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Rollende Steine

Rollende Steine

Titel: Rollende Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Name darf nicht so lang sein.«
    »Äh…«
    Das Universum hielt den Atem an.
    »Die ›Band Mit Steinen Drin‹?«
    »Ja, das gefällt mir. Kurz und ein bißchen gemein, so wie ich.«
    »Ugh.«
    »Wir sollten der Musik nach einen Namen geben.«
    »Früher oder später haben wir bestimmt eine Idee.«
    Ridcullys Blick wanderte durch den Schankraum.
    Auf der anderen Seite bemerkte er Treibe-mich-selbst-in-den-Ruin Schnapper, den spektakulärsten erfolglosen Geschäftsmann von Ankh-Morpork. Er versuchte gerade, jemandem eine verdächtige Bockwurst anzudrehen – ein sicheres Zeichen dafür, daß in jüngster Vergangenheit irgendein todsicheres Geschäft fehlgeschlagen war. Schnapper verkaufte nur dann heiße Würstchen, wenn alle anderen Einkommensquellen versiegten. 19
    Er winkte Ridcully zu, ohne eine Gebühr dafür zu verlangen.
    Am nächsten Tisch saßen Klatschmaul Zitrone, ein Aushebungsoffizier der Musikergilde, und zwei Komplizen, deren musikalische Kenntnisse sich darauf beschränkten, daß der menschliche Kopf als Schlaginstrument geeignet war. Zitrones entschlossener Gesichtsausdruck deutete darauf hin, daß er sich nicht wegen seiner Gesundheit in der Trommel aufhielt. Die finsteren Mienen seiner beiden Begleiter ließen vielmehr vermuten, daß es ihm um die Gesundheit anderer Leute ging – er wollte sie ihnen wegnehmen.
    Ridcully lächelte. Der Abend mochte interessanter werden, als er zunächst erwartet hatte.
    Es gab noch einen Tisch an der Bühne. Der Erzkanzler bemerkte ihn erst, als sein Blick zum zweiten Mal in die Richtung glitt.
    Eine junge Frau saß dort ganz allein. Die Präsenz von jungen Frauen in der Geflickten Trommel war natürlich nicht ungewöhnlich. Das galt auch für junge Frauen ohne Begleitung. Für gewöhnlich kamen sie, weil sie Begleitung suchten.
    Doch diese junge Dame kam dem Erzkanzler sonderbar vor. Niemand hatte sich in ihrer Nähe niedergelassen, obgleich die Leute so dicht gedrängt auf den Sitzbänken saßen, daß sie sich kaum mehr rühren konnten. Sie war auf eine dürre Weise attraktiv, fand Ridcully. Wenn er sich recht entsann, sprach man in diesem Zusammenhang von einer kühlen, herben Schönheit. Sie trug ein Kleid aus schwarzer Spitze, wie es gesunde junge Frauen trugen, die schwindsüchtig wirken wollten. Ein Rabe saß auf ihrer Schulter.
    Sie drehte den Kopf, begegnete Ridcullys Blick und verschwand.
    Mehr oder weniger.
    Er war immerhin ein Zauberer. Seine Augen tränten, während die junge Dame regelrecht flackerte: Mal konnte Ridcully sie sehen, mal nicht. Er hatte gehört, daß sich die Zahnfeen seit einigen Tagen in der Stadt aufhielten. Vielleicht gehörte die junge Frau zu ihnen.
    Hat sich wahrscheinlich den Abend freigenommen, dachte der Erzkanzler.
    Etwas bewegte sich vor dem Mädchen, und Ridcully blinzelte überrascht, als er den Rattentod sah: Das kleine Skelett lief mit einer Schale Erdnüsse über den Tisch.
    Er wandte sich wieder den anderen Zauberern zu. Der Dekan trug noch immer seinen spitzen Hut. Sein Gesicht glänzte.
    »Schwitzt du, Dekan?« fragte Ridcully.
    »Oh, mir ist angenehm kühl, Erzkanzler«, erwiderte der Dekan. Etwas Öliges rann an seiner Nase vorbei.
    Der Dozent für neue Runen schnüffelte argwöhnisch.
    »Ist hier jemand damit beschäftigt, Schinken zu braten?« erkundigte er sich.
    »Nimm den Hut ab, Dekan«, sagte Ridcully. »Dann fühlst du dich besser.«
    »Riecht eher nach Frau Palms Haus käuflicher Zuneigung, wenn ihr mich fragt«, meinte der Oberste Hirte.
    Die übrigen Fakultätsmitglieder sahen ihn verblüfft an.
    »Ich bin mal daran vorbeigegangen, rein zufällig«, fügte der Hirte rasch hinzu.
    »Bitte hilf dem Dekan, den Hut abzunehmen, Dozent«, sagte Ridcully.
    »Ich versichere dir…«
    Der Hut löste sich vom Kopf des Dekans. Etwas Langes und Schmieriges, das fast die gleiche Form hatte wie der Hut, neigte sich nach vorn.
    »Dekan…«, begann Ridcully schließlich, »was hast du mit deinem Haar angestellt? Vorn ist alles spitz, und hinten sieht’s aus wie ‘n Entenarsch – entschuldige mein Klatschianisch. Außerdem glänzt es.«
    »Schweinefett«, sagte der Dozent für neue Runen. »Daher der Schinkengeruch.«
    »Ja«, pflichtete ihm Ridcully bei. »Aber außerdem riecht’s noch nach Blumen oder so.«
    »GrummelgrummelgrummelLavendelgrummelgrummelgrummel«, sagte der Dekan.
    »Wie bitte, Dekan?«
    »Ich habe Lavendelöl hinzugefügt«, verkündete der Dekan laut und deutlich. »Außerdem finden einige von

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