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Roen Orm 4: Herrscher der Elemente (German Edition)

Roen Orm 4: Herrscher der Elemente (German Edition)

Titel: Roen Orm 4: Herrscher der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Balzer
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schaden, Rynwolf hingegen setzte ihm gnadenlos mit Magie und Schwert zu. Er wurde dabei immer weiter zurückgedrängt, auf die Klippen zu, die weit über dem Meeresspiegel aufragten. Janiel blutete bereits aus zahllosen kleineren und schweren Verletzungen, die Rynwolf ihm zugefügt hatte, erschöpfte unter der Wucht magischer Attacken. Doch noch war er nicht bereit aufzugeben und den Erzpriester zu töten.
    „Du musst zurückkehren in Tis Licht, wenn dir das überhaupt möglich ist! Begreifst du nicht, Janiel? Die Hexen zerstören den göttlichen Funken in dir. Sie machen dich zu einer ebenso verderbten Kreatur, wie sie selbst verdorben und schlecht sind!“
    „Alle Schlechtigkeit ist nur in unseren Köpfen, Rynwolf. Warum sollten Pyas Kräfte verdorben sein? Sie ist Tis Schwester, nicht seine Feindin!“
    „Das ist, was Hexen sich erzählen mögen, du weißt es besser! Ich habe dich besseres gelehrt!“
    Janiel versuchte, was er noch nie gewagt hatte: So, wie Inani es ihm einmal gezeigt hatte, griff er nach der Macht des Wassers. Es kostete viel Kraft, es verursachte fürchterliche Schmerzen, doch er hielt die Konzentration und schlug zu, bevor Rynwolf auch nur ahnte, was er vorhaben könnte.
    Eine Wasserfontäne schoss aus dem Boden, formte sich zu
    einem glitzernden Band und legte sich um den Körper des Erzpriesters.
    „Kein Mann, kein Geweihter des Ti sollte diese Kräfte besitzen! Lass mich frei, es verbrennt mich!“, schrie Rynwolf voller Zorn und Schmerz.
    „Genau das ist dein Irrtum. Jeder darf diese Kräfte besitzen“, sagte Janiel sanft und legte seine Hände an Rynwolfs Gesicht. „Nicht ich bin derjenige, der gerettet werden muss, aus dem Nichts, das du zu deiner Existenz gemacht hast!“ Die Wassermagie brannte in Janiels Adern, aber er hielt dem stand, ließ Rynwolf nicht los, obgleich der ihn mit aller Kraft fortzudrücken versuchte.
    „Sieh her, Erster Priester der Sonne! Sieh, welche Möglichkeiten in der Macht der Erde und des Wassers verborgen liegt, wie viel Gutes damit zu bewirken ist!“ Er zwang Rynwolfs Geist, sich ihm zu öffnen und drängte eine Flut von Bildern, Gedanken und Gefühlen voran. Unerbittlich hielt er den schreienden, sich windenden Mann fest, während er ihm die überwältigende Schönheit des Musters zeigte, in dem sich alle Elemente entfaltet hatten. Ließ ihn spüren, wie sich der Seelenbund mit Inani und dem Wolf anfühlte. Teilte mit ihm Erinnerungen an die Nähe und Liebe, die er von den Hexen erfahren durfte, die Weisheit, die er in Ronlad gefunden hatte.
    „Ich will nicht, dass du um Verzeihung bittest. Ich verstehe die Gründe für die Entscheidungen, die du getroffen hast. Was ich dir zeigen will ist, dass es nicht nur einen Weg gibt, nicht nur eine einzige Wahrheit.“
    Janiel gab ihn frei und löste die Wasserfesseln. Rynwolf sank still in sich zusammen, nicht ohnmächtig, sondern zu schockiert, um auch nur schreien zu können. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er zu Janiel hoch.
    „Willst du mich töten?“, fragte er, mit einer kleinkindlichen, zittrigen Stimme.
    „Nein!“ Hastig schüttelte Janiel den Kopf und kniete neben ihm nieder. „Roen Orm braucht dich. Die Priester der Sonne brauchen einen starken Führer, das Volk braucht einen Mann, dem es vertraut, zu dem es aufblickt. Führe die Hoffnungslosen, Rynwolf! Aber das kannst du nur, wenn du selbst noch Hoffnung besitzt, und Glauben an das Gleichgewicht der Mächte. Wenn du nicht überall Vernichtung und Verrat witterst, werden die Menschen dir vertrauen.“
    Wimmernd stieß Rynwolf ihn fort, langsam kroch er rückwärts.
    „Alles bricht in Stücke“, rief er aufschluchzend.
    „Vorsicht! Der Abgrund, bleib hier!“ Janiel sprang, um den Mann zu packen, doch Rynwolf wich ihm aus, kam mühsam auf die Beine, klammerte sich an den Felsen fest, die neben ihm aufragten.
    „Führe du die Hoffnungslosen. Mögen die Götter dich auf ewig lieben“, rief er und hob segnend die rechte Hand. Ein heftiger Luftmagiestoß löste sich aus seinen Fingern, traf Janiel, der nach ihm greifen wollte, mitten in der Brust und trieb ihn zurück.
    Rynwolf warf ihm einen letzten Blick zu, voller Bedauern, Entsetzen, Liebe und Dankbarkeit, und sprang dann von der Klippe hinab in die Tiefe.
    „Nein!“ Janiel schnellte vor, um ihn mit Magie aufhalten, aber da schlangen sich starke Arme um seinen Körper und zerrten ihn zurück.
    „Nicht, Liebster! Er hat seine Wahl getroffen, du musst sie akzeptieren!“
    „Ich

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