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Rolf Torring 099 - Das Piratenschiff

Rolf Torring 099 - Das Piratenschiff

Titel: Rolf Torring 099 - Das Piratenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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hier habe, einen Bericht fand, daß in den letzten drei Monaten vier Schiffe spurlos verschwunden sind. Man nimmt an, daß sie auf geheimnisvolle, jedenfalls ungeklärte Weise untergegangen sind. Ein paar überlebende sind nach Wochen aufgefunden worden, und die waren völlig geistesgestört.  
      Malgren, der selbst einen Matrosen in dem Zustand gesprochen hat, behauptet, daß da etwas nicht stimmen könne. Der Geistesgestörte habe von Seeräubern gefaselt und sich gegen jeden Menschen zur Wehr setzen wollen, um sich zu verteidigen.  
      Und nun, Herr Malgren, erzählen Sie bitte selbst, was Sie mit Ihrem eigenen Schiff erlebt haben!"  
      „Ja, meine Herren, eigentlich bin ich mir erst durch Herrn Torring darüber klar geworden, daß die einzelnen Vorgänge in einem Zusammenhang stehen müssen.  
      Meine ,Dove' war von Batavia nach Rangoon unterwegs. Ich fuhr selbst mit. Wir wollten bis zum Morgengrauen den Heimathafen Rangoon erreicht haben und mochten in der Nähe des Mergui-Archipels sein, als wir plötzlich kurz vor uns ein Segelschiff sahen, das anscheinend lichterloh brannte.  
      Der Brand mußte erst vor kurzem ausgebrochen sein, denn wir hatten das Feuer vorher nicht gesehen, obwohl die Nacht klar war.  
      Wir setzten ein Boot aus und eilten dem Schiff selbstverständlich sofort zu Hilfe. Mir fiel es erst später auf, daß die Besatzung des Segelschiffes keine SOS-Zeichen gegeben hatte, sondern nur aufgeregt an Bord herum gerannt war.  
      Mit meinem Sohne nahm ich an der Rettungsexpedition teil. Als wir am Segelschiff anlegten, wurde uns ein Fallreep zugeworfen. Mein Sohn kletterte als erster hinauf. Kaum hatte er das Deck erreicht, als er schon zurück taumelte, gellend aufschreiend.  
      Gleich darauf erschienen oben an der Reling Matrosen, mit Gewehren bewaffnet, die sie auf uns richteten. Eine tiefe, kräftige Stimme forderte uns auf, uns zu ergeben.  
      Da die Matrosen im hellen Schein des lodernden Feuers standen, wir durch das Dunkel der Nacht gedeckt waren, rissen meine Leute sofort die Pistolen aus dem Gürtel und feuerten kurz entschlossen.  
      Der Erfolg: wir hörten Schmerzensschreie; im Nu waren sämtliche Matrosen von der Reling verschwunden. Später versuchten die Kerle, auf uns zu schießen, aber sobald sie sich sehen ließen, wurden sie mit gezieltem Salvenfeuer empfangen. Wir hätten uns sofort von dem brennenden Schiffe entfernt, wenn nicht mein Sohn oben an Deck gelegen hätte.  
      Ich schickte mich gerade an, selbst das Deck zu erklettern, als von oben ein Körper hinuntergeworfen wurde, der einige Meter von uns entfernt aufs Wasser aufschlug.  
      Wir fischten den Leblosen heraus. Sie können sich meine Bestürzung ausmalen, als ich meinen Sohn erkannte. Er war besinnungslos.  
      Wir beeilten uns, von dem brennenden Schiff fortzukommen. Die Matrosen auf dem Segelschiff sandten uns ein paar Kugeln nach, aber meine Mannschaft war auf der Höhe. Wenn sich nur jemand drüben blicken ließ, wurde er sofort aufs Korn genommen.  
      Inzwischen war das Feuer auf dem Segelschiff erloschen. Als ich an Bord meiner ,Dove' stieg, war von dem Piratenschiff — nur um ein solches konnte es sich gehandelt haben — nichts mehr zu sehen.  
      Mein Sohn erwachte bald aus der Betäubung, blieb aber geistig benommen, genau wie die geretteten Matrosen der verschwundenen Schiffe.  
      Ich habe ihn in ein Krankenhaus in Singapore gebracht, in seinem Befinden ist jedoch bis jetzt keine Besserung eingetreten.  
      Noch zweimal habe ich auf meinen Fahrten nachts das brennende Schiff gesehen, bin aber nie wieder zu Hilfe geeilt, sondern habe stets einen großen Bogen geschlagen.  
      Die Polizei hat verschiedentlich versucht, das geheimnisvolle Schiff einzufangen, bisher leider ohne Erfolg.  
      Meine Überzeugung, daß das Verschwinden der vier Schiffe mit dem brennenden Segelschiff in einem Zusammenhang stehen müsse, wurde in den Wind geschlagen. So gab ich es auf, über die Behörden eine Aufklärung herbeiführen zu lassen. Dann suchte mich Herr Torring auf. Hoffentlich behält er mit seiner Meinung recht, so daß auch mein Sohn wieder normal wird."  
      „Ich glaube, Herr Malgren," sagte Balling nach dem langen Bericht, „daß Herr Torring Ihrem Sohne helfen kann. Wir werden wohl das einzige wirksame Gegenmittel gegen das Gift, unter dessen Einfluß Ihr Sohn erkrankt ist, besitzen."  
      „Das sagte mir Herr Torring schon. Ich freue mich, daß Sie der

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