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Rohypnol - Hutchinson, A: Rohypnol - Rohypnol

Rohypnol - Hutchinson, A: Rohypnol - Rohypnol

Titel: Rohypnol - Hutchinson, A: Rohypnol - Rohypnol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Hutchinson
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eigenen Namens den von Promis«, sagt er und meint, wir sollten den Vornamen eines aktuellen Promis und den Nachnamen von einem von früher nehmen. Moderne Promis haben in der modernen Gesellschaft gebräuchlichere Namen, aber die alten hatten klassische, traditionelle, glaubhafte Nachnamen. Wie zum Beispiel Brad Pitt und Rod Stewart – Brad Stewart. Matt Damon und Errol Flynn – Matt Flynn. Solche Namen stellt niemand infrage, und man verschwendet keine Zeit darauf, sich ein cleveres Pseudonym auszudenken.
    Die zweite Regel, niedergeschrieben in halb verbundenen Druckbuchstaben, lautet: »Immer einen Sekundanten dabeihaben.«
    »Wenn du in Adelaide nicht dabei gewesen wärst, hätten sie Harris geschnappt. Harris hätte bei den Cops gesungen und ihnen alles erzählt. Dann wären wir im jetzt im Arsch.«
    Man braucht immer mindestens einen Sekundanten. Jemanden, der ein Auge auf die Umgebung hat. Eine Art Sicherheitsnetz. Der Sekundant geht dazwischen, wenn er merkt, dass etwas schiefläuft, ein Security-Typ, oder wahrscheinlicher, ein neugieriger Freund, den die Auserwählte mitgeschleppt hat, einer, der eifersüchtig alles beobachtet, was seine hübsche Freundin treibt. Ablenkung ist das Entscheidende, eine Unterhaltung mit dem abgelegten Freund, oder eine Faust aufs neugierige Auge. Bei so einem neugierigen
Typen, der um unser Zielobjekt herumschwänzelte, haben wir uns meist für die zweite Option entschieden. Ich weiß noch, wie Uncle einem dieser Kerle die Beine eines Barhockers an den Schädel geknallt hat. Obwohl, damals ist er zu weit gegangen.
    Der Sekundant muss auch ein Auge auf Unbeteiligte haben, die vielleicht schnallen, dass da etwas läuft. Wenn etwas schiefgeht, muss der Sekundant einschreiten, bevor wir auffliegen.
    »Wenn einer erwischt wird, sind wir alle im Arsch«, erklärt mir Thorley.
    Regel Nummer drei: »Auf die Volkszugehörigkeit achten.« Der ethnische Hintergrund spielt bei der Wahl der Zielperson eine entscheidende Rolle. Zuallererst gilt es, die Finger von Asiatinnen zu lassen. Die Asiaten haben gerne riesige Familien, die zusammenglucken und sich im Nu in Soldaten verwandeln, wenn man das Familiennest aufscheucht.
    »Wie Ameisen«, erklärt Thorley. »Die kämpfen nicht fair und haben meistens Messer dabei.« Das Risiko, von jemandem, der das Mädchen kennt, gesehen zu werden, wie man mit ihr einen Laden verlässt, ist zu hoch, besonders in der City.
    Außerdem gilt es, sich vor Kroaten, Türken und Griechen in Acht zu nehmen. Diese Communitys halten zusammen wie Pech und Schwefel und jagen dich bis ans Ende der Welt, wenn sie rauskriegen, dass du ihrer Schwester, Cousine oder sonst wem etwas angetan
hast. Australier dagegen neigen zu Defätismus, bereit, sich in ihr Schicksal zu ergeben. Sind auch eher bereit zu akzeptieren, dass Rache sinnlos ist. Diese »Zweimal Unrecht ergibt nicht Recht«-Mentalität. Touristen, Amerikaner, Engländer, alles bestens. Aber immer auf die Ethnie achten.
    Regel Nummer vier: »Sofort abhauen.« Sobald du die Zielperson klargemacht hast, zügig vom Acker machen und vermeiden, dass die Überwachungskamera vor dem Club erkennbare Aufnahmen von dir macht. Auf keinen Fall zu Fuß zum nächsten 7-Eleven gehen. Auch in keinen anderen Laden mehr. Du bist nicht bei einem Rendezvous. Wenn möglich, sollte der Sekundant mit laufendem Motor vor dem Eingang warten. Sobald du dir die Zielperson geschnappt hast, solltest du zusehen, dass du raus und ins Auto kommst. Diese Maßnahme dient dazu, Fragen und erst recht das Auge der Überwachungskamera zu vermeiden. Die sind seit Neuestem überall. Ein Taxi zu nehmen, geht natürlich gar nicht.
    Regel Nummer fünf: »Keine Indizien zurücklassen.« Das heißt, keine sichtbaren Verletzungen, keine Hämatome oder Schnitte. Sie sollen mit einem Brummschädel aufwachen und einer verzerrten, kaleidoskopartigen Erinnerung an etwas Unbestimmtes. Aber mit nichts sonst. Keine Druckstellen, keine gebrochenen Knochen. »Bloß keine blauen Flecken an den Innenseiten der Schenkel hinterlassen«, sagt Thorley.

    Regel Nummer sechs: »Sie bleibt nicht über Nacht.« Unter gar keinen Umständen darf die Zielperson die Nacht bei dir verbringen. Bring sie dahin zurück, wo du sie aufgegabelt hast, setz sie in der Nähe einer Taxihalte ab oder auf einer Bank in einem Bahnhof. Eine Zielperson darf weder in der Nähe deiner Wohnung abgesetzt noch zu ihrer Wohnung gebracht werden. Denn was ist, wenn der besorgte Vater im Wohnzimmer auf

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