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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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lang dafür gespart hatten, ihre Tochter zum Altar zu begleiten. Mein Dad hatte mir unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass ich bloß nicht glauben sollte, er würde meine Hochzeit bezahlen. Da war ich zehn. Aber in den darauf folgenden Jahren hatte er es noch so häufig wiederholt, dass ich es total verinnerlicht hatte.
    Alles, was ich wollte, waren ich und der Mann, den ich liebte, und meine besten Freundinnen am romantischsten Ort der Erde. Alles, was ich wollte, war das hier.
    »Lou?«
    Red sah mich besorgt an, und die anderen begannen nervös zu rascheln. Außer Josie, die noch einen Schluck Scotch hinunterstürzte und mich unverwandt anstarrte.
    »Ich mache es nur, wenn ich Jeans und Converse anziehen kann und wir danach zum Kuchenessen in den kleinen Laden in der 75. Straße gehen.«
    Das war der ultimative Test. An der Antwort würde ich klar erkennen, ob ich einen Kontrollfreak heiratete oder einen, der mir den Ehehimmel auf Erden bieten würde – und zwar so, wie ich ihn mir vorstellte.
    »Du kannst anziehen, was du willst, und du darfst dir auch aussuchen, wo wir anschließend hingehen. Aber heirate mich!«
    »Ja.«
    »Ja?«
    »Definitiv ja.« Er sprang aufs Bett und schlang die Arme um mich, während ich meine Freude mit einem lauten Jubelruf zum Ausdruck brachte.
    »Keine Zungen bitte! Nicht vor den Augen deiner Schwester!«, kreischte Ginger und strahlte über das ganze Gesicht.
    Lizzy öffnete die Zimmertür und zerrte einen Kühler mit einer sehr teuer aussehenden Flasche Champagner und fünf Gläser ins Zimmer.
    »Du meine Güte, habt ihr das etwa alles geplant?«
    »Ich habe sie nach unserer Bootsfahrt angerufen und die Flugtickets gebucht. Drei Stunden später saßen sie im Flugzeug. Gestern Abend und heute Morgen habe ich dann den Rest organisiert«, sagte Red, ließ den Korken knallen und schenkte allen ein.
    »Als du joggen warst?«
    Wenigstens machte er jetzt ein angemessen schuldbewusstes Gesicht.
    »Du hast mich also angelogen?« Mein Ton war schärfer als beabsichtigt, und plötzlich war es mucksmäuschenstill im Zimmer. »Das darfst du gern wieder tun, wenn dabei jedes Mal ein Schmuckstück und eine Party rausspringen«, fuhr ich fort und knutschte ihn lange und gründlich ab.
    »Igitt, ich wünschte, sie würden das lassen!« Ginger drehte sich um und lenkte sich ab, indem sie ihr Glas Champagner hinunterschüttete.
    Ich beschloss, nichts dazu zu sagen. Schließlich wollte ich nicht, dass mein Verhältnis zu meiner neuen Schwägerin mit einer Missstimmung begann.
    »Apropos Schmuckstück«, schaltete sich Lizzy ein. »Du hast ihr den Ring noch gar nicht gegeben.«
    »Ich hoffe, du kannst besser fotografieren als Heiratsanträge machen«, meinte Josie trocken. »Sonst solltet ihr euch lieber bald daran gewöhnen, von nur einem Gehalt zu leben.«
    Alle lachten, aber ich war viel zu sehr mit der kleinen Samtschachtel beschäftigt, die sich gerade vor meinen Augen öffnete. Auf der Innenseite des Deckels konnte ich die magischen Worte Tiffany & Co. lesen, und in der Schachtel befand sich ein schlichter Silberring mit einem viereckigen Diamanten. Ich hielt den Atem an. Wenn ich meinen Lieblingsehering hätte entwerfen sollen, hätte er genau so ausgesehen. Nicht groß oder protzig oder mit vielen Steinen, an denen man ständig hängen blieb. Nein. Ich schob ihn mir über den Finger. Das hier war genau der Ring, den ich nie wieder ausziehen würde. Einfach perfekt.
    Tränen brannten in meinen Augen. Noch nie war ich so glücklich gewesen wie in diesem Augenblick. Ich war als Urlauberin hergekommen und würde als Ehefrau nach Hause zurückkehren. Wieder umarmte ich Red stürmisch.
    »Okay, aber ich darf heute bestimmen!«
    Ich sprang aus dem Bett, und mein Plan, den Tag mit dem Fernseher und den Irren der Nation zu verbringen, war vergessen.
    »Darfst du. Aber zuallererst müssen wir uns für die Trauung registrieren lassen.«
    »Einverstanden, wenn ich den Rest des Tages mit den Mädels verbringen darf: Wellness, Lunch, Cocktails. Und Shoppen natürlich.«
    »Was willst du denn noch shoppen?«
    Red sah mich grinsend an. Schließlich hatte ich ihn in jedes Geschäft Manhattans gezerrt, und die Gebühr fürs Übergepäck würde schon jetzt ein Vermögen kosten.
    »Ich bin es satt, immer nur die Empfängerin von Überraschungen zu sein. Jetzt bist du an der Reihe. Ich werde dir etwas kaufen, das dich umhaut.«
    Mein frisch Verlobter lachte. »Okay, aber eins sage ich dir: Wenn es aus einer

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