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Roen Orm 4: Herrscher der Elemente (German Edition)

Roen Orm 4: Herrscher der Elemente (German Edition)

Titel: Roen Orm 4: Herrscher der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Balzer
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immer so viel größer und stärker erschienen, war er geschrumpft? Wo war das Monster, an das er sich erinnerte, das dämonische Funkeln im Blick, das ihn gelegentlich noch nachts heimsuchte? Roen Orms König war ein stattlicher Krieger, in dessen Gesicht deutliche Spuren von schlaflosen Nächten und maßlosen Alkoholexzessen zu finden waren, aber weder monströs noch dämonisch. Er erschien ihm fast wie eine jüngere Ausgabe seines Vaters, und mehr noch, wie der Bruder, der Ilat ihm in den ersten Lebensjahren gewesen war. Thamar schluckte hart. Gegen ein Monster hätte er jederzeit antreten können. Gegen einen wahrhaftigen Bruder, der sichtlich um seine Fassung rang, das würde schwer werden …
     
    ~*~
     
    Janiel verwandelte sich rasch zurück in einen Menschen, sobald er Cero erreicht hatte. Es war leicht für ihn, die Feuermagie in sich aufzunehmen und so den Fürsten zu befreien.
    „Ihr seid hier nicht sicher, rasch, folgt meinem Seelenbruder, er führt Euch!“, rief er ihm zu und wies auf seinen Wolf, der dicht bei ihm geblieben war.
    „Runter!“ Cero packte ihn, riss ihn gerade noch rechtzeitig aus der Fluglinie eines Geschosses aus purer Wassermagie.
    „Ja, richtig so! Halt ihn fest, den Paktierer, ich muss ihm ein Ende bereiten!“
    Janiel drehte sich langsam um. Er hatte von Anfang an befürchtet, dass er sich heute Rynwolf würde stellen müssen, dabei gehofft, gebetet, dass es aus irgendeinem Grund nicht notwendig werden würde. Aber nun war es soweit. Mit knapper Not konnte er dem gewaltigen Schwerthieb ausweichen, begleitet von mehreren Luftmagiestößen, die ihn zurücktrieben.
    „Lauft!“, rief er Cero zu, dann parierte er die erbarmungslosen Attacken, die auf ihn niederregneten.
     
    ~*~
     
    „Du hast geübt, Bruder“, rief Ilat, doch sein leichter Ton konnte Thamar nicht täuschen, er spürte den Widerwillen, den Ilat zu verbergen suchte.
    „Was ist los mit dir? Wo ist dein Wille, mich um jeden Preis zu vernichten?“, zischte er, möglichst leise, wissend, dass sämtliche Soldaten und Söldner beider Seiten den Kampf weitestgehend aufgegeben hatten, um ihnen zuzusehen.
    „Der Thron wird überschätzt, Thamar. Er ist unbequem. Wie wär’s? Du nimmst die Krone und ich gehe dafür ins Exil!“ Ilat lachte freudlos, griff ihn dann mit beiden Klingen zugleich an, während Thamar beinahe gestolpert wäre vor Fassungslosigkeit. Er schlug sein Langschwert nach oben, blockte dabei Ilats Waffen vor dessen Gesicht.
    „Glaubst du wirklich, es wäre so einfach?“, fragte er voller Hass. „Denkst du etwa, mir ginge es hier nur um die Krone? Hältst du Roen Orms Thron für ein Spielzeug, das du an den kleinen Bruder vererben kannst, sobald du keine Lust mehr darauf hast?“
    „Denken hab ich mir abgewöhnt, es ist eher hinderlich.“ Ilat befreite sich mit einem mächtigen Ruck, stieß Thamar mehrere Schritt weit zurück, doch der kam sofort wieder heran und deckte seinen Gegner mit so schnellen und harten Schlägen ein, dass Ilat selbst mit zwei Schwertern kaum Zeit zur Verteidigung fand.
    „Ich bin nicht über ein Jahrzehnt lang durch Abgründe gewandert, weil mein Kopf so dringend Goldschmuck braucht! Sollte ich überleben, das Volk von Roen Orm aber lieber Fürst Cero auf den Thron setzen wollen, trete ich mit Freuden zurück! Ich will diese Würde genauso wenig dringend wie du sie je verlangt hast.“
    „Warum bist du dann hier? Warum hast du dich mit den Hexen verbündet und Intrigen gegen mich geschmiedet?“
    Ilat schaffte es, durch Thamars Deckung zu brechen, schlitzte ihm mit beiden Klingen die Haut auf, an der Schulter und am linken Oberschenkel. Thamar brachte sich mit einem Sprung außer Reichweite und positionierte sich neu, ohne sich den Schmerz anmerken zu lassen. Ruhe senkte sich über ihn. Er wusste, dies war der Moment, auf den er sein halbes Leben lang gewartet hatte.
    „Du weißt es, Ilat.“                                                  
    „Rache? Nach all den Jahren? Komm schon, Bruder, lass die alten Geschichten doch ruhen!“ Ilat wagte einen Ausfallschritt, um Thamars mörderischer Attacke von oben zu entgehen, konnte so aber nicht mehr dem Tritt ausweichen, der gegen sein Standbein geführt wurde. Schwer atmend landete er auf dem Rücken, seine Waffen wurden beide fortgeschlagen. Thamar kniete auf seinem Brustkorb nieder, hielt ihn so bewegungsunfähig am Boden, presste ihm die Klinge gegen den Hals.
    „Es

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