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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katy Regan
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ich und haue ihr aufs Bein.
    »Ich weiß, dass du es ernst meinst, und ich glaube, du hast recht.«
    »Du warst nur vierundzwanzig Stunden dir selbst überlassen, und sieh dir an, was passiert ist, Lexi.«
    »Ich habe doch gesagt, dass es mir leid tut, oder?«
    »Und ich vergebe dir. Diesmal.«
    Es entsteht eine lange Pause.
    »Caroline?«, fragt sie schließlich und dreht sich zu mir um.
    »Jaaaa?«
    »Können wir einen Pakt schließen?«
    Meine Augen verengen sich.
    »Was für eine Art Pakt?«
    »Du wirst Dad nichts von heute erzählen, und ich erzähle ihm nichts von deiner Abtreibung.«
    »Ich denke, das geht.«
    »Ich schätze, das ist nicht unbedingt ein fairer Deal, oder?«, fragt Lexi.
    »Nicht wirklich, aber ich denke, es ist ein Deal. Kann ich dich was fragen?«
    »Nur zu.«
    »Wer ist Loser Arschgesicht Schwanzlutscher Wichser?«
    Lexi bricht in Gelächter aus. »Was? Was meinst du?«
    »Du hast das am Donnerstagabend gesagt, als du betrunken warst.«
    »Wirklich?«
    »Ist das der Typ, von dem du dachtest, er hätte dich geschwängert?«
    »Oh«, stöhnt sie. »Vielleicht, ich weiß es nicht. Ich erzähle dir irgendwann davon. Jetzt bin ich zu müde.«
    Ich liege noch eine Weile da und denke an die Ereignisse der letzten achtundvierzig Stunden. Eigentlich habe ich mich nie für jemanden gehalten, der mit Krisensituationen gut umgehen kann, und doch war dies die größte Krise seit meiner Trennung von Martin, und ich habe das ganz gut hingekriegt, besser als gut. Sie waren ganz offiziell fantastisch in einer Krisensituation, Miss Steele. Aber vielleicht habe ich auch seit Martin Situationen wie diese vermieden, habe alles eng zusammengehalten, damit nichts, gar nichts von außen eindringt. Aber man kann die Dinge nicht von sich fernhalten, oder? Das Leben dringt immer irgendwie ein. Es ist die Art, wie man damit umgeht, auf die es ankommt.
    Martin hat mir das auch immer gesagt.

12
    Der Mann an der Rezeption im Malmaison hat blond gefärbte Haare, und auf seinem Namensschild steht »Antoine«.
    »Alors …« Er schaut auf seinen Computerbildschirm. »Mr und Mrs …?«
    »Steele«, sage ich.
    Toby drückt meine Hand. Es ist das erste Mal, dass er in der Öffentlichkeit meine Hand hält, und es fühlt sich toll an: beschützend und tröstlich.
    » Bon , Mr und Mrs Steele. Willkommen im Malmaison London.« Er gibt mir einen Schlüssel. »Sie ’aben Zimmer 314. Es befindet sich im dritten Stock. Ge’en Sie nach rechts und bis zur dritten Tür.« Ich kann sehen, wie Toby ihn anstarrt. Sicher tut er doch nur so? Niemand hat einen so starken französischen Akzent.
    »Möchten Sie morgens eine Zeitung ’aben?« Antoine guckt erst mich an, dann Toby, der wiederum mich ansieht. Ich werde rot.
    »Äh, vielleicht nur morgen. Wir bleiben nur eine Nacht«, antworte ich.
    »Natürlich, tut mir leid, nur eine Nacht. Très bien «, entschuldigt sich Antoine und legt langsam einige Quittungen aufeinander, während er uns von oben bis unten unter seinen gepiercten Augenbrauen mustert. »Pas de problème. Pas de problème du tout.«
    Antoine kommt hinter der Rezeption hervor und führt uns zum Fahrstuhl, in dem Toby und ich prompt in Gelächter ausbrechen.
    »Sie sind nur ’ier, um mal richtig zu vögeln?«
    »Hör auf! Hier sind vielleicht Kameras!«, quieke ich und lege meine Hand über seinen Mund.
    »Monsieur Steele, ’at er einen großen?«
    »Lass das, Toby«, fordere ich lachend. »Ich mach mir sonst in die Hose!«
    Das Zimmer ist riesig, dezent beleuchtet, mit einer nackten Backsteinwand hinter dem gigantischen Bett und Bettbezügen in gedämpften Grau- und Taupetönen. Ein riesiger Palisanderschrank steht neben einem genauso imposanten Schminktisch. Neben dem Bett entdecke ich eine Flasche Mineralwasser und eine kleine Packung Pralinen.
    Wir öffnen die Tür zum Badezimmer und staunen: schwarz-weiße Eleganz, eine frei stehende Badewanne, ein Duschkopf, so groß wie ein Teller.
    »Postkoitale Powerdusche, Baby«, erklärt Toby.
    »Wirklich?«, frage ich aufgeregt. »Ich dachte eigentlich mehr an ein Bad.«
    Toby geht zurück ins Schlafzimmer und dreht sich langsam um.
    »Steeley, du hast dich selbst übertroffen«, lobt er und öffnet weit die Arme.
    »Findest du? Es gefällt dir?« Ich laufe hinein und schmiege mich an ihn.
    Trotz allem hat mich die Aufregung heute fast umgebracht; ich war völlig neben der Spur. Ich habe alles fallen lassen, vergessen, Nachrichten weiterzugeben, und konnte mich überhaupt nicht

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