Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)
gestellten Geräte sinken und sah Nefaris an, obwohl sie nicht wirklich mit einer Antwort rechnete.
"Vielleicht", sagte er dann jedoch überraschend und tauschte einen weiteren Blick mit dem zweiten Ingenieur.
"Aber das werden wir zunächst verifizieren und gegebenenfalls dem Captain melden, bevor irgendjemand aus der Crew informiert wird", sprach Berac weiter und Nefaris nickte.
"Selbstverständlich", meinte auch Lillja, dann lächelte sie Nefaris offen an und stand wieder auf. "Ich hoffe, dass Sie da wirklich etwas gefunden haben."
Mit einem angedeuteten Nicken wandte sie sich ab und suchte sich eines der Feldbetten, um zumindest ein paar Stunden Ruhe zu finden.
Obwohl sich Nefaris und Berac nur sehr leise unterhielten, konnte Lillja trotzdem keinen Schlaf finden. Sie verstand die Worte nicht, doch das andauernde Gemurmel legte sich über ihre Gedanken und trieb sie stets zurück in einen wachen Zustand. Darüberhinaus waren immer wieder Crewmitglieder ein- und ausgegangen, wobei die Hydraulik leise nervend gezischt hatte, sodass Lillja schließlich entnervt aufgestanden und zurück zur Krankenstation gegangen war.
Wie Cor angekündigt hatte, hatte man weitere Betten gebracht, die unter Kaliras Aufsicht aufgebaut worden waren.
Die Türsteuerung des Bereitschaftsraumes war deaktiviert, sodass de r Durchgang nun dauerhaft offenstand und den Blick auf die vier zusätzlichen Betten freigab, die dort untergestellt waren. Auch im eigentlichen Behandlungsraum waren weitere Feldbetten aufgestellt worden, sodass sich die Anzahl der Behandlungsplätze insgesamt mehr als verdoppelt hatte.
So viele Verletzte.
Sie hatten bei der Rückeroberung der Gi'vol viele Soldaten verloren und noch weitere Männer waren während des Unfalls gestorben, sodass ihre Crew schon durch diese Verluste stark dezimiert war. Rechnete Lillja nun noch die vielen Verwundeten hinzu, dann dürften kaum noch sechzig Mann überhaupt einsatzfähig sein.
Man hatte Ka'anda Roc und einen Techniker in den kleineren Raum verlegt, auch wenn Lillja nicht ganz klar war, warum gerade diese beiden ausgewählt worden waren. Die beiden übrigen Betten dort waren für gewöhnlich noch nicht belegt, obgleich derzeit Kalira in einem davon unruhig schlief.
Lillja hatte sich schließlich, nachdem sie den Zustand eines jeden Patienten überprüft und das Licht etwas runter reguliert hatte, selbst in eine Decke gehüllt, an Fenrics Krankenbett gesetzt und ihn eine Weile angesehen. Sie fühlte sich noch immer für seinen Zustand verantwortlich und hoffte inständig, dass er keine bleibenden Schäden davongetragen hatte.
Irgendwann musste sie eingeschlafen sein und folgte eine ganze Weile ihren wirren Gedanken durch düstere Traumlandschaften, in denen ihr ein junger Cor in der Uniform eines Captains gegenübertrat und die Vernichtung der Erde befahl.
Eine entfernte Berührung, die ihr Geist zunächst versuchte in den Traum einzuweben, holte sie schließlich in die Realität zurück und Lillja schlug die Augen auf.
Für einen schrecklichen Moment war sie desorientiert und verwirrt und war sich nicht sicher, wo die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit verlief, bis ihr erneut jemand durch das offene Haar fuhr und sie dem Kontakt ins Hier und Jetzt folgte.
Sie hatte die Unterarme auf Fenrics Brusthöhe auf das Bett gelegt und den Kopf darauf gebettet - eine nur bedingt entspannte Haltung, die ihr Rücken sofort mit einem unangenehmen Ziehen quittierte. Es dauerte einen Herzschlag, bis sie endgültig begriff, dass es der Yndra gewesen war, der ihr das Haar aus der Stirn gestrichen und sie somit geweckt hatte.
Er war wach.
Sofort fiel jegliche Müdigkeit von ihr ab und sie sah sich rasch auf der Station um, ehe ihr Blick zu seinem Gesicht wanderte und ihn eingehend musterte. Er fuhr mit der Rückseite der Finger seiner rechten Hand die Kontur ihres Kiefers nach, bis sich Lillja weiter aufrichtete und sich aus seiner Reichweite begab.
"Du bist wach", murmelte sie erleichtert und startete den integrierten Scanner des Behandlungstisches. "Wie fühlst du dich?"
"Gut, denke ich." Er versuchte sich aufzusetzen, doch Lillja drückte ihn mit einer Hand schnell wieder zurück.
Sie hatte keine Ahnung, wie sie nun vorgehen sollte und sah auf die Ergebnisse, die der Scan ausgab. Alles war soweit normal.
"Weißt du, wo du bist?"
Er sah sie zweifelnd an und für einen Moment befürchtete sie Schlimmstes, doch dann antwortete er:
"Sicher. Krankenstation des
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