gewesen. Entweder befand ich mich gerade in einer fruchtbaren Phase oder eben nicht, und außerdem hatte es bisher sowieso nicht geholfen, darüber Bescheid zu wissen. Ich wurde einfach nicht schwanger.
    Ich nahm Teller für das Sushi aus dem Schrank. Dann schenkte ich mir ein Glas Wasser ein. Ich rief Valerie Renworth an, um sie zu fragen, ob sie sich am nächsten Tag mit mir zum Mittagessen treffen wollte. Das taten wir seit einiger Zeit regelmäßig. Valerie war zwar fast zehn Jahre älter und in vielen Dingen vollkommen anders als ich – sie hatte schon Kinder und arbeitete seit Jahren nicht mehr –, doch ihre Freundschaft tat mir gut. Da sie nicht zu Hause war, hinterließ ich eine Nachricht auf ihrem Anrufbeantworter.
    Als ich wenige Minuten später im Bad war, klingelte das Telefon.

Weitere Kostenlose Bücher