Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)
Aufmerksamkeit Cor zu.
"Lieutenant Soran - auf ein Wort." Cor nickte und warf einen kurzen Blick in die Runde, ehe er seinen Becher in die Hand nahm und Dale folgte.
Lillja sah den beiden hochgewachsenen Gestalten einen Moment lang nach, die auf einen dritten Xhar zusteuerten, der sie an der Tür erwartete, dann sah sie H'Rega an.
"Was hat das zu bedeuten?"
"Sie sollten Ihre Situation nicht ausnutzen, um Ihre Freunde dazu zu bringen, Ihnen Informationen anzuvertrauen, die nicht für Sie bestimmt sind", wies er sie statt einer Antwort zurecht. Lillja senkte den Blick und nickte.
"Da haben Sie Recht", räumte sie ein und sah nachdenklich zur Tür, hinter der Cor und Dale verschwunden waren. "Ob es Probleme gibt?"
"Es gibt immer Probleme. Das System der Erde war nicht das erste, das wir innerhalb des letzten Standardjahres verloren haben - unsere Verluste gehen längst in die Millionen." H'Rega drehte seine Tasse in den Händen und hob ebenfalls den Blick zur Tür. "Wir kämpfen an zu vielen Fronten und es scheint vollkommen irrelevant, wie hart wir den Feind treffen - es kommen immer neue Truppen mit immer besseren Waffen und Schiffen."
Er seufzte und löste seinen Blick von der Tür, um bedeutungsvoll in die Runde zu sehen.
"Ich dachte nicht, dass es so schlecht steht", murmelte Lillja.
"Das sind die normalen Schwierigkeiten", winkte der Lt. Commander ab, leerte seine Tasse und räumte das Geschirr weg. Er hatte nichts gegessen, bemerkte sie am Rande, sagte jedoch nichts dazu, während H'Rega sich mit einer knappen Geste verabschiedete und den Speisesaal verließ.
"Warum bespricht sich Captain Dale mit Cor und lässt H'Rega außen vor?", sprach Lillja ihre Gedanken aus.
"Cor und die Ro'ha haben eine ziemlich lange gemeinsame Geschichte", erklärte Azarion nach kurzem Zögern. "Er war schon vor Dale hier - vor uns allen anderen."
Das war keine Erklärung in ihren Augen, doch der junge Soldat sprach nicht weiter und so gab Lillja sich zunächst damit zufrieden…
Nach einer ganzen Weile war Azarion mit seiner Kiste gegangen und hatte Fenric und Lillja zurückgelassen. Der Yndra hatte sie daraufhin zurück in ihr Quartier begleitet und der jungen Frau war klar geworden, dass es nun wohl in seinem Aufgabenbereich lag, ihr Gesellschaft zu leisten.
"Du musst nicht hier bleiben", meinte sie nach einer Weile. Fenric hatte sich , nachdem er die Projektion wieder aktiviert hatte, auf einen der Säcke gesetzt und las in einem Pad, während Lillja anfing, die gröbste Unordnung zu beseitigen.
Ein Blick in den Dienstplan hatte ihr gezeigt, dass sie noch immer freigestellt war, aber sie hatte sich trotzdem entschlossen, ihre Arbeit wieder aufzunehmen , sobald ihr Quartier in einem halbwegs vorzeigbaren Zustand war. H'Rega hatte Recht – sie hatte wirklich mehr als genug von ihren Freunden verlangt und langsam war es Zeit, mit der neuen Realität klarzukommen.
Plötzlich durchzuckte ein helles blaues Leuchten die Abbildung, während die Ro'ha von einer schweren Erschütterung getroffen und aus dem Hyperraum geschleudert wurde. Nur Sekundenbruchteile später schlug eine ganze Salve von Erschütterungen mit ohrenbetäubendem Lärm ein.
"Was…", begann Fenric, wurde jedoch unsanft unterbrochen, als sie beide von den Füßen gerissen und rückwärts durch den Raum geschleudert wurden. Lillja prallte unweit der Tür unsanft auf den Rücken und blieb für einen Moment benommen liegen. Sie kämpfte sich mühsam auf und erkannte erschrocken, dass Fenric weniger Glück gehabt hatte. Er war gegen das massive Bettgestell geworfen worden und dort zum Liegen gekommen.
Auf Händen und Knien kroch Lillja zu ihm herüber. Ein eindringlicher Alarmton wurde gestartet und die schiffsweite Durchsage des Hauptkoordinators befahl die Crew auf ihre Gefechtsposten.
Das Bild der Projektion hatte sich indes wieder stabilisiert und offenbarte ihr, als sie es mit einem Blick streifte, dass sie in den normalen Raum eingetreten waren und sich innerhalb eines Systems befinden mussten - inmitten eines Asteroidengürtels oder Trümmerfeldes.
Sie brachte ein erschrockenes Keuchen zustande, als das Bild plötzlich von einem gigantischen Gesteinsbrocken ausgefüllt wurde, der schräg auf sie zuraste. Dann erlosch die Projektion, während ihr ein kreischend-berstendes Geräusch bestätigte, dass sie das Objekt gerammt hatten. Beim Aufprall wurde sie erneut zurückgeworfen und schlug diesmal hart gegen die Seitenwand ihres Quartieres, mühte
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