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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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mich freigenommen und war ganz offensichtlich scharf. Auch wenn ich wenig Lust hatte, eine Verweigerung wäre unhöflich, wo er doch diese Überraschung extra für mich geplant hatte. Außerdem schien er zu glauben, ich sei in der Sexabteilung immer ansprechbar, weil mich die Narben meiner ersten Erfahrung auf diesem Gebiet auf ewig demütig gemacht hätten und ich nur darauf brannte zu beweisen, dass ich den geforderten orgasmischen Standards durchaus gewachsen war.
    Die Käsechips und Ally McBeal mussten eben noch ein bisschen warten. Ich grub meine Hände in seine Haare und zog sein Gesicht zu mir heran.
    »Okay, ich liebe dich«, raunte er, ehe er weiter nach unten rutschte und seine Zunge gegen einen meiner aufgerichteten Nippel stieß.
    »Dann darfst du das noch mindestens zehn Minuten weitermachen«, hauchte ich mit der erotischsten Stimme, die ich hinbekam. »Ich liebe dich nämlich auch.«
    Bereits nach vier Wochen unserer Beziehung hatte er mich mit der Aussage überrascht, dass er mich liebte. Es hätte mir vielleicht seltsam erscheinen sollen, aber das tat es nicht – zumal ich da bereits wusste, dass ich mich auch wie verrückt in ihn verliebt hatte.
    Es stellte alles, was ich vorher erlebt hatte, in den Schatten. So musste sich echte Liebe anfühlen.
    Er hob mich hoch, trug mich zur Couch, ohne den Mund-Nippel-Kontakt zu unterbrechen, und setzte seine Vernaschaktion fort. Sie dauerte um einiges länger als zehn Minuten.
    Wenn mich Gary Mistschwein Collins jetzt nur sehen könnte!

Lektion 70
    Denk immer daran, dass wahre Liebe im Leben nicht häufig vorkommt
    Ich zupfte am Saum meines schwarzen Kleids, als wir die Stufen zum Restaurant hinaufgingen, und bemühte mich, meinen Slip zu verdecken und die Schreie meiner schmerzenden Füße zu ignorieren. Viel lieber hätte ich ein Paar Jeans und meine bequemen Lieblingsstiefel angezogen, aber Marc hatte sein ganzes Überzeugungstalent aufgeboten und mich dazu überredet, mich schick zu machen. Und hochhackige Sandaletten waren nun mal nicht auf höchsten Komfort ausgerichtet, schon gar nicht nach einer Sechs-Tage-Woche, die ich fast ausschließlich stehend verbracht hatte. Oh, wie gern säße ich jetzt auf der Couch, die Füße in einem sprudeligen Fußbad!
    Marc hatte die »Ausgehen oder zu Hause bleiben?« Debatte gewonnen, und nach einer kurzen Dusche und einigen aufwändigen kosmetischen Abdeckaktionen waren wir zu meinem Lieblingsitaliener Saninos aufgebrochen.
    Das Restaurant lag im Erdgeschoss eines prächtigen alten Hauses im Stadtzentrum. Rico, der viel zu schöne italienische Besitzer, schüttelte Marc erst die Hand, dann vollführten sie diese Umarmung/Rückenklopf-Nummer, die Macho-Typen immer vollführten. Die beiden waren Freunde, seit sie zwanzig waren, hatten gemeinsam als Barkeeper im selben Club gearbeitet und rattenverseuchte Studentenbuden bewohnt. Die Pub/Restaurant/Club-Branche war klein, und die meisten Manager und Besitzer kannten sich, tauschten Informationen, Rezepte und Freundinnen aus. Ich war die einzige rühmliche Ausnahme. Obwohl ich, wenn Rico nett fragen würde, für nichts garantieren könnte. Ich wurde rot, als er sich vorbeugte, um mich auf die Wangen zu küssen. Wenn dieser Mann hellseherische Fähigkeiten hatte, war ich erledigt.
    Natürlich meinte ich das alles nicht so. Ich war glücklich mit Marc, wir hatten eine gute Beziehung. Ruhig und beständig. Ohne diesen erdrückenden Leidenschaftsblödsinn. Er liebte mich. Ich liebte ihn. Es funktionierte. Punkt.
    Er war locker und unkompliziert. Wir verbrachten nicht jede wache Minute in romantischer Hysterie, aber dieser Unsinn wurde ja ohnehin völlig überbewertet. Ganz kurz dachte ich an den riesigen Koffer unter dem Bett meiner Mutter, in dem sich die ganzen Liebesbriefe befanden, die mein Vater ihr je geschickt hatte. Unzählige blumige Liebeserklärungen, über denen sie brütete, wenn er mal wieder vom Erdboden verschwunden und unterwegs zu einer seiner Sauftouren war. Wenn das alles war, was einem Herzen und Blumen einbrachten, dann war mir locker und unkompliziert lieber.
    Wir folgten Rico, der uns in den hinteren Teil des Restaurants führte. In diesem Moment vernahm ich ein seltsames Geräusch. Ich sah Marc fragend an, und er antwortete mit einem Augenzwinkern. Rico zog den Vorhang zum privaten Bereich, der sich hier anschloss, auf, und – ich blickte in die aufgeregten Gesichter von Ginger, Ike, Lizzy, Ben, Josie und Avril.
    Im nächsten Moment kreischten sie

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