Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 112 - Die Thugs

Rolf Torring 112 - Die Thugs

Titel: Rolf Torring 112 - Die Thugs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
wurde ich auch schon nach hinten gerissen. Ich gab in rascher Folge drei Signalschüsse ab, um die Gefährten zu wecken. Beim Abdrücken hatte ich die Pistole nach rückwärts gehalten.  
      Fast im gleichen Augenblick spürte ich, wie sich der Druck am Halse verringerte. Ich mußte den Mann, der mir die Schlinge übergeworfen hatte, verwundet haben.  
      Aus dem Hausschatten tauchte die Gestalt auf, die vorhin dort verschwunden war. Als der Mann sah, daß ich die Pistole auf ihn gerichtet hatte, sprang er rasch zur Seite und verschwand zwischen den Büschen.  
      Zwei Sekunden später wurde die Tür des Gartenhauses aufgerissen. Pongo stürmte in den Garten, hinter ihm kamen Rolf und Balling. Ich deutete sofort auf das Gebüsch, in dem die zweite Gestalt verschwunden war. Pongo verstand mich und verschwand ebenfalls im Buschwerk.  
      Inzwischen hatte ich die Schlinge abgenommen und sah mich nach dem Attentäter um. Der war verschwunden. Ein paar Blutstropfen am Boden bewiesen, daß er einen Streifschuss erhalten hatte. Balling versuchte, der Spur zu folgen, aber sie hörte nach wenigen Metern auf. Unverrichteterdinge kehrte auch Pongo bald zurück. Fürs erste konnten wir jetzt gar nichts tun. Die Gefährten gingen wieder ins Haus zurück, ich nahm im Schatten des Hauses Aufstellung.  
      Der Rest der Nacht verlief ohne Zwischenfall. Als Rolf mich nach der zweiten Wache ablöste, brach schon der Tag an.  
     
     
     
      3. Kapitel  
      In der Tigerfalle  
     
      Nach dem Frühstück ging ich mit Rolf in die Stadt, um den Eingeborenen zu suchen, der Professor Thomson die Figur geschenkt hatte. Ich hatte ja seine Adresse. Wir fragten uns nach der betreffenden Gasse im Eingeborenenviertel durch. Die Häuser machten einen elenden Eindruck, trugen aber Hausnummern.  
      Vor dem Hause, in dem der Mann wohnen sollte, fragten wir einen Eingeborenen, der im Eingang hockte. Ja, meinte der, er habe hier gewohnt, sei aber schon vor ein paar Monaten von Saigon fortgezogen.  
      „Ganz schnell!" sagte der Eingeborene. Dann flüsterte er: "Ist geflohen!"  
      Das sagte uns genug. Wir verließen eilig das Viertel und gingen ins Hotel zurück. Balling erwartete uns gespannt und nickte nur mit dem Kopfe, als wir ihm berichteten, was wir erfahren hatten.  
      „Also müssen wir gleich in den Tempelruinen nach dem Mädchen suchen," sagte unser Begleiter. „Ich— glaube, daß wir nur dort Fräulein Rollers finden werden."  
      Ich machte Rolf darauf aufmerksam, daß uns noch der Weg bliebe, vor eigenen Erkundigungen die Polizei zu verständigen und um behördlichen Schutz zu bitten. Rolf wollte davon aber nichts wissen, er glaubte, daß uns das nur schaden könnte. Die Thugs würden es erfahren und vielleicht das Mädchen sofort töten oder wenigstens verschleppen. Wenn wir allein kämen, würden sie meinen, mit uns schnell fertig zu werden.  
      „Wir werden nach dem Mittagessen aufbrechen, Hans," schloß Rolf. „Du und ich, wir gehen voraus, Balling und Pongo folgen uns gegen Abend. Sollten wir in eine Falle geraten, werden uns die beiden sicher herausholen können."  
      Zeitig aßen wir zu Mittag und machten uns dann sofort auf den Weg zu den Tempelruinen. Die Ruinen lagen, wie wir auf der Karte feststellten, nur vier Kilometer vom Stadtrand entfernt. Das Gelände war hügelig, wir mußten gelegentlich über Geröll klettern. Je näher wir den Ruinen kamen, um so vorsichtiger wurden wir. Hinter den Ruinen begann der Dschungel. Rolf schlug vor, einen Bogen zu schlagen und die Ruinen von der der Stadt abgekehrten Seite aus anzugehen.  
      Nach einer Stunde erreichten wir die dichten Waldungen, an deren Rande wir stehenblieben, um zu beratschlagen, ob es richtiger sei, hier die Nacht abzuwarten oder bei Tage in das Ruinengebiet einzudringen. Im Schatten eines Busches liegend betrachteten wir durch die Ferngläser das Ruinenfeld. Einige hohe Säulen ragten empor, große Felsbrocken lagen umher. Sie boten uns, aber auch den Gegnern gute Verstecke und geeignete Deckung.  
      Rolf meinte, als wir mehrere Stunden so verbracht hatten, daß die Mitglieder der Sekte uns wohl noch nicht bemerkt hätten.  
      „Balling und Pongo werden auch bald kommen," sagte ich. „Vielleicht ist es richtiger, jetzt noch hier liegen zu bleiben, denn ob die beiden, mindestens Balling, so vorsichtig sein werden wie wir, ist fraglich. Wir können von hier aus beobachten, wie sie vordringen. Und wenn ihnen etwas

Weitere Kostenlose Bücher