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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katy Regan
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das hat keine Konsequenzen? Das kommt mir alles zu einfach vor. Und ich behalte recht, denn am Dienstag nach meiner Verabredung mit Wayne passiert Folgendes:
    Als ich vom Mittagessen zurückkomme, herrscht im Büro eisiges Schweigen, und Shona sitzt weinend an ihrem Tisch. Toby hängt auf seinem Stuhl, den Kopf nach vorn gebeugt. Die Knöchel an seiner Hand treten weiß hervor. Mein Gott, ist jemand gestorben?
    »Was ist passiert?«
    Schweigen. Nur Tippgeräusche. Auf der Suche nach einer Antwort sehe ich zu Lexi hinüber, warte auf irgendein Zeichen, aber sie lächelt mich nur mitfühlend an.
    Shona sagt: »Caroline, ich muss mit dir sprechen. Jetzt und unter vier Augen.«
    Mein Herz fängt nervös an zu hämmern. Was zum Teufel geht hier vor?
    Und dann bemerke ich es. Die Augen, die hin und wieder über den Computerbildschirmen auftauchen, die verstohlenen Blicke. Die Leute starren mich an.
    Ich sehe Shona an, dann Toby. »Sag es mir einfach«, fordere ich. Panik steigt in mir auf. Vielleicht ist wirklich jemand gestorben. »Mein Gott, sind es meine Eltern?«
    Toby hebt den Kopf, und erst da bemerke ich, dass er auch geweint hat.
    »Nein, es ist Rachel, verdammt noch mal.«
    »Rachel?«, frage ich. Rachel ist tot?
    Und dann wird es mir klar, und ein eisiger Schauer läuft über meinen Rücken. Mein Körper wird kalt. Sie weiß es. Natürlich weiß sie es.
    Für eine Nanosekunde spiele ich tatsächlich mit dem Gedanken, dass könnte alles nur ein Traum sein, ein Albtraum. Doch dann sehe ich, dass Heather mit ihrem Brandschutzbeauftragten-Abzeichen am Kopierer steht und so tut, als höre sie nicht zu. So etwas Subtiles passiert in Träumen nicht. In einem Traum würde Rachel mit einem Messer in der Hand neben dem Kopierer stehen. Oder meine Mutter. Ich weiß nicht, was schlimmer wäre.
    Meine Hand legt sich instinktiv auf meinen Mund.
    »Oh Gott«, ist alles, was ich hervorbringe.
    »Ja. Oh Gott«, sagt Toby und sieht Shona wütend an. Sie hört nicht auf zu weinen und trägt noch immer ihren Mantel von der Mittagspause.
    »Hör zu, lass uns einen Moment rausgehen, okay?«, bittet sie mich. Dann steht sie auf, und ich folge ihr, während ich die Blicke von allen anderen im Rücken spüre.
    Wir sind jetzt draußen, in dem höher gelegenen Raucherbereich, von dem aus man auf die Edgware Road blickt.
    »Shona, sag es mir. Was immer es ist, ich verspreche, dass ich dir keine Vorwürfe mache.«
    Und das meine ich so. Rachel weiß es jetzt, was spielt es also für eine Rolle, wo und wann sie es erfahren hat?
    »Wir haben uns zum Mittagessen getroffen«, erzählt Shona. Ihre Stimme zittert. Sie legt die Hände auf ihren Mund, und ihre Finger zittern auch. »Ich fand es ein bisschen komisch, dass sie sich mit mir treffen wollte, weil sie mich doch gar nicht so gut kennt, aber ich dachte, es hätte vielleicht etwas mit Toby zu tun. Dass sie an seinem Geburtstag vielleicht eine Überraschungsparty organisieren will oder so etwas, irgendetwas. Ich wäre nicht hingegangen, wenn ich es gewusst hätte, aber ich habe ja immer gesagt, dass ich nicht lügen kann. Ich wusste, falls sie mich jemals direkt darauf anspricht, würde ich es ruinieren. Deshalb habe ich versucht, dich zu warnen.«
    Unten kriecht der Verkehr über die Edgware Road. In der Ferne kann ich gerade noch den Anfang des Hyde Parks sehen. Das fühlt sich alles so unwirklich an; ich kann nicht glauben, dass es so weit gekommen ist.
    Ich nehme ihre Hand.
    »Schon gut, du musst dich nicht rechtfertigen. Ich mache dir keine Vorwürfe. Erzähl mir nur, was passiert ist, okay?«
    »Also, sie hat mich einfach ganz direkt gefragt. Als ich in das Café kam, weinte sie schon …«
    Ich schließe die Augen. Wie hatte ich nur jemals glauben können, ich würde einfach so davonkommen?
    »Sie meinte: ›Shona, du musst es mir sagen. Läuft da was zwischen Caroline und Toby?‹«
    Ich stelle mir vor, wie sie da sitzt, die Kraft, die es sie gekostet haben muss, nach der Wahrheit zu fragen. Wie sie auf Shonas Gesicht nach Anzeichen sucht. Wie Shona sich gefühlt haben muss. Mein Gott, ich möchte sterben.
    »Und da musste ich es ihr verraten, Caroline. Ich musste es. Ich konnte sie nicht anlügen …«
    »Shona, es ist okay. Natürlich konntest du das nicht.«
    Sie fängt wieder an zu weinen, und ich lege die Arme um sie. Das ist eine schlimme Situation, ein furchtbares, kompliziertes Chaos.
    »Es ist nicht deine Schuld. Es ist meine Schuld. Ich habe schließlich nicht auf dich

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