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Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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Makeup besaß sie keins. Sie seufzte schwer, band sich das Haar zurück und sah sich eine Weile in die blauen Augen.
    Letztlich trat sie vom Spiegel zurück und maß sich selbst mit einem langen Blick. Ihr altes Leben war vorbei - das hier, das war nun alles, was ihr geblieben war. Das war nun alles, was zählte.
    Das leise Murmeln eines Gespräches, das auf dem Gang vor den Waschräumen stattfinden musste, zog ihre Aufmerksamkeit auf sich, ehe jemand den Rufton der Tür von außen betätigte und Lillja auf den Öffner drückte. Die Türblätter schoben sich langsam auseinander und ihr Blick fiel auf das Gesicht des Yndra. Fenric lächelte sie an und trat ungefragt ein. Er trug einen schwarzen Kampfanzug und die leeren Schulter- und Oberschenkelholster verrieten, dass er bis vor kurzem noch voll bewaffnet gewesen war.
    "Es ist gut, dich zu sehen", sagte er und grif f nach ihren Händen, um sie flüchtig zu drücken. Seine Haut war warm und glatt und die feinen Schuppen fühlten sich seltsam weich und… gut an.
    Wie jedes mal, wenn sie sich so nahe waren, nahm seine Erscheinung sie vollkommen ein und schien sie in seinen Bann zu ziehen. Trotz der Andersartigkeit wirkte er ihr so ähnlich, so vertraut - aber das waren nur die Fähigkeiten seiner Spezies, rief sie sich selbst in Gedanken zur Ordnung, setzte ein Lächeln auf, löste sich von ihm und trat einen Schritt zurück.
    "Nefaris hat darauf bestanden", erklärte sie, "und vielleicht ist es wirklich an der Zeit, dass ich wieder an die Arbeit gehe."
    Fenric begann damit, seine Ausrüstung abzulegen, öffnete den Brustschutz und legte ihn schließlich auf eines der Waschbecken. Fast schon gegen ihren Willen ließ sie den Blick über ihn wandern und verfolgte die verschlungenen schwarzen Muster seiner Haut, die sich auf dem Rücken vereinten. Der Soldat hatte zahlreiche Narben in den Jahren seines Dienstes davongetragen, die von den unterschiedlichsten Verwundungen erzählten, die er davongetragen und überlebt hatte.
    "Ich würde dir ja anbieten, zu bleiben…", riss er sie aus ihren Gedanken und mit einem Mal begriff Lillja die Situation. Sie rettete sich in ein verlegenes Lächeln und verließ den Raum.
    Im Gang erwarteten sie noch immer Nefar is und Azarion, wobei der junge Soldat die Kiste aus ihrem Quartier geholt hatte und in den Händen hielt.
    "Das hat wirklich lange gedauert", beschwerte er sich und war f einen neugierigen Blick durch die sich schließende Tür.
    "Du kannst ja wieder Zähne zeigen", fuhr er fort, nachdem sich die Türen ganz geschlossen hatten. "Hätte ich das geahnt, hätten wir dir schon viel früher einen halbnackten Soldaten vorbeigeschickt." Er lachte kurz und ehrlich, während er sie von der Seite aus ansah, während Lillja fühlen konnte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg.
    Gemeinsam suchten sie den hinteren Aufzug auf und als die Kammer sich endlich für sie öffnete, wählte Azarion Deck drei aus.
    "Mein Kommentar eben", meinte der Xhar als sich der Lift in Bewegung setzte, "das wiederholen wir besser nicht, wenn Cor in der Nähe ist."
    "Nein, das tun wir nicht", stimmte Nefaris ernsthaft zu und nun musste Lillja doch gegen ihren Willen lächeln. Sie hatte die ausgelassenen Scherze und unbedachten Bemerkungen des jungen Mannes in den letzten Tagen vermisst. Azarion hatte einfach ein gutes Wesen - war er in der Nähe, dann erschien alles irgendwie leichter und besser, einfach weniger schlimm.
    Als die drei den Hauptspeisesaal erreichten, war es bereits kurz nach vierzehn Uhr und als sich die großen Türen vor ihnen aufschoben, sah Lillja, dass der Raum bereits recht gut besucht war.
    Sie ließ ihren Blick über die anwesenden Xhar schweifen, bis er Cor und H'Rega erreichte, die sie anblickten.
    "Du bist hier", grüßte Cor sie leise, als sie sich zu ihnen gesellt hatten und berührte flüchtig ihren Oberarm.
    "Oh ja", kommentierte Azarion und stellte die mitgebrachte Kiste unt er dem Tisch ab. "Nur ein paar Stunden mit mir und unsere Lillja ist wieder ganz die Alte." Er machte sich zur Theke auf und inspizierte den Inhalt der dargebotenen Schüsseln, aus denen sich die Mannschaft bediente. Nefaris hatte sich indes zu seinen Bekannten aus dem Maschinendeck gesellt und eine leise Unterhaltung begonnen.
    "Wie fühlst du dich?" Cors Hand zuckte kurz in ihre Richtung, als wollte er sie erneut berühren, schien sich aber dagegen zu entscheiden und legte sie stattdessen auf den Tisch. Er schien sich wirklich über ihre Anwesenheit zu

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