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Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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die zu verblassen begann, wenngleich sie ihn in den einsamen Nächten noch immer bitter vermisste.
    "Erzählen Sie mir, was auf der Station passiert ist", verlangte der Xhar nach einer Weile. Der Regen war stärker geworden und zu ihren Füßen hatte sich bereits eine beachtliche Pfütze gebildet.
    Sie seufzte und fasste mit knappen Worten ihre Begegnung mit Na'al zusammen, ließ am Ende jedoch offen, dass sie ihn gehen gelassen hatte.
    "Sie sind zu vertrauensselig , Winter", meinte H'Rega schließlich und maß sie mit einem langen Blick.
    Sie hob die Schultern und ließ den Blick über die Tunnelwände schweifen.
    "Mag sein, aber ich glaube wirklich nicht, dass er geplant hat, unseren Standort zu offenbaren. Ich glaube nicht, dass es seine Leute waren, die auf uns gefeuert haben."
    "Das glaube ich auch nicht", räumte der Xhar ein und betastete vorsichtig sein Bein. Soweit sie es unter der Schiene sehen konnte, hatte der Verband sich nicht mit Blut vollgesogen, das war gut.
    "Aber ohne Sensoren können wir es nicht sicher sagen", fuhr er schließlich fort. "L ieutenant Soran wird die Waffensignatur mit dem Khuna erfasst haben. Sobald der Sturm vorüber ist, wissen wir mehr…"

Am Rande des Systems
     
    Als der kleine Jäger in den Hyperraum sprang, wurde Siran mit unerwarteter Wucht in den Sitz gepresst. Es fühlte sich an, als würde sein ganzer Körper zusammengepresst werden, er bekam keine Luft und fühlte einen schrecklichen Druck hinter der Stirn und in den Augen und Ohren. Dann ließ der Druck nach und Siran atmete mit klopfendem Herzen ein. Etwas rann über seinen Mund und tropfte auf seine Brust und als er die Hand danach ausstreckte, erkannte er, dass seine Nase leicht zu bluten begonnen hatte.
    Es war nicht der erste Hyperraumsprung, den er erlebt hatte, doch niemals zuvor war es in so einem schlecht abgeschirmten und kleinen Schiff gewesen.
    Er suchte in seinen Taschen nach einem Tuch und fand schließlich ein Stück bestickter Seide, das er unter die Nase hielt, während er den Kopf erschöpft in den Nacken sinken ließ.
    "Sprung erfolgreich absolviert", kommentierte sein Pilot überflüssigerweise. Siran sparte es sich, darauf hinzuweisen, dass sie es sicherlich bemerkt hätten, wäre das Schiff während des Sprungs zerrissen oder mit einem Körper kollidiert. Der Xhar war einfach ein Soldat und als solcher hatte er in vielen Jahren, wenn nicht gar Jahrzehnten, gewisse Verhaltensmuster eingetrichtert bekommen, die er sicherlich nicht allzu schnell ablegen würde. Wenn er das überhaupt wollte.
    Seine vierfingrigen Hände fuhren über die Konsolen vor sich, dann schob er die Hauptanzeige zur Seite und öffnete stattdessen zwei Hologramme, die das Sonnensystem zeigten, das sie gerade durchquert hatten. Eines zeigte eine schematische Darstellung mit zugehörigen Benennungen und Angaben zu Distanz, Objektmasse und dergleichen, während das andere eine taktische Anzeige war, auf der Siran, neben den Planeten, eine Handvoll Schiffe und Stationen erkannte.
    "Das sind die letzten Daten, die ich erhalten habe", kommentierte der Xhar. "Kurz vor unserem Sprung wurden wir aus dem Datennetz ausgeschlossen." Er unterbrach sich und richtete seine Aufmerksamkeit auf eine andere Anzeige, ehe er trocken sagte: "Eingehender Scan."
    "Geben sie mir Zugriff auf die Kommunikation", verlangte Siran und als eine Konsole vor ihm aufleuchtete, öffnete er einen sicheren Kanal zu seinem Schiff. Die 'Nachtwandel' befand sich in einem schwachen Tarnfeld, das sie vor den vergleichsweise einfachen Sensoren kleinerer Schiffe schützen würde, aber nicht hochentwickelt genug war, um das Sensorengitter des Systems täuschen zu können.
    Die Xhar hatten Ank'Ra vor ein paar Jahrzehnten zu ihrer neuen Hauptwelt ernannt und das ganze System so stark gesichert, dass Siran in seinen ersten Jahren in der Organisation nicht im Traum daran gedacht hatte, dort jemals eindringen zu können. Doch die Technologie hatte sich rasant weiterentwickelt und auch wenn die zentrale Regierung Unsummen in die Verteidigung investiert hatte, so waren sie irgendwann doch in Rückstand geraten. Siran musste den Xhar jedoch zugute halten, dass sie sich nicht wirklich gegen Übergriffe aus den eigenen Reihen zu schützen versuchten. Sicher - es gab Personenerkennungssoftware, aber jede Technik ließ sich täuschen, wenn man nur wusste, wie sie genau funktionierte. Eine feindliche Flotte hätte es hingegen sicherlich schwer, auch nur in die Nähe des Systems zu

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