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Roland Hassel - 14 - Piraten

Roland Hassel - 14 - Piraten

Titel: Roland Hassel - 14 - Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olov Svedelid
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Häuser etwas zurückgesetzt. Davor ist ein schmaler Grünstreifen mit Büschen, Bäumen und Sitzbänken angelegt worden. Die Grundstücke 76 bis 80 bieten alles für das leibliche Wohl. An der Ecke zur Ludviksbergsgatan liegt das Restaurant Kolossal, das seinem Namen alle Ehre macht; ein Stück weiter kann man griechisches Fast Food kaufen; dahinter folgt ein Delikatessenladen, der unter anderem Kräutersalami, Lammrouladen, Schinken und cholesterinstrotzenden Käse im Angebot hat. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich ein Reformhaus – in Söder sind alle Brüder.
    Der Grünstreifen weitet sich zu einem kleinen Park, Bysistäppan genannt. Dort steht eine schöne Bronzestatue. Sie stellt eine Frau dar, die einen Blumenstrauß in der Linken hält; die rechte Hand ruht auf der Brust. Ro, so heißt das sagenhafte Weib, ist in Harmonie mit sich selbst; ihr Blick verliert sich in der Ferne.
    Dann folgt das Haus mit Gamla Bysis. Es hat drei Stockwerke, und man kann an der Fassade erkennen, daß es im 18. Jahrhundert erbaut und später stets sorgsam renoviert wurde. Ein blauer Baldachin trägt den Namen des Lokals; eine kräftige Fahnenstange über dem Tor, durch das früher Pferdefuhrwerke rumpelten, weist zusätzlich auf diese Stätte der Gastlichkeit hin. Der Durchgang zum Hof zieht sich lang hin und ist gelb gestrichen. Von der Decke hängen altertümliche Lampen mit matten Gläsern. Durch einen Doppelbogen tritt man in den Hof, der an den Seiten von zweistöckigen Gebäuden begrenzt wird. Geradezu steht das Haupthaus, das eine Etage höher ist. Alle Bauwerke sind im selben gelb-beigen Farbton verputzt und bieten ein reiches Betätigungsfeld für kreative Menschen unter der Regie des Arbeiter-Bildungsverbandes. In dem sandbestreuten Hof stehen im Sommer Tische und Stühle, und man kann sein Essen im Freien genießen. Meistens ist es dann sehr voll, man findet bei schönem Wetter selten einen Platz.
    Wir kamen gleichzeitig an. Obwohl wir uns noch nie begegnet waren, erkannten wir einander sofort. Er nahm die gerade Pfeife aus dem Mundwinkel, kratzte den verbrannten Tabak heraus und verstaute das Rauchwerkzeug sorgfältig in der Tasche seines kleingemusterten Blazers. Die Person paßte zu der Telefonstimme. Hiller war etwa fünfzig und mittelgroß. Seine blaugrauen Augen hatten einen ruhigen, forschenden Blick. Sein gewelltes dunkles Haar zeigte die ersten grauen Strähnen, die Gesichtshaut war sonnengebräunt. Er war leger, aber nicht nachlässig gekleidet und wirkte nicht wie ein gewöhnlicher Polizist, sondern eher wie ein beethovenliebender Architekt, der gute Chancen hat, den Auftrag zum Umbau des Reichstages zu erhalten. Welchen Eindruck mochte ich auf ihn machen? Den eines berufsgeschädigten Bullen, der Bingo spielt und Autogramme von Fußballern sammelt?
    Wir gingen hinein. Die Gaststätte besteht aus mehreren Räumen mit niedriger Balkendecke sowie altem Küchengerät und ansprechenden Kunstwerken an den Wänden. Eine Gittertür erinnert an die Zeit als Gefängnis, steht aber nunmehr einladend offen.
    »Suchen wir uns doch Plätze mit einer schönen Aussicht«, schlug ich vor.
    »Über die Hornsgatan?«
    »Über die ganze Stadt.«
    In dem größeren Raum, in dem sich auch eine kleine Bühne befindet, gibt es ein Panoramabild, das der Künstler direkt auf die Wand gemalt hat. Die Farben sind kräftig, und man betrachtet die Strandlinie von Kungsholmen aus gesehen; Stadshuset ist der zentrale Punkt, dann wandert der Blick über Riddarholmskajen nach Slussen. Die wohlbekannten Gebäude heben sich schön gegen den blauen Himmel und das blaue Wasser ab.
    Als Zugabe zeigte uns ein anderes Gemälde auf der gegenüberliegenden Wand den Festsaal eines dänischen Schlosses. Die Perspektive war wunderbar getroffen.
    »Der Maler heißt Bo Karman«, verriet ich. »Ich war dabei, als es eingeweiht wurde; die Farbe war noch nicht einmal richtig trocken. Amüsanter Typ. Wenn ich so malen könnte …«
    »Aber du kannst es nicht und ich auch nicht. Also, was wollen wir essen? Ich lade dich ein.«
    »Dann füll die Badewanne voll Moët & Chandon.«
    »Warum sollen wir auswärts wählen, was wir jeden Tag zu Hause haben? Wie wäre es denn mit Avocado und Mozzarella als Vorspeise? Dazu Olivenöl und Basilikum, versteht sich. Es gibt hier Glattbutt, das klingt gut; dazu empfehle ich ein frisches Bier.«
    »Ein schreckliches Menü! Du kannst meinetwegen bestellen, was du willst, aber ich hätte gern Avocado mit Mozzarella

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