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Rolf Torring 132 - Rolfs Meisterschuß

Rolf Torring 132 - Rolfs Meisterschuß

Titel: Rolf Torring 132 - Rolfs Meisterschuß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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bald eine Einladung zu Bolago erhalten und von ihm sehr genau ausgefragt werden. Wenn der wüßte, daß sich Kapitän Holbre an Bord unserer Jacht befindet!"  
      „Wollen wir Bolago nicht erzählen, daß wir ein Jackett gefunden haben, und ihm den Brief übergeben?"  
      „Nein, dann würde er sofort merken, daß es uns darum geht, hinter sein Geheimnis zu kommen."  
      „Dann werden wir also abwarten, welche Rolle wir in dem Drama, das sich vielleicht entwickeln wird, übernehmen. Morgen verlassen wir den Hafen, hast du gesagt."  
      „Ja, möglichst schon eine Stunde vor Sonnenaufgang. Wir fahren erst ein Stück südwärts und biegen dann nach der Mündung des Artibonite ab. Hoffentlich werden wir nicht gleich verfolgt. Bolago wird sich natürlich überzeugen, ob wir Haiti tatsächlich verlassen."  
      „Ich würde ihm ganz offen erzählen, daß wir einen Ausflug ins Innere von Haiti planen."  
      „Dann würde er uns wahrscheinlich auf Schritt und Tritt verfolgen lassen. Je mehr er glaubt, daß wir gar nichts ahnen, um so besser ist es doch für uns! Wir brauchen gar nicht zu sagen, wohin wir fahren oder geben als Ziel Port au Prince an."  
      Nach einer Weile verließen wir das Lokal und begaben uns auf unsere Jacht zurück. Wir hatten das Deck noch nicht lange betreten, als der Neger Samuel am Kai erschien und unsere Jacht suchte. Als er sie gefunden hatte, bat er, uns sprechen zu können. Pongo ließ sich nicht sehen, aber er beobachtete aus einem Versteck seinen Rassengenossen sehr genau.  
      „Mein Herr bittet, daß die Herren heute abend seine Gäste sind," sagte Samuel etwas umständlich, als er vor uns stand. „Mein Herr heißt Bolago und bewohnt ein großes Haus, das die Herren leicht finden werden. Die Herren werden sich bei meinem Herrn wohlfühlen."  
      Auf unsere Bitte erklärte uns der Neger noch, wie wir zu Bolagos Haus kämen. Dann verabschiedete er sich mit einer linkischen Verbeugung. Kaum war er außer Sichtweite, als Pongo neben uns trat und sagte:  
      „Mann nicht gut sein, Massers. Großer Zauberer bei einem Stamm gewesen!"  
      „Wie hast du denn das herausgefunden, Pongo?"  
      „Mann klemmt oft Dinge in Nasenwand und Ohrläppchen. Druckstellen zu sehen. Das nur Zauberer tun. Pongo alles genau kennen. Mann vielleicht noch heute als Stammeszauberer auftreten."  
      Als wir uns später in unserer Kabine für den Besuch bei Bolago umzogen, meinte Rolf zu mir:  
      „Mir ist da ein Gedanke gekommen, Hans. Holbre hat doch behauptet, der Neger Samuel habe die Nachricht an dem Baume befestigt. Pongo sagt nun, daß er erkannt hat, daß er heute noch als Medizinmann auftritt. Da muß doch eine Verbindung zu den in der Wildnis hausenden Negern bestehen, die Holbre gesehen hat. Vielleicht halten sie dort noch ihre alten Sitten und Gebräuche aufrecht."  
      „Dann müßte das ja auch Bolago wissen, Rolf. Er hat Samuel in Schutz genommen und behauptet, daß er sein Haus nie für längere Zeit verlassen habe."  
      „Richtig, Hans! In der Richtung muß das Geheimnis stecken, das es zu ergründen gilt. Das Ganze würde mir verhältnismäßig harmlos erscheinen, wenn Bolago den Kapitän nicht in den Tod geschickt hätte. Wir müssen uns einmal erkundigen, was für Geschäfte er in der Stadt noch betreibt. Die Kaffeeplantage allein kann so viel Geld nicht einbringen."  
      Eine halbe Stunde später wurden wir in Bolagos Haus in ein fürstlich eingerichtetes Empfangszimmer geführt, wo wir ein paar Minuten warten mußten. Dann wurde die Portiere zum Nebenzimmer beiseite geschlagen, und ein mit aller Eleganz gekleideter Mann erschien, dem man ansah, daß er früher nicht so reich gewesen war, obwohl an seinem Auftreten, in seiner Haltung und an seiner Kleidung nichts so Auffälliges war, daß man in ihm sofort einen zu schnell reich Gewordenen gesehen hätte.  
      Der Mann war der Mulatte Bolago, der uns höflich bat, in sein Herrenzimmer einzutreten. Sein Gesicht war nicht hässlich und wies intelligente Züge auf. Die hohe Gestalt schien über große Körperkräfte zu verfügen.  
      Als wir in den tiefen Klubsesseln Platz genommen hatten, bat er uns sofort, ihm über das Schicksal seines Motorbootes einen möglichst ausführlichen Bericht zu geben.  
      Rolf hatte unsere wirklichen Namen genannt und gesagt, daß wir nur kurze Zeit hier bleiben würden.  
      Bolago hörte, nachdem er uns Zigaretten und Erfrischungen angeboten hatte, mit gespannter

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