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Rolf Torring 124 - Die Ratten von Peking

Rolf Torring 124 - Die Ratten von Peking

Titel: Rolf Torring 124 - Die Ratten von Peking Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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eine Tablette, möglichst gleich am Morgen auf nüchternen Magen. Die Schachtel hier reicht also für Sie alle länger als eine Woche."  
      Rolf bedankte sich in unser aller Namen herzlich für die schnelle Hilfe und brachte Doktor Welling persönlich bis in die Vorhalle des Hotels hinunter. Er hatte uns gern versprochen, von dem Vorfall mit Margolo nichts zu erzählen.  
      Als Rolf zurückkam, schlug der junge Fürst gerade die Augen auf. Erstaunt blickte er sich um. Er konnte nicht begreifen, wie er zu uns ins Zimmer gekommen war.  
      Wir erzählten ihm, was geschehen war. Dankbar drückte er uns die Hand.  
      Rolf schlug ihm vor, einstweilen mindestens in unseren Zimmern zu bleiben. Sein Gepäck konnte Pongo heimlich von oben herunterholen. Margolo sollte nach Rolfs Plan Geld für die Hotelrechnung und einen Brief an die Leitung des Hotels oben hinterlassen, in dem er mitteilte, daß er ein Hotel, in dem er vergiftet wurde, schleunigst und möglichst heimlich verlassen habe.  
      Margolo schrieb sofort die paar Zeilen. Pongo nahm Brief und Geld und stieg ins zweite Stockwerk hinauf. Er brachte auf dem Rückweg das Gepäck Margolos mit. Pongo führte den Auftrag gewissenhaft und schnell aus, so daß in zehn Minuten alles erledigt war.  
      Ich trat Margolo mein Zimmer ab und zog mit in Rolfs Zimmer. Der junge Fürst war für die schnelle und sichere Hilfe sehr dankbar und fand die Tarnung ausgezeichnet Selbstverständlich versprach er uns, sich einstweilen nicht im Hotel und in der Stadt sehen zu lassen.  
      Wir hatten beschlossen, den Abend nicht mehr auszugehen. Da wir mit Anschlägen der verschiedensten Art rechnen mußten, sollte während der Nacht einer von uns immer wachen. Margolo hatte die Tür zu seinem Zimmer geschlossen und unsere Vorsicht als übertrieben bezeichnet. Er fühlte sich in dem großen Hotel sehr sicher und war überzeugt, daß ihm auf seinem Zimmer kein Mensch etwas antun würde.  
      Ich hatte die dritte Wache. In Gedanken versunken saß ich am Fenster und blickte in die sternklare Nacht hinaus. In unserem Zimmer hatten wir das Licht gelöscht, aber ich hatte die Taschenlampe griffbereit neben mir liegen. Wenn ich ehrlich sein soll, dachte ich an keine Gefahr, zumal die Wachstunden Rolfs und des Professors ohne Zwischenfall verlaufen waren.  
     
     
     
      3. Kapitel „Der Bund der Ratten"  
     
      Kam da nicht aus Margolos Zimmer ein Geräusch? Ich stand auf und lauschte an der Tür. Aber alles blieb ruhig, so daß ich mich schon wieder auf meinen alten Platz am Fenster setzen wollte. Eine gewisse Unruhe in mir aber veranlasste mich, schließlich doch die Tür leise zu öffnen.  
      Da Margolos Zimmer ebenfalls im Dunkeln lag, schaltete ich für einen Augenblick die Taschenlampe ein und fand — Margolos Bett zerwühlt und leer.  
      Ich ließ den Lichtkegel der Taschenlampe durchs Zimmer wandern: das Fenster stand offen. Die ,Ratten" hatten also ganze Arbeit geleistet.  
      Sofort weckte ich die Kameraden. Zusammen untersuchten wir alle Räume genau. In unseren Zimmern, deren Verbindungstüren offengestanden hatten, konnte kein Mensch gewesen sein. Das hätte Maha, der in Pongos Zimmer schlief, sofort gemeldet.  
      Sollten wir Maha die Spur der "Ratten", die durch das offene Fenster nur auf die Straße führen konnte, unten jetzt gleich aufnehmen lassen? Trotz der späten Nachtstunde gingen Rolf und Pongo nach unten; der Nachtportier erschrak Mahas wegen sehr. Er fragte verwundert, aus welchem Grunde die Herren gerade jetzt das Hotel verlassen wollten.  
      „Ein bißchen frische Luft schnappen!" sagte Rolf leichthin und ließ sich die Hoteltür aufschließen. „Wir bleiben nicht lange fort, sondern sind bald wieder zurück."  
      Ich blickte durchs Fenster und sah, wie Rolf Maha auf die Spur der "Ratten" setzen wollte, aber Maha konnte die Fährte nicht finden. Entweder waren die Eindringlinge nicht nach dieser Seite abgestiegen, oder sie hatten sich mit einer Flüssigkeit eingerieben, die es unmöglich machte, daß ein Hund oder ein Gepard ihre Spur aufnahm.  
      Schließlich kehrten Rolf und Pongo mit Maha ins Hotel zurück. Ich hatte das Fenster geöffnet, um auch die herrliche Nachtluft etwas zu genießen, und beugte mich, als ich es schließen wollte, ein Stück hinaus. Da — fiel von oben her eine heimtückische Schlinge um meinen Oberkörper und wurde sofort zusammengezogen. Ich fühlte mich in die Höhe gerissen. Gleich darauf fiel

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