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Roemisches Roulette

Roemisches Roulette

Titel: Roemisches Roulette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Caldwell
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dir
dreißigtausend
gegeben. Zusätzlich zu dem, was du vorher schon bekommen hast. Da hast gesagt, damit wäre die Sache gegessen.”
    “Du bist nun wirklich nicht in der Position, um mit mir zu diskutieren, mein Goldmädchen. Ich brauche zwanzig Riesen.”
    Fast hätte ich laut gelacht. “Das ist absurd. Außerdem habe ich gar nicht so viel.”
    Sie sah sich im Zimmer um. “Hübsch hier. Ich würde sagen, du hast genug.”
    Ich hörte eine Tür quietschen und Nicks Schritte in der Diele. “He Kit”, begrüßte er sie. “Ich habe dich gar nicht reinkommen gehört.”
    Wieder lag dieses kalte Lächeln auf ihren Lippen. “Hallo Nick. Lange nicht gesehen.”
    “Allerdings. Wie geht es dir?”
    “Nick”, unterbrach ich das Gespräch abrupt, “würdest du uns noch einen Moment alleine lassen? Kit und ich müssen etwas besprechen.” Ich packte sie am Arm, führte sie durchs Wohnzimmer und hinaus auf den Balkon und zog die Tür fest hinter mir zu. Die kalte Luft tat meinem Kopf gut.
    “Ein herrlicher Ausblick”, schwärmte Kit in zynischem Ton. Am anderen Ufer des Sees funkelten die Lichter der benachbarten Stadt. Zweiundzwanzig Stockwerke unter uns fuhren die Autos den Lake Shore Drive entlang.
    “Wie ich dir schon am Telefon gesagt habe, Kit: Es ist vorbei. Mit uns ist es vorbei. Ich will, dass du verschwindest und dich von uns fernhältst.” Ein “Bitte” konnte ich mir gerade noch verkneifen.
    “Vielleicht hast du mich nicht richtig verstanden. Zwanzig Riesen.”
    “Du hast meine Ersparnisse aufgebraucht.”
    “Schwachsinn.”
    “Nein, eine Tatsache. Ich habe das Konto geschlossen. Es existiert kein Geld mehr, das ich dir ohne Rücksprache mit Nick geben kann.”
    “Tja, dann müssen wir es Nick wohl sagen.”
    “Mein Gott, Kit! Hast du denn noch nicht genug angerichtet? Reicht es nicht, dass du unsere Freundschaft zerstört hast? Dass du mein Vertrauen verspielt hast? Dass du dir meine gesamten Rücklagen unter den Nagel gerissen hast?” Ich verstummte. Warum stellte ich ihr überhaupt solche Fragen? Sie war geisteskrank. Punkt. Eine andere Antwort kam nicht in Frage.
    “Was bist du doch für ein göttergleiches Wesen?” Kit beugte sich vor, sodass ihr Gesicht nur noch wenige Zentimeter von dem meinen entfernt war. “Wie praktisch, dass du ins Bett steigen kannst, mit wem du willst, und dann nach Hause kommst, wo eine perfekte kleine Ehe in einem perfekten kleinen Leben auf dich wartet.”
    “Ich habe einen Fehler gemacht, Kit!”, schrie ich jetzt.
    “Tja, Rachel. Einige Leute vermasseln damit auch das Leben der Menschen in ihrem Dunstkreis.”
    “Ist es das, was du mir vorwirfst?”
    Sie zuckte die Achseln, öffnete den Mund, als wolle sie etwas sagen, und schüttelte dann stumm den Kopf.
    “Kit, ich weiß, dass ich es verbockt habe. Ich versuche gerade, die Dinge mit Nick wieder ins Lot zu bringen …”
    “Ach so, dann hast du es ihm also gesagt?”, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    “Das geht dich einen Dreck an!”
    Sie lächelte kalt. “Zwanzig Riesen, Rachel.”
    “Vergiss es!”, zischte ich ihr entgegen. Dann beugte ich mich noch näher zu ihr hinüber. “Von mir bekommst du nicht mal mehr einen feuchten Händedruck.”
    Ich hörte, wie sich die Tür hinter mir öffnete. Nicks Stimme ertönte. “Alles in Ordnung hier draußen?”
    Kit sah zu Nick, dann zu mir. Mit trotzigem Blick verschränkte sie die Arme vor der Brust.
    Meine Gedanken rasten. Was sollte ich nur machen? Ich öffnete den Mund, doch kein Laut kam heraus. Dann traf ich eine Entscheidung: Ich würde es ihm sagen. Hier und wenn es sein musste auch vor dieser Hexe. Das Geständnis würde unsere Ehe zerstören. Es wäre der fehlende Nagel zu unserem Sarg, doch wenigstens würde ich ihn hineintreiben und nicht sie.
    Ich holte Luft, und genau den Moment nutzte Kit aus: “Sie hat dich betrogen, Nick. Als wir in Rom waren, hat sie einen anderen gevögelt.”
    Unwillkürlich zuckte ich zusammen. Dann sah ich meinen Ehemann an. Seine Augen wurden schmal und er blinzelte hektisch. “Wie war das?”, fragte er.
    “Kit, sei still!”, schrie ich.
    “Na, wie findest du das, Nick?”, fuhr sie fort. Jetzt schrie sie ebenfalls. “Wie fühlt sich das an, hm?”
    “Sei still, sei still!” Nun wollte ich sie um jeden Preis zum Schweigen bringen.
    Ich drehte mich zu Nick um und holte abermals Luft. “Nick …”
    Doch er schnitt mir das Wort ab. “Stimmt das?”
    Ich nickte. “Es tut mir so

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