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Rolf Torring 064 - Der Mörder von Madras

Rolf Torring 064 - Der Mörder von Madras

Titel: Rolf Torring 064 - Der Mörder von Madras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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erledigen. Aber, wie gesagt, darauf wollen wir uns absolut nicht verlassen, sondern auf jeden Fall versuchen, uns selbst zu befreien. Nun komm, wir wollen die Hütte aufsuchen."  
      Es war wohl Absicht unseres Überwältigers gewesen, uns die elektrischen Taschenlampen zu lassen, denn in ihrem Schein flohen außerordentlich viele Schlangen vor uns, als wir in das Dickicht eindrangen. Und ich erkannte unter ihnen mit Schaudern enorme Exemplare der giftigen Kobras und Kraits, — wir waren hier auf der Insel wirklich in sehr netter Gesellschaft.  
      Ungefähr zehn Minuten drangen wir auf einem alten, jetzt wieder halb verwachsenen Pfad vor, dann gelangten wir auf eine Lichtung und sahen die kleine Hütte, die uns nun als Aufenthaltsort — vielleicht für Jahre — dienen sollte.  
      Dem Rate des Inders folgend, hatten wir uns derbe Stöcke abgeschnitten, bevor wir in das Dickicht eingedrungen waren. Und das kam uns jetzt sehr zustatten, denn wir mußten das Innere der Hütte von allem möglichen Ungeziefer säubern.  
      Rolf, der gerade einen heftig protestierenden Gecko ergriffen hatte, um ihn ins Freie zu befördern, blieb plötzlich stehen, betrachtete aufmerksam die Wände der Hütte, die aus starkem Bambus gefertigt waren, und lachte dann auf.  
      »Großartig, Hans, daran hat der Inder wohl nicht gedacht! Am liebsten möchte ich gleich mit der Arbeit anfangen. Ja, das wäre auch richtig, wir haben doch nur noch einen Teil der Nacht vor uns, und wenn wir fleißig sind, können wir bei Anbruch des Tages die Insel mit den geraubten Frauen und Mädchen verlassen."  
      Ich blickte verwundert erst auf den zappelnden Gecko in seiner Hand, dann in sein Gesicht, denn im Augenblick konnte ich mir wirklich nicht erklären was Rolf vorhatte, und wie er so schnell mit den kleinen Messern, die uns unser Überwältiger hingeworfen hatte, Bäume fällen wollte, um ein sicheres Floß herzustellen.  
      Rolf lachte wieder und sagte:  
      »Nein, nein, Hans, ich bin ganz normal. Es ist doch so einfach, daß du auch auf diesen Gedanken hättest kommen können. Wir haben ja um uns das schönste Material für ein Floß. Wenn wir die Hütte auseinandernehmen, die Seiten aufeinanderlegen und zusammenbinden, haben wir ein Floß, das genügend Tragfähigkeit und auch Platz für zehn Personen bietet. Dieser Bambus ist vollständig ausgetrocknet, dadurch leicht und sehr tragfähig."  
      „Donnerwetter," rief ich, verblüfft und erfreut, „das ist allerdings richtig. Natürlich, mit dieser Arbeit sind wir in kurzer Zeit fertig. Die Hauptsache ist nur, wie wir die Hüttenwände ans Ufer schaffen können. Das wird die schwierigste Arbeit sein. Doch willst du den armen Gecko nicht hinaus setzen?"  
      »Ach, richtig, den hätte ich beinahe vergessen!"  
      Rolf trug das harmlose Tier — eine in den Tropen ungemein häufige Eidechsenart — hinaus, dann räumten wir den übrigen Teil der Hütte mit wahrem Feuereifer aus und begannen sofort die Kokosstricke, mit denen die Wände der Hütte in den Ecken zusammengebunden waren, zu zerschneiden.  
      Dann hoben wir das schon defekte Dach ab, und die Wände der Hütte legten sich nach außen um. Jede Wand war ungefähr vier Meter lang und zwei Meter breit.  
      „Wir müssen probieren, ob je zwei aufeinandergebundene Wände fünf Menschen tragen," meinte Rolf, „für zehn Menschen ist die Fläche doch zu klein, wie ich jetzt sehe. Aber mit zwei Flößen brauchen wir nur einmal zu fahren. Komm, jetzt wollen wir drüben einen Pfad zum See suchen. Wir müssen schon zur anderen Seite entfliehen, denn hinter uns lauern die Priester an dem alten Heiligtum."  
      Schnell liefen wir über die Lichtung, und zu unserer Freude fanden wir auch bald einen ziemlich breiten Pfad, dessen Verwachsung durch die üppige Vegetation noch nicht allzu weit vorgeschritten war, und bereits nach hundert Metern stießen wir ans Ufer des Sees.  
      Jetzt schleppten wir in unermüdlicher Arbeit die vier Wände der Hütte ans Wasser, legten je zwei aufeinander und banden sie mit den festen Schnüren, die wir stets bei uns führten, zusammen.  
      Als wir sie ins Wasser setzten und vorsichtig hinaufstiegen, erwies es sich, daß sie eine sehr gute Tragfähigkeit besaßen. Erfreut zogen wir sie zur Vorsicht wieder aufs Ufer, dann fertigten wir uns aus einzelnen Bambusstangen des Daches Ruder an, die zwar nicht sehr vollkommen waren, ihren Zweck aber doch erfüllten.  
      „So," meinte

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