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Rolf Torring 083 - Der rosa Diamant

Rolf Torring 083 - Der rosa Diamant

Titel: Rolf Torring 083 - Der rosa Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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geschleudert. Er ist — wie Sie sehen — ein Stück auf die Straße zurückgeworfen worden, die er kurz vorher heraufgekommen war."  
      „Unerhört!" stellte der Zugschaffner fest ,,Das ist Mord! Dort ragt ein Bein aus den Wagentrümmern hervor. Sicher der Wagenführer!"  
      Wir eilten auf die Trümmer des Wagens zu, die ein paar Meter neben den Schienen am Rande der abschüssigen Straße lagen. Die Beobachtung des Zugschaffners war richtig. Ein braunes Bein lugte unter den Trümmern hervor. Es konnte nur dem Wagenführer gehören.  
      Wir räumten die Trümmer zur Seite. Dabei machte Rolf eine weitere Entdeckung. Er deutete auf die linke Schläfe des Mannes und sagte:  
      „Auch erschossen! Erst danach ist der Wagen von der Lokomotive erfaßt worden."  
      Der Zugschaffner fluchte leise vor sich hin. Dann meinte er:  
      „Meine Herren, wir müssen rasch ein kurzes Protokoll über das Unglück aufnehmen. Wir müssen weiter. Die Untersuchung des Falles kann nur von den Behörden in Agra durchgeführt werden."  
      „Das Protokoll können wir im Zug während der Weiterfahrt aufnehmen," meinte einer der beiden Engländer. „Weshalb sollen wir uns am Tatort so lange aufhalten?! Wir wollen versuchen, das Gleis freizumachen."  
      Rolf hatte die Trümmer des Wagens weiter untersucht. Er kam zu der kleinen Gruppe zurück und sagte:  
      „Wir werden nicht weiter mitfahren. Außer dem Mord scheint noch ein anderes Verbrechen begangen worden zu sein. Da liegt ein kleiner Koffer. Er Ist zerrissen worden, als die Maschine des Zuges den Wagen zur Seite schleuderte. Der Inhalt des Koffers hat aus den Kleinigkeiten bestanden, die eine elegante Europäerin benötigt und stets bei sich führt Dort liegt auch ein Tropenhelm, der Helm einer Dame.  
      Also muß in dem einheimischen Büffelwagen eine Europäerin mitgefahren sein. Ihre Weiterfahrt wurde verhindert, als die Büffel und der Wagenführer erschossen worden waren. Die Europäerin muß noch vom Wagen gesprungen sein, ehe der Karren vom Zug erfaßt wurde. Sicher ist die Dame von den Leuten, die rücksichtslos das Attentat auf den Wagen ausübten, überwältigt und fortgeschleppt worden."  
      Die Engländer starrten Rolf verblüfft an. Dann sagte der eine der beiden, indem er seinen Tropenhelm ein Stück lüftete:  
      „Gestatten, mein Herr: Lord Irving. Verzeihung, sind Sie Detektiv?"  
      „Nein," sagte mein Freund, „ich beschäftige mich aber aus einer Passion heraus gern mit geheimnisvollen, rätselhaften Dingen. Ich heiße Rolf Torring. Das ist mein Freund Hans Warren."  
      „Sehr erfreut! Ich hatte schon lange den Wunsch, Sie einmal kennen zu lernen," sagte der Lord. „Ich bedauere nur, daß wir bei einem so traurigen Anlaß miteinander bekannt werden. Sie wollen versuchen, das Verbrechen aufzuklären? Schade, daß ich dienstlich gezwungen bin weiterzufahren. Ich hätte Sie andernfalls gebeten, mich mitzunehmen, um an Ihrer Arbeit teilzuhaben."  
      „Vor allem werden mein Freund und ich versuchen," sagte Rolf, „die sicher geraubte Europäerin aufzuspüren und — wenn sie geraubt worden ist — zu befreien. Vielleicht können wir aus dem Inhalt des Toilettenkoffers noch herausfinden, wer die Dame gewesen ist."  
      Auch der zweite Engländer stellte sich vor. Es war ein Kaufmann aus Agra. Er mußte vermögend sein, denn er trug einen sehr wertvollen Brillantring.  
      Eifrig wurden die Trümmer des Wagens auseinandergenommen und untersucht. Der Inhalt des Koffers aus feinem Krokodilleder lag überall verstreut. Die Toilettengegenstände waren aus gehämmertem Silber. Die Europäerin, die aus uns unbekannten Gründen den Büffelkarren benutzt hatte, mußte ersten Gesellschaftskreisen angehören.  
      Da stieß Lord Irving einen Ruf des Erstaunens aus. Er hatte ein kleines goldenes Zigarettenetui gefunden. Wir richteten uns auf und blickten ihn an.  
      „Das Etui kenne ich. Es gehörte meiner Frau. Sie hat es vor ein paar Wochen ihrer Gesellschafterin, einer Deutschen, geschenkt. Sollte die hier auf so geheimnisvolle Weise verschwundene Europäerin Fräulein Elisabeth Hellwig gewesen sein?"  
      „Man sollte es annehmen, da sich das Etui sicher in dem kleinen Koffer befand," meinte Rolf. ,,Können Sie uns etwas über Fräulein Hellwig erzählen?"  
      „Zwei Jahre war sie bei uns," berichtete der Lord. „Meine Frau, die unter dem Klima sehr zu leiden hat, hatte sie ins Herz geschlossen. Fräulein

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