Rohypnol - Hutchinson, A: Rohypnol - Rohypnol
Augenblick in meinem Kopf nach und sickerte nur langsam in mein Bewusstsein.
»Van Graas und Bollen trafen um 3:20 Uhr morgens an Van Graas’ Wohnsitz ein. Van Graas’ Eltern weilten auf Familienbesuch in Europa, deshalb bewohnte er das Anwesen allein. Van Graas und Bollen gingen in sein Zimmer und setzten sich auf das Bett. Sie hörten Musik und unterhielten sich. Sowohl Van Graas als auch Bollen tranken weiter Alkohol.
Van Graas gab zu Protokoll: ›Wir küssten uns, und es wurde heißer, deshalb zog ich erst sie aus, dann mich.‹
Bollen lag, nur noch mit ihrer Unterwäsche bekleidet, auf Van Graas’ Bett, als Van Graas sich seiner Hose entledigte. Er erklärte: ›Sie wollte, dass ich mich vor ihr ausziehe, einen Strip für sie hinlegte.<
Van Graas führte weiter aus, dass Bollen daraufhin in schallendes Gelächter ausgebrochen sei. Er weigerte sich jedoch, den Grund dafür anzugeben.«
Da hustete jemand im Gerichtssaal. Die Stimme hielt einen Moment inne, als wolle sie den Anwesenden Gelegenheit geben, Atem zu holen. Die Luft war stickig und klebte in der Lunge.
»Van Graas sagte aus, er habe sie gebeten, mit dem Lachen aufzuhören, aber sie habe weitergelacht. In seiner Aussage erklärt er: ›Das machte mich sauer und wütend, deshalb habe ich sie geschlagen, aber nicht fest.‹
Van Graas ohrfeigte Bollen, um sie zu zwingen mit dem Lachen aufzuhören, aber Bollen konnte nicht. ›Da habe ich sie wieder geschlagen, aber nur mit der flachen Hand, doch sie hat immer weitergelacht. Ich schrie sie an:,Hör auf zu lachen‘, aber sie lachte weiter.‹
Schließlich packte Van Graas Bollen an den Haaren, zerrte sie zu sich heran und schrie ihr ins Gesicht, sie solle aufhören. Bollen hörte tatsächlich einen Augenblick auf und sagte Van Graas, er täte ihr weh. Er sagte aus: ›Ich fühlte mich besser, aber es tat mir leid, dass ich sie an den Haaren gezogen hatte, deshalb entschuldigte ich mich und küsste sie auf den Kopf.‹«
Wieder hielt die Stimme inne. Schweigen. Konzentration auf die Finger. Ineinander verkrallt.
»Dann begann Bollen wieder zu lachen, was Van Graas ›zur Weißglut‹ brachte. Van Graas packte Bollen wieder an den Haaren, riss sie vom Bett und schleuderte sie zu Boden.
Van Graas wiegt gegenwärtig einhundertundsechs Kilogramm im Vergleich zu Bollens einundsechzig Kilogramm. Der Fußboden in Van Graas’ Zimmer besteht aus versiegeltem Parkett. Der Pathologe hält es für wahrscheinlich, dass Bollen sich beim Sturz zwei Rippen brach sowie einen schweren Bluterguss an der rechten Hüfte zuzog. Aufgrund des Alkoholkonsums ist es möglich, dass Bollen den Schmerz nicht sofort spürte.
Van Graas sagte aus: ›Ich schmiss sie zu Boden, und sie schlug ziemlich hart auf. Ich schrie sie an:,Hör auf zu lachen, bitte hör auf zu lachen.‘‹
Van Graas rollte Bollen herum, damit er ihr in die Augen sehen konnte, während sie auf dem Boden lag. Sie lachte weiter, wobei sie mit der Hand ihren Mund bedeckte.
›Ich schrie sie wieder an, aufzuhören, und sie schaute mich an, schaute mir direkt in die Augen, sie verstand mich, aber sie wollte nicht hören.‹
Van Graas stellte sich daraufhin breitbeinig über Bollen und trat ihr ins Gesicht. ›Ich trat … trampelte ihr ins Gesicht, da hörte sie auf zu lachen, grinste aber immer noch.‹ Daraufhin trat er ihr ›zwanzigoder dreißigmal‹ ins Gesicht. Die Indizien deuten darauf hin, dass er beide Füße benutzte, mit seinem vollen Körpergewicht auf ihren Kopf sprang. Van Graas schilderte, er habe gespürt, wie ›ihre Knochen brachen‹.
Van Graas hat den vernehmenden Beamten mehrfach geschildert, er habe Blut geschmeckt. ›Sie machte Geräusche, wie wenn man mit zusammengebissenen Zähnen schreit.‹
Nach der Attacke, die insgesamt etwa drei Minuten gedauert haben dürfte, war Van Graas’ Zimmer über und über mit Blut beschmiert. Seine Kleidung war blutbespritzt, ebenso die Bücher auf dem Regal, sogar das Fenster, das sich mehr als zwei Meter von der
Stelle befindet, an der die Attacke stattgefunden hat, wies Blutspuren auf. Van Graas bekam weiche Knie, er konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten und fiel neben Bollen zu Boden.
›Ich fragte sie, ob sie okay sei und zupfte sie am Arm. Sie hatte eigentlich kein Gesicht mehr. Nur noch Blut und ihre braun gelockten Haare. Ich konnte ihre Augen erkennen, aber sie sahen in unterschiedliche Richtungen. Sie war tot, und ich wusste es gleich.‹«
Flashback in Troys Zimmer –
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