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Roen Orm 4: Herrscher der Elemente (German Edition)

Roen Orm 4: Herrscher der Elemente (German Edition)

Titel: Roen Orm 4: Herrscher der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Balzer
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fand oder anbaute. Es war Hunger und die Suche nach sicherer Bleibe, was die Tunneltrolle antrieb, gegen die Nola zu kämpfen, kein Hass.
    „Also das meinten die Legenden!“, rief Avanya fassungslos. „Das also war das Wichtigste, was der Segen der Götter uns stahl. Die Magie hat uns von den Chyrsk und Saduj getrennt, wir vergaßen, dass wir den gleichen Ursprung haben.“
    „Sieh nur“, erwiderte Eiven, und wies auf den Larcima.
    Die Loy und die Flügelpferde lockten die Saduj in die Tunnel der Nola, wissend, dass die klugen, geschickten vierbeinigen Jäger der Nacht vom kleinen Volk erbarmungslos angegriffen werden würden. Die Geflügelten rächten sich auf diese Weise, dass die Saduj immer wieder die Kinder der Loy und Flügelpferde angriffen. Diese scheinbar so feige Tat war wiederum nur Rache dafür, dass die Jungen der Saduj von den anderen Völkern gejagt wurden. Gemeinsam mit den Nola schafften sie es, die Saduj so sehr zu dezimieren, die Überlebenden dieser Rasse so grausam zu foltern, dass sie ihre Seelen verloren. Aus ihnen wurden feige Aasfresser, gefährlich nur in der Horde. Jeder Funken Magie oder göttlichen Segens in ihnen war verloren, der Stolz, den dieses Volk einst besaß, war durch nichts mehr zu retten.
    Krieg, Hass und Blut kam über Nola und Loy, sie bekämpften einander, sie bekämpften sich auch untereinander, bis wenige Jahrhunderte nach Roen Orms Gründung alle Nachfahren der Ersten zerstritten waren. Sie flohen voreinander, und überließen die ewige Stadt den Menschen.
     
    Zu erschüttert, um sprechen zu können, kehrten Avanya und Eiven zurück zur Brücke. Sie zeigten sich offen den Noliwächtern, wussten, dies war ihre Pflicht. Das Volk der Nola musste die Wahrheit erfahren, sich an das erinnern, was es niemals hätte vergessen dürfen.
    „Avanya?“ Es war Leoro, der Malabys Tore bewachte, der Noli, der sie zu Niyam geführt hatte. Dies war ein Segen, denn er war rasch bereit, eine Botschaft von ihr zu Ionnon, dem obersten Clanführer zu bringen.
    Misstrauisch wurde sie, eine Verstoßene, und dieser Loy beobachtet, doch niemand griff sie an. Dies war bereits seit langer Zeit nicht mehr der Weg der Nola.
    „Macht Platz für Ionnon!“, rief Leoro schon bald, und schritt dem Führer der Nola voran.
    „Bleib ganz ruhig“, wisperte Avanya ihrem Geliebten zu. „Niemand wird uns etwas tun, auch, wenn es für dich so klingen mag.“ Sie wusste, es würde schwer für ihn sein, nur zuzusehen, während in einer für ihn unbekannten Sprache verhandelt wurde, aber es war wichtig, dass er zu keinem Zeitpunkt eingriff. Nur so war gewährleistet, dass sie alle unverletzt von hier fortgehen konnten.
    „Du, eine Verstoßene, die von den Menschen verschleppt wurde, behauptest, wichtige Neuigkeiten für das Volk der Nola zu haben?“, begann Ionnon misstrauisch. „Ich sehe, was du meintest, Leoro. Ein Mensch trug sie fort, in Begleitung eines Loy kehrt sie zurück. Es ist nicht der Loy, der in Roen Orm hauste, wie ich sehe?“
    „Nein, Ionnon. Dies ist Eiven von der Adlersippe, der mit meiner Hilfe gefunden hat, was Niyam, sein Vorgänger, vergeblich suchte: Den Larcima, den Erinnerungsstein der Loy, den wir als Regenbogenstein kennen.“
    Verwirrt blickten die Wächter und der Clanführer auf den großen Onyx in Eivens Händen.
    „Und dies betrifft auch unser Volk?“, fragte Ionnon schließlich.
    Avanya nahm ihren Kristallanhänger ab und hielt ihn dem Sippenältesten hin.
    „Das Wissen, das in dem Regenbogenstein verborgen ist, findet sich genauso in meinem Anhänger. Du wirst gleich verstehen, warum dies so ist. Nimm diesen Kristall und lass uns beide gehen, Ionnon. Ich begehre weder, Malaby zu betreten noch verlange ich, zu meiner Familie zurückkehren zu dürfen. Ich ehre die Gesetze, die mich für alle Zeiten von meinem Volk trennen.“ Sie verneigte sich und wartete mit angehaltenem Atem, was als nächstes geschehen würde. Ionnon stand lange da, den Kristall in der Hand, durchlebte die Erinnerungen, die zeigten, was einst war.
    Unruhig schritten die Wächter auf und ab, bis der Führer sich endlich wieder bewegte. Seufzend nickte er Avanya zu.
    „Ich weine um all das, was wir verloren haben … Geh, Avanya, geh in Frieden mit diesem Loy. Zu viel Blut haben wir vergossen, in dem Glauben, das Richtige zu tun. Geh in dem Wissen, dass die Botschaft an jeden Nola weitergetragen wird, auf dass der sinnlose Kampf gegen die Chyrsk ein Ende findet.“
    Und so kehrten sie Hand in

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