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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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Stuckdecke bis auf das mahagonifarbene Parkett. Und es kam noch besser: Das Schlafzimmer war hell und luftig, mit einem riesigen weißen Bett, einem wunderschönen alten Holzboden und einer Stereoanlage, die eine gesamte Wand in Anspruch nahm. Aber das Allerbeste war, dass es direkt gegenüber ein Kino gab, sodass ich im letzten Jahr keinen einzigen neuen Film verpasst hatte. Nein, ich wollte nichts davon missen.
    »Hi, Schatz! Wie war dein Tag?«
    Marc kam mit zwei Gläsern Wein auf mich zu. Diese ständige Weintrinkerei war mir neu, aber ich gab mein Bestes, um mich daran zu gewöhnen. Marc und seine Clubfreunde waren der Meinung, Wein sei viel schicker als ein doppelter Wodka-Orange mit einem Spritzer Zitrone samt Deko-Kirsche, Eis und einem Plastikaffen, der am Glasrand baumelte. Ich persönlich war da nicht so überzeugt. Außerdem fand ich Flaschen ohne Schraubverschluss eher lästig.
    »Bestens. Viel Arbeit. Ich bin jedenfalls ganz schön k.o. Am liebsten würde ich was beim Chinesen bestellen und mich den ganzen Abend vor den Fernseher lümmeln. Wann musst du zur Arbeit?«
    Er schüttelte den Kopf und grinste. »Gar nicht.«
    »Was?« Sofort rutschten meine Augenbrauen in Misstrauensstellung. Marc ging freitagabends immer zur Arbeit. Immer! Außer einmal letztes Jahr, als wir zwei Wochen auf Ibiza waren, hatte er noch nie am Wochenende freigehabt. Von Donnerstag bis Sonntag war im Club viel los, also musste er da sein. Und zwar schon nachmittags, um alles für den Abend vorzubereiten. Ich hatte längst begriffen, dass die Arbeit eines Clubmanagers auf den ersten Blick glamourös wirkte, in Wahrheit aber ganz schön stressig war.
    In gewisser Hinsicht waren unsere unterschiedlichen Arbeitszeiten einer der Gründe, weshalb unsere Beziehung so gut funktionierte. Wenn ich samstagabends den Salon hinter mir zuschloss, wollte ich nur noch nach Hause auf die Couch (oder in letzter Zeit noch mal schnell ins Cinemax für eine kurze Begegnung mit der Titanic – aber diesen Akt einsamen sadistischen Verhaltens behielt ich für mich), und montagabends, wenn ich mich etwas erholt hatte, freute ich mich, mit ihm was zu unternehmen.
    Dieser Tag war jedoch ein Samstag, und alles, was ich noch unternehmen wollte, war eine Tüte Cheese and Onion Chips aus dem Schrank holen und den Fernseher einschalten.
    Ich ließ meine Tasche fallen und wartete auf eine Erklärung, warum er nicht arbeiten musste. Bildete ich mir das nur ein, oder schaute er ein bisschen schuldbewusst? Mist, er war gefeuert worden! Oder hatte eine Affäre. Oder war krank. Ja, das war es! Er litt an Rinderwahn! Aber er sah kerngesund aus, also vielleicht doch nicht. Hm … Irgendwas war. Ich überlegte, Taktiken einzusetzen, die ich mir beim intensiven Ally McBeal -Studium angeeignet hatte. Nein, ich würde einfach meinen Hang zum Drama und zur Panik vergessen und abwarten, bis er es mir erklärte.
    Er beugte sich vor, als hätte er meine Gedanken erraten, nahm mich in die Arme und murmelte mir ins Ohr: »Da du morgen Geburtstag hast, habe ich mir heute Abend freigenommen, um dich auszuführen.«
    Zum Glück wurde mein Seufzer von seiner Zunge erstickt, die sich tief in meinen Mund bohrte. Schließlich löste Marc sich von mir, um Luft zu holen.
    »Ich mag dich, weißt du das?«, flüsterte er, während seine Hand unter mein T-Shirt glitt und geschickt meinen BH öffnete.
    »Du magst mich?«, murmelte ich zurück und startete ein Spiel, das wir häufig spielten, entweder kurz vor dem Vorspiel oder kurz nach einem Streit.
    In diesem Fall war es wohl Ersteres. War es undankbar, dass ich auch diesen Augenblick gern bereitwillig gegen einen Käsesnack und eine Folge Akte X plus anschließendem Double Feature mit Miss McBeal getauscht hätte? Die Woche war verdammt lang gewesen.
    »Okay, vielleicht ist es etwas mehr als mögen«, antwortete er.
    Langsam zog er mir das T-Shirt über den Kopf und warf es über die Sofalehne. Ich musste es dringend aufheben, ehe die Putzfrau es fand, die jeden Montagmorgen für zwei Stunden kam. Sie war ohnehin nicht begeistert, dass eine Frau in Marcs Junggesellenbude eingezogen war. Ich war sicher, wenn der Altersunterschied zwischen ihr und ihm nicht fünfunddreißig Jahre betragen würde, würde sie gern Aufgaben übernehmen, die außerhalb ihrer Stellenbeschreibung lagen.
    »Nur vielleicht?«
    Ich setzte das Spiel fort, während ich an seinem Gürtel nestelte. Was blieb mir anderes übrig? Der Typ hatte sich extra den Abend für

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