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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katy Regan
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ich vor.
    Lexi keucht auf. »Wag es ja nicht! Du wirst da einfach mit erhobenem Kopf reingehen und weitermachen. Bald spricht keiner mehr davon, das ist immer so.«
    Wie sich herausstellt, behält sie auch damit recht. Wann ist sie so verdammt erwachsen geworden?
    Diese ganze Sache lässt mich auch an Martin denken. Als die Rachel-Sache herauskam, wollte ich, dass er davon erfährt. Nicht, weil ich mich bei ihm ausweinen wollte, sondern, weil ich wollte, dass er es wusste. Ich wollte, dass er wusste, dass ich nicht damit durchgekommen war. Auf eine Art wollte ich mich bei ihm bedanken, dass er mir geholfen hatte, das alles klarer zu sehen!
    Wie sich zeigt, gibt es auch etwas, für das er sich bei mir bedanken will. Etwas, mit dem ich nicht gerechnet habe.
    Wir treffen uns in einem Café am Battersea Square, und ich erzähle ihm von Toby, von Rachel und allem, was passiert ist. Außerdem sage ich ihm, wie leid es mir tut, dass ich die Hochzeit abgeblasen habe, und erst, als die Worte meinen Mund verlassen, wird mir klar, dass ich es ihm vorher noch nie wirklich gesagt habe. Ich habe mich nie bei Martin entschuldigt – jedenfalls nicht dafür, dass ich die Hochzeit abgesagt habe. Wir haben eigentlich nie darüber gesprochen.
    Er sitzt da und hört zu. Heute sieht er entspannt und ruhig aus, sitzt an dem sonnigen Fenster und rührt in seinem Kaffee. Dann meint er: »Ich habe dich so lange geliebt, weißt du das eigentlich?«
    Ich bemerke die Vergangenheitsform. Ich habe dich geliebt.
    »Erinnerst du dich noch an den Tag, an dem wir uns kennenlernten? Auf diesem matschigen Feld in dem verdammten Hebden Bridge? Du warst ganz verzweifelt, weil Pippa sich am Abend zuvor betrunken hatte und während des gesamten Orientierungskurses nur gejammert hat.« Ich lache, als es mir wieder einfällt. Mein Gott, war ich spießig damals. »Ich fand dich großartig«, gesteht er. »Da standst du mit deiner geschlossenen Regenjacke und deinem kleinen, ernsten Kinn und wurdest immer ganz rot, wenn die Leute sich nicht so verhielten, wie du es wolltest.«
    »Verdammt. Ich hoffe, jetzt bin ich nicht mehr so schlimm.«
    Martin lächelt.
    »Du warst anders, Caroline. Du bist nicht mit dem Strom geschwommen, du hattest nie das Gefühl, ein Rebell sein zu müssen. Ich habe mich an diesem Tag in dich verliebt, und ich liebte dich weiter. Ich dachte, du wärst die Richtige für mich, aber du hast mir das Herz gebrochen.«
    »Martin, ich weiß, dass ich das getan habe.«
    Ich habe bis jetzt gebraucht, um diese Worte hören zu können, ohne in Tränen auszubrechen.
    »Nachdem du die Hochzeit abgesagt hattest, habe ich nie die Hoffnung aufgegeben. Während des letzten Jahres dachte ich immer, vielleicht, ganz vielleicht … Ich habe mich nach dir gesehnt, habe mich an die Hoffnung geklammert, dass du es dir irgendwann noch mal anders überlegen würdest. Ich dachte, wenn ich vielleicht hin und wieder etwas für dich tue, dir beim Heimwerken helfe oder bei dieser Clark-Sache, dann würdest du dich wieder in mich verlieben. Aber jetzt weiß ich, dass nichts, was ich tat, deine Meinung geändert hat. Du liebtest mich einfach nicht mehr, und das war nicht meine Schuld.«
    Ich lächle traurig.
    »Ich habe dich auf ein Podest gestellt, Caro, du konntest nichts falsch machen. Aber weißt du was? Inzwischen habe ich erkannt, dass du nur ein Mensch bist – ein sehr netter, aber eben nur ein Mensch – und dass du überhaupt nicht perfekt bist. Als du mir das mit Toby gestanden hast, als du sagtest, dass du ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann hast, da war ich so schockiert. Aber dadurch liebte ich dich auch endlich nicht mehr, und ich schätze, dafür bin ich dankbar.«
    »Großartig«, sage ich. »Dir ist also im Grunde klar geworden, dass ich ein Mensch mit sehr vielen Fehlern und einer zweifelhaften Moral bin.«
    Martin lacht.
    »Das trifft es ungefähr, ja.«
    Und dann lache ich auch, beuge mich zu ihm hinüber und küsse ihn auf die Wange.
    »Es tut mir leid, dass ich dir das Herz gebrochen habe. Es tut mir leid, wenn ich dein Leben ruiniert …«
    Er verdreht die Augen.
    »Mein Gott, du bist wirklich eine Egomanin, oder?«, stöhnt er. »Du hast mein Leben nicht ruiniert. Mein Leben hat gerade erst angefangen.«

30
    Ich werde langsam wieder ich selbst. Ganz langsam kommt alles zurück. Ich muss mich immer noch daran gewöhnen. Zuerst hat es sich angefühlt, als würde etwas fehlen, bis mir klar wurde, dass das, was fehlte, Toby und Martin

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