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Rollende Steine

Rollende Steine

Titel: Rollende Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Crash.
    »Er ist taub, sozusagen«, antwortete Abschaum. »Hört nicht die Befeh-
    le des Dompteurs.«
    »Oh, gut für uns!«
    »Was macht das schon? Hosen brauchen schließlich keine funktionie-
    renden Ohren, oder?«
    HAST DU EINE MÜNZE FÜR MICH, JUNGER HERR?
    »Verzieh dich, Opa«, erwiderte Crash sofort.
    ICH WÜNSCHE DIR VIEL GLÜCK.
    »Mein Vater meint, in letzter Zeit treiben sich hier zu viele Bettler her-
    um«, sagte Crash, als sie weitergingen. »Er meint, die Bettlergilde sol te
    was dagegen unternehmen.«
    »Aber die Bettler sind doch al e Mitglieder der Gilde«, sagte Jimbo.
    »Nun, vielleicht sollte sie nicht so viele Mitglieder aufnehmen.«
    »Ja, aber das ist immer noch besser, als die Leute auf der Straße herum-
    lungern zu lassen.«
    Abschaum stand besonders wenig Gehirnaktivität zur Verfügung, die
    sich zwischen ihn und eine unbeeinflußte Wahrnehmung der Realität
    schieben konnte. Er blieb ein wenig hinter den anderen zurück und hatte

    den unangenehmen Eindruck, gerade über ein Grab hinweggegangen zu
    sein.
    »Der Bursche war ziemlich dünn«, murmelte er.
    Die anderen schenkten ihm keine Beachtung. Sie sprachen wieder über
    das übliche Thema.
    »Ich hab die Nase vol vom Heimlichen Stoff«, sagte Jimbo. »Der Na-
    me taugt nichts.«
    »Wirklich dünn .« Abschaum schob eine Hand in die Hosentasche.
    »Mir gefiel ›Die Wem‹ am besten«, erwiderte Noddy.
    »Wir waren doch nur eine halbe Stunde lang Die Wem!« entfuhr es
    Crash.* »Gestern. Zwischen ›Die Kleckse‹ und ›Bleiballon‹.«
    Abschaum entdeckte eine Zehn-Cent-Münze und kehrte in die Ge-
    genwart zurück.
    »Es muß irgendeinen guten Namen geben«, sagte Jimbo. »Bestimmt er-
    kennen wir ihn sofort, wenn ihr ihn sehen.«
    »Klar.« Crash nickte. »Aber bis dahin brauchen wir einen Namen, über
    den wir uns nicht schon nach fünf Minuten streiten. Es bringt die Kar-
    riere kaum voran, wenn die Leute nicht wissen, wer man ist.«
    »Herr Schnapper meint, es sei besser, wenn die Leute nicht wissen, wer
    wir sind«, warf Noddy ein.
    »Ja, aber mein Vater vertritt den Standpunkt, daß ein rol ender Stein
    kein Moos ansetzt«, entgegnete Crash.
    »Hier, nimm, Alter«, sagte Abschaum ein ganzes Stück hinter der
    Gruppe.
    DANKE, erwiderte der dankbare Tod.
    Abschaum schloß zu seinen Freunden auf, die wieder über den Leo-
    parden mit Hörproblemen redeten.
    »Wo hast du ihn untergebracht, Abschaum?« fragte Crash.
    »Nun, in deinem Zimmer, sozusagen…«
    »Wie tötet man einen Leoparden?« ließ sich Noddy vernehmen.

    * Es waren sehr grammatische dreißig Minuten.

    »Wie wär’s, wenn wir ihn an Abschaum ersticken lassen?« brummte
    Crash.

    Der Rabe inspizierte die Standuhr im Korridor mit dem geübten Blick
    eines Geschöpfs, das gute Requisiten zu schätzen weiß.
    Susanne hatte es bereits bemerkt: Die Uhr war nicht in dem Sinne
    klein, sie schien vielmehr… dimensionel versetzt zu sein. Sie wirkte auf
    die gleiche Weise klein wie ein sehr großer Gegenstand, der weit entfernt
    ist. Anders ausgedrückt: Der Verstand erinnerte die Augen immer wieder
    daran, daß sie irrten. Hier hatte man den gleichen Eindruck auch aus der
    Nähe. Die Uhr bestand aus Holz, das im Lauf einer Ewigkeit fast
    schwarz geworden war.
    Die Zeiger fehlten.
    »Beachtlich«, sagte der Rabe. »Die Darstel ung einer Sense auf dem
    Pendel. Nicht schlecht. Sehr unheimlich. Wer diese Uhr sieht, muß daran denken, daß sie…«
    QUIEK!
    »Schon gut, schon gut. Ich komme.« Der Rabe flatterte zu einem Tür-
    rahmen, dessen Verzierungen aus einem Totenschädel-mit-Knochen-
    Motiv bestanden.
    »Erlesener Geschmack«, kommentierte er.
    QUIEK. QUIEK.
    »Ich schätze, jeder ist zu Klempnerarbeiten fähig«, sagte der Rabe.
    »Da fällt mir ein: Wußtest du, woher das Wasserklosett seinen Namen
    hat? Von Sir Charles Wasserklosett. Nur wenige Leute…«
    QUIEK.
    Der Rattentod stemmte sich gegen die Küchentür. Sie öffnete sich mit

einem leisen Knarren, aber auch damit stimmte etwas nicht. Ein auf-
    merksamer Lauscher erkannte, daß das Knarren nachträglich hinzugefügt
    worden war, von jemandem, der glaubte, daß eine solche Tür knarren
    sollte.
    Albert stand am Spülbecken und starrte ins Leere.
    »Oh«, sagte er und drehte sich um. »Du bist’s. Und was ist das?«

    »Ich bin ein Rabe«, erwiderte der Rabe nervös. »Zufälligerweise einer
    der intelligentesten Vögel überhaupt. Viele Leute halten den Hirtenstar
    für intelligenter,

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