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Roen Orm 4: Herrscher der Elemente (German Edition)

Roen Orm 4: Herrscher der Elemente (German Edition)

Titel: Roen Orm 4: Herrscher der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Balzer
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unauslöschbare Flamme, die sich wie ein feuriger Käfig um den Fürsten legte.
    „Berühre die Flammen nicht, du würdest sterben“, warnte Rynwolf. „Ich will dich in Sicherheit wissen, Neffe, sonst nichts!“
    „Für meine Sicherheit sorge ich selbst, lass mich raus!“, rief Cero fluchend, doch er konnte sich nicht einmal zwei Schritt weit bewegen, ohne an die feurigen Stäbe zu stoßen. Rynwolf hörte ihm schon gar nicht mehr zu, sondern schleuderte magische Energien gegen die heranstürmenden Hexen.
    „Was sollen wir tun, Herr?“, rief Ceros Hauptmann hilflos.
    „Egal wie, besorge mir einen dieser Priester und zwinge ihn, mich zu befreien!“
    ~*~
     
    Schnell hatten die klaren Frontlinien sich vermischt, alle Gegner hatten zueinander gefunden.
    Niemand beachtete Maondny, die mit golden funkelnden Augen langsam über das Schlachtfeld schritt, den Blick auf Ilat fixiert, der mit mehreren Söldnern zugleich focht. Um sie herum tobte der Wahnsinn: Männer, die sich mit Schwertern, Messern, Äxten oder bloßen Fäusten bekämpften, Hexen und Priester, die sich sowohl mit Stäben und Klingen als auch Magie duellierten. Feuerkugeln zischten durch die Luft, die Erde bebte, und Sturmwinde fauchten wie hungrige Drachen. Verletzte, Tote und Sterbende bedeckten den Boden, Schmerzschreie mischten sich mit magischen Beschwörungen und zornigem Brüllen. Inani tanzte wie ein Schmetterling zwischen allen Kämpfern, brachte diesmal allerdings nicht den Tod über die Priester, sondern lähmte jeden, der ihr unterlag. Nichts davon bekümmerte Maondny. Sie ging ruhig voran, niemand berührte sie, keine Gefahr kam ihr nahe. Schon vor Jahren hatte sie genau gewusst, wann sie ihre Füße an welche Stelle setzen musste; gelassen folgte sie ihrem Schicksal.
     
    ~*~
     
    Janiel löste sich von zwei Priestern, die bewusstlos zurückblieben und fand sich plötzlich mehreren Soldaten mit dem Wappen von Barrand gegenüber, die versuchten, ihn einzukreisen, allerdings ihre Waffen gesenkt hielten.
    „Wir haben dich beobachtet“, sagte einer von ihnen in gerade noch verständlichem Roensha. „Du gehörst zu der Hexe Inani, nicht wahr? Unser Fürst braucht dich, er ist ein Opfer von Rynwolf geworden:“ Janiel folgte dem Blick des Soldaten und sah Fürst Cero, der in echter Bedrängnis steckte. Sein Feuerkäfig ließ ihm keinen Raum für Bewegungen, war allerdings durchlässig für magische Energien aller Art. Hexen und Priester kämpften um ihn herum, es war nur eine Frage der Zeit, wann er von einer verirrten Elementattacke getroffen wurde.
    „Ich helfe ihm“, rief Janiel knapp, verwandelte sich in einen Wolf und rannte mitten in das Getümmel hinein.
     
    ~*~
     
    Thamar versuchte, sich zu seinem Bruder durchzuschlagen. Absurderweise wichen die Soldaten von Roen Orm vor ihm zurück, kaum einer versuchte ihn anzugreifen, und wenn doch, dann erkannte derjenige meist sehr schnell seinen Irrtum und floh mit weit aufgerissenen Augen. Dennoch kam Thamar kaum voran, da die Kämpfer wie eine riesige Mauer zwischen ihm und Ilat standen.
    Ob er ihnen verboten hat, mich anzugreifen, damit ich nicht versehentlich von einem anderen erschlagen werde? Oder fürchten sie, ich könnte sie bestrafen, sollte ich Sieger bleiben?
    Er konnte Ilat mittlerweile zumindest sehen. Thamar hätte erwartet, dass sein Bruder sich wie früher amüsieren, den Kampf in vollen Zügen genießen würde, aber das Gegenteil schien der Fall – Ilat focht verbissen, er wirkte konzentriert statt wie damals geradezu verboten lässig. So langsam hatte Thamar genug davon, ständig abgedrängt zu werden. Zornig brüllte er auf, sodass jeder ihn hören konnte:
    „Lasst mich durch! Ilat ist mein!“
    Schlagartig verhielten alle Gefechte um ihn herum, Freund und Feind starrte ihn an. Der Ruf wurde weiter getragen und brachte wie eine Welle alle Kämpfe zum Erliegen. Zugleich wichen die Männer zurück und bildeten ein breites Spalier, durch das Thamar schreiten konnte, als wäre dies eine Ehrenprozession. Am Ende erwartete ihn Ilat, in jeder Hand ein Kurzschwert. Er grinste spöttisch, doch seine Augen flackerten unruhig dabei.
    „Es ist lange her, Bruder“, sagte er, neigte den Kopf und musterte Thamar von oben bis unten. „Die Jahre sind dir gut bekommen, du siehst endlich aus wie ein Mann, nicht wie eine abgezogene Ratte.“
    „Es ist bereits zu lange her, Ilat.“ Thamar versuchte zu begreifen, dass dieser Mann tatsächlich sein Bruder sein sollte. Früher war Ilat

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