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Roland Hassel - 14 - Piraten

Roland Hassel - 14 - Piraten

Titel: Roland Hassel - 14 - Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olov Svedelid
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Flaschen.
    »Gut so?«
    »Seit wann bist du so geizig?«
    Vontenius lachte wie über einen guten Witz, und es klirrte noch einmal. Simon prostete dem Gerät mit seinem Bierglas zu.
    »Wir müssen wieder Kontakt zu Tolly aufnehmen.«
    »Er ist aber schwer zu erreichen, weil …«
    »Habe ich danach gefragt? Wir brauchen den Kontakt, und du wirst dich darum kümmern.«
    »Gewiß doch, klar, wie eilig ist es denn?«
    »Noch vor Sonntag will ich ihn persönlich sprechen.«
    »Ich werde mein Bestes tun.«
    »Das reicht nicht. Klingt ja, als wolltest du dich schon im voraus entschuldigen. Vor Sonntag!«
    »Werde überall suchen.«
    Ein trockenes, freudloses Lachen.
    »Du willst es doch nicht etwa mit unserem kleinen Saxo zu tun bekommen, oder?«
    Simon streckte die Hand in die Luft wie ein Eishockeyschiedsrichter beim Abseits, und das Gespräch ging im selben Tonfall weiter:
    »Nein, nein, ich werde Tolly finden, keine Sorge.«
    Das rasselnde Lachen des anderen war Ausdruck seiner Überlegenheit.
    »Ich mach mir keine Sorgen. Wenn hier einer Grund hat, sich Sorgen zu machen, dann du!«
    »Genau, warum sollten wir uns beunruhigen? Tja, da sind ein paar Papiere, die du dir ansehen solltest.«
    »Dann leg sie mir doch endlich vor! Glaubst du, ich habe nichts anderes zu tun?«
    »Ich habe sie hier. Was hältst du davon?«
    »Nun laß mich doch erst einmal lesen! Glaubst du, ich bin Hellseher? Hältst du mich für ein Medium?«
    »Dann lies in Ruhe, ich schenk dir noch einen Whisky ein.«
    Während der Besucher die Schriftstücke studierte, hatte sich das Gerät abgeschaltet. Durch die nächste Replik wurde es wieder aktiviert:
    »Scheint in Ordnung zu sein. Tolly schleust es weiter.«
    »Das mußt du entscheiden.«
    »Wer denn sonst, du vielleicht?«
    »Du weißt, daß das nicht geht.«
    »Das hieße ja auch, den Bock zum Gärtner zu machen.«
    »Wenn ich weiß, wo du Tolly erreichen kannst, rufe ich dich sofort an.«
    »Schicke lieber ein Fax.«
    »Okay.«
    »Willst du dein Büro nicht anders einrichten? Sieht ja aus wie ein Bordell in Texas.«
    »Ich finde es nicht schlecht.«
    »Na gut, wenn du unbedingt für einen Zuhälter gehalten werden willst. Und mach ein bißchen Tempo, ja?«
    »Ja klar, mach’s gut. Schön, daß du gekommen bist.«
    Vontenius erhielt keine Antwort mehr; man hörte nur die Tür krachen. Er rief Maggie herein und flötete:
    »Mein Schatz, ich arbeite heute zu Hause. Habe dort ein paar Aufgaben zu erledigen.«
    »Möchtest du, daß ich eine davon bin?«
    »Wenn es um das Wollen ginge, würde ich nur noch zu Hause mit dir arbeiten.«
    Gekicher, eine Tür wurde geöffnet und geschlossen. Dann folgten einige belanglose Telefonate, ein Schwätzchen mit Maggie und schlürfendes Kaffeetrinken. Anschließend hatte das Gerät Myrnas und meine Stimme aufgezeichnet, bis es mir gelungen war, den Apparat zu entfernen.
    »Wie gesagt, ihr erhaltet Kopien, aber etwas direkt Kriminelles kann ich in den Gesprächen nicht erkennen«, meinte Hiller. »Oder was meint ihr, Jungs? Du brauchst dich nicht zu melden, Simon, wir sind hier nicht in der Schule.«
    »Da war ein Name: Saxo. Wenn es der Saxo ist, den ich kenne, dann haben wir vielleicht etwas gefunden.«
    Wenn Simon mit dem Namen etwas anfangen konnte, mußte auch ich ihn kennen, doch mir fiel nichts ein.
    »Er heißt Göte Zackrisson«, fuhr Simon fort. »Er wurde immer Zackson genannt, bis vor einigen Jahren ein Kumpan auf Saxo kam. Vielleicht hatte er den Namen falsch verstanden; Saxos Bekannte gehören sicher nicht zu den Geistesriesen. Zackson fand jedenfalls Saxo nicht schlecht und soll nur noch auf diesen Spitznamen hören.«
    Jetzt klingelte es auch bei mir, daß die Ohren dröhnten. Zackson war ein Typ, dem alle lieber aus dem Weg gingen. Hätte sein Vater gewußt, welche Klapperschlange er zeugte, hätte er sich an dem bestimmten Abend vor über fünfzig Jahren nicht betrunken, sondern wäre lieber Briefmarken sammeln gegangen.
    »Ein Verbrecher?« vermutete Hiller.
    »Ein Gangster von der schlimmsten Sorte. Soviel ich weiß, wird er derzeit nicht gesucht, sondern ist zwischen zwei Strafen für eine Weile draußen.«
    »Kann es zwischen ihm und Ahlbäck eine Verbindung geben?« überlegte ich laut. »Zwei vom selben Schlag …«
    »Müßte man untersuchen. Es lohnt sich immer, ein Auge auf Saxo zu haben. Gute Idee!«
    Hiller gab uns die Tonbandmitschriften, und wir lasen alles noch einmal gründlich durch, doch es war nicht mehr

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