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Rolf Torring 062 - Der Perlentaucher

Rolf Torring 062 - Der Perlentaucher

Titel: Rolf Torring 062 - Der Perlentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Nun, Smarda, wie geht es?"  
      Der Singalese blickte einige Augenblicke verwirrt um sich, dann stieß er hervor:  
      „Jetzt weiß ich es: ich habe einen schweren Schlag gegen den Kopf erhalten und bin rückwärts ins Wasser gestürzt. Ah, Pongo ist nass, er hat mich herausgeholt!"  
      Dankend nickte er dem schwarzen Riesen zu, der ihm nun zum zweiten Mal am gleichen Tag das Leben gerettet hatte. Pongo nickte mit verlegenem Lächeln.  
      „Ja, es war ein Schuß aus einer Luftbüchse," sagte Rolf. „Doch jetzt wollen wir Smarda in das Zelt tragen, er muß sich einige Zeit ausruhen."  
      „Ich fühle mich schon besser, Sahib," sagte der Taucher, und wirklich stand er mit unserer Unterstützung auf. Wir führten ihn aber doch in das Zelt, denn wir wußten ja, daß Rolf mit ihm über die Lage des verdächtigen Zeltes sprechen wollte.  
      Wansa kam zwar mit, aber nachdem wir Smarda auf das Lager genötigt hatten, und wir jetzt schweigend neben ihm sitzen blieben, ging er bald wieder fort und machte das Boot in Ordnung. Wir mußten ja den Ankerplatz für die Nacht aufsuchen.  
      Kaum hatte Wansa sich entfernt, als Rolf fragte:  
      „Smarda, wo liegt das Zelt, in dem die Männer aus- und eingehen?"  
      Smarda beschrieb den Ort ganz genau. Demnach lag das Zelt ungefähr hundert Meter vom Regierungskutter entfernt an dem äußersten Ende der Zeltstadt. Es zeichnete sich auch von den anderen durch seine Größe aus, war also auf keinen Fall zu verfehlen.  
      Der Taucher erholte sich überraschend schnell von seiner Kopfwunde. Er erhob sich, nachdem er Rolf die nötige Auskunft gegeben hatte, wieder ganz frisch, ging ins Boot und half Wansa, alles zum Ankerlichten klarzumachen. Ungefähr eine Stunde vor Sonnenuntergang wurde der Anker gelichtet, und wir trieben dem Strand zu. Jetzt mußten wir uns wieder in dem primitiven Zelt verbergen, denn Wansa mußte die Beute des Tages versteigern. Wir hatten das Segel so gelegt, daß auch der Eingang verdeckt wurde, wir aber durch einige Spalten alles beobachten konnten.  
      Als das Boot an den Strand lief, kamen einige Soldaten, hinter ihnen eingeborene Händler, die kritisch den Berg Perlaustern musterten. Auch der Regierungsvertreter erschien, der stillschweigend den zögernden Angeboten der Händler folgte. Es schien keine rechte Kauflust vorhanden zu sein, und Fox flüsterte uns zu, daß daran auch die Bande schuld sei. Die eingeborenen Händler scheuten sich, ihr Geld anzulegen, da sie ja Gefahr liefen, daß ihnen die Perlen durch Diebstahl oder Raub abgenommen würden.  
      So ging auch die Ausbeute Wansas in den Besitz der Regierung und wurde in das Magazin geschafft. Die Händler und Soldaten entfernten sich, und bald brach auch die Dunkelheit herein.  
      Wir verließen das Zelt und bestiegen das Kanu, das am Heck des Bootes befestigt war. Zuerst ruderten wir zum Regierungskutter, und Smarda, der uns begleitete, bat den Posten, den Kommandanten zu rufen.  
      Godfrey zog es diesmal vor, zu uns ins Kanu zu klettern, dann teilte er uns flüsternd mit, daß der zweite Brand auf dem Kutter die Werzeugkammer, in der wir eingeschlossen waren, völlig zerstört hätte. Bei diesem Brand mußte mit Benzin gearbeitet worden sein, denn die Flammen seien mit elementarer Wucht plötzlich empor geschlagen.  
      »Wer hat um diese Zeit auf dem Deck Wache gehabt?" fragte Rolf.  
      „Snider," sagte der Kommandant, „er ist jetzt ein halbes Jahr bei uns und sehr tüchtig; er gibt sich große Mühe und ist auch noch nie bestraft worden."  
      „Na, vielleicht muß ich mich morgen mit dem Mann einmal unterhalten," sagte Rolf; „unter Umständen hat er doch Kleinigkeiten beobachtet, aus denen ich wichtige Schlüsse ziehen kann. Vorläufig danke ich Ihnen, Herr Godfrey. Ich hoffe, daß wir dieser Bande bald das Handwerk legen können."  
      „Dann wünsche ich Ihnen alles Gute, meine Herren." Der Kommandant verabschiedete sich liebenswürdig und stieg auf den Kutter zurück. Wir ruderten erst eine Strecke aufs Meer hinaus, dann schlugen wir einen weiten Bogen und landeten weit oberhalb der Zeltstadt.  
      Bevor wir ausstiegen, lauschten wir, ob nicht ein verdächtiges Geräusch die Anwesenheit eines Spähers im nahen Wald verriete, dann verließen wir leise das Kanu und gingen an den Rand des Waldes, um auf dem hellen Sand nicht gesehen zu werden.  
      Wir mußten noch lange Zeit warten, denn Smarda erklärte, daß die geheimnisvollen

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