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Rolf Torring 121 - Der Rätsel-Gott

Rolf Torring 121 - Der Rätsel-Gott

Titel: Rolf Torring 121 - Der Rätsel-Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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nicht mißtrauisch zu machen."  
      Eilig wanderten wir durch den Wald. Endlich gelangten wir zur Stadt und zum Hafen. Auf das verabredete Zeichen kam unser Steuermann John angerudert und freute sich sehr, uns unversehrt wiederzusehen. Alle waren in großer Sorge um uns gewesen.  
      Als es Kennt und Tuin Kolo zu lange gedauert hatte, weiter auf uns zu warten, waren sie aufgebrochen, um uns zu suchen und zu Hilfe zu kommen. Das berichtete John.  
      Wir erschraken beide ein wenig, denn wir mußten unwillkürlich an El Wing denken. Sollte er Tuin Kolo, seinen persönlichen Feind, in eine Falle gelockt haben? Aber der Professor war ja bei ihm, den wir als unerschrockenen Mann kannten.  
      Der Chinese in der Klosterruine hatte uns unsere Waffen und unser sonstiges Eigentum zurückgegeben. Wir nahmen noch einige Ersatzmagazine für die Pistolen mit und gingen sofort in die Stadt zurück. John ruderte uns wieder an den Kai.  
      Verwundert schaute er uns nach, als wir eilenden Schrittes den Häusern zustrebten. Wir ahnten, wo wir Tuin Kolo und den Professor, die nach Johns Bericht erst vor einigen Stunden aufgebrochen waren, suchen mußten. Wenn sie den direkten Weg zur Klosterruine eingeschlagen hätten, müßten wir ihnen auf dem Rückwege begegnet sein.  
     
     
     
      4. Kapitel  
      Die Gottsucher  
     
      Als wir an der Teestube vorbeikamen, in der wir El Wing getroffen hatten, zögerte Rolf ein paar Sekunden. Dann gab er Pongo einen Wink, auf der Straße aufzupassen, und betrat mit mir das Lokal.  
      Suchend blieben wir am Eingang stehen und überschauten die Gäste. Rolf hatte in einer Ecke El Wing zuerst erkannt. Er saß dort mit einem anderen Chinesen in lebhafter Unterhaltung.  
      Wir steuerten auf den Tisch zu und nahmen neben den beiden Chinesen Platz, ohne um Erlaubnis gefragt zu haben. El Wing blickte erstaunt, ja, fast erschrocken auf. Rolf lächelte.  
      Der Kellner, der uns bei unserem ersten Besuch bedient hatte, kam. Ich sah deutlich, wie El Wing ihm heimlich ein Zeichen gab. Der Chinese, mit dem El Wing bisher am Tische gesessen hatte, erhob sich wortlos und verließ die Teestube.  
      Rolf wartete, bis der Kellner uns den Tee, den wir bestellt hatten, serviert hatte, und fragte darauf unvermittelt El Wing:  
      „Wo haben Sie denn Professor Kennt und Tuin Kolo, El Wing?"  
      Der Chinese lachte:  
      „Herr Torring, ich freue mich, daß Sie gleich Bescheid wissen. Warum sollte ich Ihnen gegenüber Verstecken spielen? Die beiden Herren sind natürlich in meiner Gewalt. Wenn Tuin Kolo auf meine Bedingungen eingeht, geschieht ihm gar nichts. Aber er war bisher sehr abweisend."  
      „Was sind das für Bedingungen, El Wing? Beide Herren sind unsere Gäste. Sie können sich also denken, daß wir nicht eher ruhen werden, bis wir sie gefunden haben."  
      „Ich sagte Ihnen schon bei Ihrem ersten Besuch ganz ehrlich, Herr Torring, daß ich mit Tuin Kolo eine alte Rechnung zu begleichen habe. Leider hörte ich erst gestern, daß auch Sie, meine Herren, der Sekte der ,grünen Käfer' beigetreten sind. Wenn ich das früher gewußt hätte, würde ich Sie bei Ihrem Besuch nicht so freundlich behandelt haben."  
      „Sie sind also ein Gegner der Sekte," lächelte Rolf, „und betrachten in höchster Vereinfachung der Lage aller Dinge jedes Mitglied der Sekte als Ihren persönlichen Feind. Wir werden jetzt gehen, El Wing. Bleiben Sie am besten hier, ich schätze, daß Ihnen das Betreten der Straße allerhand Überraschungen bringen würde."  
      In dem Augenblick fühlte ich, wie mich der Kellner, der an mir vorbeiging, um einen Gast zu bedienen, streifte. Rasch griff ich an meine Pistolentasche und hatte — die Hand des Kellners in meiner Hand. Ich drehte mich so schnell um meine eigene Achse, daß der Kellner hinfiel, das Tablett in weitem Bogen über mehrere Tische hinweg verlierend.  
      Die Gäste um uns waren aufgesprungen. Es war fast selbstverständlich, daß sie sofort gegen uns Partei ergriffen, aber Rolf hielt sie mit der Pistole in Schach.  
      „Wie bestraft man einen Taschendieb?" fragte Rolf die Anwesenden mit erhobener, aber ruhiger Stimme. „Der Kellner wollte uns heute schon zum zweiten Male bestehlen. Beim ersten Besuch ist es ihm gelungen."  
      „Gelogen!" rief El Wing, den Kellner in Schutz nehmend. „Der Kellner hat den Herrn nur versehentlich gestreift."  
      „Das stimmt nicht!" mischte sich ein Chinese ein, an dessen Finger ich

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