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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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himmlischen Erlösungsengels. Ich sprang auf und flog ihr um den Hals, ohne mich um Penelopes entsetzte Miene zu kümmern.
    »Hey, Baby!«, lallte Ginger.
    »Ginger! Was machst du denn hier?«
    »Ich bin mit meinen Jungs da. Sie spielen morgen Abend in der Concert Hall. Hast du sie nicht gehört?« Sie machte eine Kopfbewegung in Richtung des Raums, aus dem sie gerade gekommen war. »Sie sind da drin und machen sich gerade total lustig über Westlife .«
    Ihre Jungs. Das war Gingers neue Boygroup namens STUD – eine Mischung aus Haargel, Testosteron und überentwickelten Brustmuskeln.
    »Und du? Was tust du hier?« Sie musterte die Personen an meinem Tisch und sah mich fragend an.
    Ich riss sie erneut in eine Umarmung und flüsterte ihr ins Ohr: »Hol mich hier raus!«
    Sie zwinkerte mir zu. »Kannst du mal eben kurz mitkommen?«, fragte sie laut.
    »Jetzt?«, fragte ich zurück und tat enttäuscht.
    »Ganz dringend. Wegen … wegen …«
    Bitte, lass mich jetzt nicht im Stich! Komm, Süße, du schaffst das!
    »Tamponalarm«, verkündete sie grinsend.
    Penelope sah aus, als würde sie gleich der Schlag treffen. Aber darauf konnte ich nicht warten. Ich schnappte mir meine Tasche, stotterte eine kurze Entschuldigung in Peters Richtung und stürmte los, so schnell meine unendlich unbequemen Schuhe es zuließen. Erst als wir das sichere Zwischengeschoss erreicht hatten, blieben wir kurz an der Brüstung stehen, um Luft zu holen.
    Die übrigen Gäste versuchten, die beiden kichernden Frauen, die sich für eine Lokalität dieses Kalibers ziemlich uncool verhielten, zu ignorieren.
    »Tamponalarm?«
    Ein Schulterzucken begleitete ihr schiefes Grinsen. »Ich stand halt unter Druck. Und war offensichtlich kaum älter als fünfzehn.«
    »Scheint ansteckend zu sein. Mein Freund ist in dem Moment, als seine Mutter aufgetaucht ist, ins Kleinkindalter zurückgefallen.«
    »Freund?«
    »Drittes Date.«
    »Er sah so klein aus.«
    »Er ist Pilot.«
    »Aaaaaah! Verstehe.«
    Sie fummelte eine Zigarette aus ihrem Ausschnitt, gefolgt von einem Feuerzeug, dann zündete sie sie an. In der Zwischenzeit versuchte ich nicht allzu neidisch zu sein, dass ihr Arsch in der coolsten Lederhose steckte, die ich je gesehen hatte. Ginger sah wirklich sensationell aus! Sie trug hohe Lederstiefel mit Megaabsätzen. Getoppt wurde ihr Outfit von einer schwarzen Bluse, die so weit geöffnet war, dass man einen perfekten Ausblick auf ihr absolut göttliches Dekolleté hatte. Das darüber hinaus scheinbar als Lagermöglichkeit für Rauchzubehör diente.
    »Danke, dass du mich gerettet hast, Süße! Du hast was gut bei mir.«
    »Red keinen Unsinn! Du kommst jetzt mit mir rein. Wir schleichen uns einfach an ihrem Tisch vorbei, es ist so voll, sie werden es schon nicht merken.«
    Ich schüttelte den Kopf. Auch wenn das die beste Idee war, die ich seit langem gehört hatte: Ich würde nicht in die Höhle des Löwen zurückkehren. Besser ich ging jetzt nach Hause und feierte die Tatsache, dass ich die Familie kennen gelernt hatte, bevor ich einen Fehler machen konnte – zum Beispiel fünf Dates zu überschreiten und mich an einen Typ zu fesseln, der sich die Krawatte von seiner Mutter zurechtrücken lässt.
    Aber Ginger hatte recht. Der Laden war tatsächlich verdammt voll. Ich überlegte, ihr vorzuschlagen, mit zu mir nach Hause zu kommen, aber das war unsinnig. Ginger, die Partylöwin, war seit Jahren nicht mehr vor Sonnenaufgang im Bett gewesen, und sie würde es auch an diesem Tag nicht sein … nicht, solange die Bar noch Jack Daniel’s und ihr Busen noch Zigaretten hergab.
    »Ach du je, da ist Red! Reeeeeeeeeeeeeeddddddddddd!«
    Ich lehnte mich über die Brüstung und schaute zur Tür. Tatsächlich, Gingers Bruder kam gerade mit einer Gruppe ziemlich cool aussehender Leute herein. Herrje, wie lange hatte ich ihn nicht gesehen? Fünf Jahre? Oder mehr? Das Letzte, was ich von ihm gehört hatte, war, dass er nach London gezogen war und dort als Fotograf für ein Musikmagazin arbeitete. Oder eine Zeitung. Oder … irgendwas.
    »Reeeeeeeeeddddddddd!«, kreischte Ginger noch einmal, aber es nützte nichts. Wir waren zu weit weg, und es war viel zu laut. »Ich glaube, er kommt die Treppe rauf«, sagte ich. »Ich lauf mal schnell rüber …«
    »Reeeeeeeee …!«
    Es war ein seltsames Geräusch. Als würde jemand durch einen Tunnel gehen oder sich weit entfernen. Ich hatte mich schon in die andere Richtung umgedreht und wirbelte herum, als … mehrere Dinge

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