Ro'ha: Teil 2 - Erwachen (German Edition)
Tiron", verlangte er schließlich.
"Ich versuch's…" Etwas schrammte laut über den Unterboden des Gefährts und Lillja wurde unsanft in ihre Gurte geworfen. Azarion fluchte ungehemmt und zog das Shuttle wieder etwas höher.
"Die sehen uns schon nicht" , murmelte er unwillig.
Die Anlage blieb rechter Hand hinter ihnen zurück, während der junge Soldat sie langsam weiter nach Norden brachte, bis er schließlich auf einen Punkt vor sich deutete.
"Ich kann versuchen, uns da hinten runter zu bringen. Die Lichtung ist aber wirklich klein."
"Mit den Steuerdüsen können wir doch genau senkrecht runterkommen", kommentierte Lillja und handelte sich damit einen vielsagenden Blick des Xhar ein, der sich jedoch sofort wieder zu seinen Anzeigen umdrehte.
"Was du nicht sagst", meinte er sarkastisch. "Noch mehr hilfreiche Kommentare?"
"Sicher, aber die würden dich nur unnötig ablenken."
Er schüttelte leicht den Kopf und lachte leise, während er das Shuttle mit Bedacht nach unten brachte.
Die Lichtung war wirklich klein - und eigentlich war es nicht einmal eine Lichtung, sondern eher ein etwas breiterer Abstand zwischen drei Bäumen. Die Ro 1 setzte geräuschvoll auf und begrub dabei irgendetwas unter sich, das protestieren knirschte und schließlich trocken barst. Vielleicht ein Busch.
"Da sind wir", sagte Azarion überflüssigerweise und schaltete die Triebwerke aus.
Als sich die übrigen Soldaten abschnallten, löste auch Lillja ihre Gurte und zog die Kontrolleinheit ihres Kommunikators hervor, um die Verbindung zu ihren Kameraden zu reaktivieren.
"Verteilt euch und sucht nach einem Zugang zu den Tunneln, Erdspalten, natürliche Höhlen, die im tieferen Verlauf darin übergehen. Sie stür zen oft ein und bilden tiefe Mulden im Waldboden - achtet auf so etwas", befahl H'Rega. "Ich bleibe hier und versuche, den Funk unserer Gastgeber anzuzapfen."
"Gibt es keinen vorprogrammierten Kanal zu ihrer Basis?", wandte Azarion ein und griff nach seinem eigenen Kommunikator, als wollte er sich selbst überzeugen.
"Sicher", antwortete H'Rega unwillig. "Standardmäßig aktiviert sich die Codierung nach ein paar Minuten der Inaktivität und ich wette, dass er mit einem Programm belegt ist, der die Basis aktiviert, wenn ein Unbefugter versucht, Zugriff darauf zu nehmen. Das solltest du wissen."
Als Azarion nickte und sein eigenes Gerät etwas niedergeschlagen in eine Hosentasche gleiten ließ, nickte auch Lillja und trat an die Heckklappe, wartete jedoch, bis Cor sie öffnete, da sie nicht davon ausging, ausreichend Kraft aufbringen zu können, um das schwere Metall von Hand zu bewegen. Erst als der Xhar das Bedienfeld neben dem Schott berührte, erinnerte sie sich wieder daran, dass die Automatik wieder in Funktion war.
Fenric reichte ihr in der Zwischenzeit einen gepackten Rucksack, der etwas zu groß und zu schwer für sie war. Sie zog ihn kommentarlos über und schloss den Brustgurt, der ein wenig zu tief verlief und sich nicht eng genug ziehen ließ, um sich wirklich positiv auf die Gewichtsverteilung auszuwirken. Sie würde damit leben müssen.
Im Anschluss reichte der Yndra ihr eine Strahlenwaffe und zwei unterschiedlich lange Messer. Die Halterung des größeren von ihnen, eine einseitig geschliffene Klinge von gut dreißig Zentimetern Länge, mit einem im hinteren Drittel gezackten Rücken, befestigte sie am rechten Unterschenkel. Das kleine Messer - es war das gleiche, energieummantelte Modell, mit dem man sie gefoltert hatte - klemmte sie im Rückenbereich ihres Waffengurts fest und beschloss, dieser Waffe keine weitere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.
"Was ist da drin?", fragte sie mit einer Kopfbewegung zu den Rucksäcken, die Fenric nun auch an die anderen Soldaten verteilte.
"Das Nötigste", sagte Azarion vage und Lillja legte die Stirn in Falten.
"Das Nötigste vom Üblichen, ja?", meinte sie spitz und schüttelte den Kopf, woraufhin Azarion lachte.
"Richtig. Klettergurt, Sicherungsseile, Leuchtröhren, Wasser, Proviant – so was eben."
Sie nickte, warf einen Blick in die Runde und trat nach draußen…
Ank'Ra
Die Langstreckenkommunikation befand sich auf der anderen Seite der Anlage. Siran folgte seinem schweigsamen Führer und gemeinsam passierten sie die Sicherheitsschleuse im Haupteingang und traten ins Freie. Sie mussten das Gebäude rechter Hand hinter sich lassen und die zentrale Landefläche umgehen, um den angegliederten militärischen Stützpunkt erreichen zu können, in dem ihr
Weitere Kostenlose Bücher