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Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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ausschließen", fuhr Kalira schließlich fort und Lillja fuhr sich mit der Linken über die Augen.
    "Wenn ich mich nur ein bisschen zusammengerissen hätte, dann wäre er nicht in meinem Quartier gewesen und hätte sich keine dieser Verletzungen zugezogen."
    "So etwas darfst du nicht sagen", meinte eine Stimme hinter ihr. Lillja wandte sich um und erkannte Azarion, der die Station langsam betrat und auf sie zukam. Er trug einen schwarzen Kampfanzug, der vor Staub und Dreck fast grau wirkte. Er war unbewaffnet und schien unverletzt.
    "Azarion", sagte sie erleichtert. "Es geht dir gut!" Sie ging auf den Soldaten zu und hätte sich fast von dem Impuls hinreißen lassen, ihn umarmen zu wollen, korrigierte sich im letzten Moment jedoch und drückte stattdessen kurz seine rechte Schulter. "Was ist mit Cor? Und H'Rega?"
    "Alles in Ordnung. Es geht ihnen gut."
    Sie schloss die Augen und atmete erleichtert auf, woraufhin Azarion an ihr vorüberging, wobei er flüchtig ihren Oberarm berührte.
    "Fenric?", fragte er und sah zunächst Lillja und dann Kalira an.
    "Wir werden es bald wissen", gab die Daraa an und ließ sich schwer auf die Bettkante zu Füßen Rocs sinken. Sie hob die Hände, als wollte sie sich durch die Haare fahren, hielt jedoch inne, als ihr Blick auf das Blut fiel, das daran haftete. Sie hatte sich keine Handschuhe übergezogen, fiel es Lillja auf, was untypisch für die Daraa war. Bei der Arbeit mit dem OPG wurde ein kleines Energiefeld um das Gerät erzeugt, das die Wunde vor Schmutz und Erregern schützte, dennoch waren sie natürlich angehalten, sich und ihre Kameraden zu schützen. Lillja war etwas nachlässig, wenn es um Schutzkleidung oder Handschuhe ging, denn bislang hatte sie von keiner ernsthaften Krankheit erfahren, die sich von Xhar auf Menschen oder umgekehrt übertragen ließ. Vielleicht sollte sie diese Einstellung überdenken, kam es ihr kurz in den Sinn, doch jetzt war wirklich nicht der Moment, um über solche Dinge zu philosophieren.
    "Gehen Sie sich ausruhen, Kalira", meinte Lillja nach einer Weile. "Aber ich weiß nicht, ob Deck vier schon wieder sicher ist - vielleicht verzichten Sie vorerst auf eine Dusche."
    Sie nickte und wandte sich ab.
    "Trotz der Umstände ist es gut, dich hier unten zu sehen", sagte Azarion leise, nachdem sie neben ihn getreten war. Sie lächelte und sah einen Moment lang in seine grünen Augen, wusste aber nicht, was sie darauf erwidern sollte.
    "Man hat mich zu d en Aufräumarbeiten auf Deck fünf berufen", fuhr er schließlich fort. "Gib durch, wenn sich bei ihm etwas ändert."
    "Mach ich."
    Er verabschiedete sich mit einem knappen Nicken und Lillja blieb vorerst alleine bei den Verletzten zurück.
     
    Die nächsten Stunden verbrachte Lillja damit, erste Notizen für ihre Berichte und die Krankenakten anzulegen, während sie zwischendurch immer wieder die Vitalüberwacher der kritischen Patienten kontrollierte.
    Irgendwann, sie diktierte gerade mit gedämpfter Stimme ihren ersten Bericht, öffnete sich die Doppeltür und Cor trat ein.
    Lillja legte das Pad aus der Hand, ging ihm entgegen und schob ihn einfach wieder auf den Gang hinaus, dann, nachdem ihr ein schneller Blick gezeigt hatte, dass sie alleine waren, schloss sie den hochgewachsenen Soldaten kurz in die Arme. Natürlich war ihr klar, dass dieses Volk eine solche Art der körperlichen Nähe nur äußerst selten praktizierte und meist nur innerhalb einer Partnerschaft duldete, doch es war ihr einfach ein tiefes Bedürfnis. Cor schien einen Moment lang unschlüssig, dann legte er ihr eine Hand auf den Rücken, während er mit der anderen durch ihr Haar fuhr. Ein paar Sekunden lauschte sie dem Schlagen seines Herzens und verlor sich in der Vertrautheit der Berührung, dann trat sie zurück und sah ihn erleichtert an.
    "Ich bin so froh, dass es zumindest euch gut geht", sagte sie ehrlich.
    "Sha ist ebenfalls unverletzt, aber das weißt du ja." Er berührte flüchtig ihr Gesicht und deutete dann auf die Tür zur Station. "Wir haben viele gute Männer verloren."
    "Ich weiß. Alle Betten sind belegt und es sind ein paar kritische Fälle dabei, aber zumindest ist auf meiner Station niemand gestorben", sagte sie und lächelte ihn offen an.
    Wie üblich zeigte sein Gesicht keine Regung, doch sie kannte Cor gut genug, um aus seiner Haltung zu schließen, dass er halbwegs entspannt und gefasst war.
    "Wo sind wir hier gelandet?", fragte sie und sah ihn eindringlich an.
    "Ich weiß es nicht, Dale hält sich

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